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Die Reden Hitlers am
Parteitag der Freiheit 1935

[9]
Die Proklamation des Führers
bei der Eröffnung des Parteikongresses


[Scriptorium merkt an: 11. 9. 1935]

Parteigenossen! Parteigenossinnen! Nationalsozialisten!

Zum siebten Male feiert die nationalsozialistische Bewegung ihren Reichsparteitag. Im sechzehnten Jahre der Gründung der Bewegung, im zwölften nach der Abhaltung ihres ersten Parteitages und ihrer ersten revolutionären Erhebung. Im elften Jahr nach ihrer Wiederbegründung und im dritten nach ihrem Sieg.

Welch ein gewaltiges Erleben umschließen diese rund anderthalb Jahrzehnte!

Am Anfang unseres Kampfes Deutschland mitten im chaotischen Verfall, die Lenker des deutschen Schicksals aber im Begriff, mit der nationalen Ehre die Kraft und Freiheit in einem wegzuwerfen. Eine militärisch so tapfere Nation wird von ihrer eigenen Führung politisch verkauft und verraten.

Und heute, sechzehn Jahre später?

Wenn wir 1933 unseren Parteitag mit Recht als den des Sieges bezeichneten und vor zwei Jahren die Festigung der nationalsozialistischen Macht als wesentliches Merkmal der damaligen Zeit empfanden, dann dürfen wir die Kundgebung dieser Tage wirklich mit stolzester Befriedigung als den Reichsparteitag der Freiheit bezeichnen.

Wir alle sind vielleicht zu sehr befangen von dem Tempo der sich vollziehenden Ereignisse, als daß ihre augenblickliche und nachwirkende Bedeutung jedem einzelnen eindringlich genug zum Bewußtsein käme. Allein die Geschichte wird dereinst feststellen, daß in den knappen drei Jahren seit unserer Machtübernahme in Deutschland ein Wandel stattfand, der von unseren Gegnern wahrhaftig nicht vorausgeahnt, von einzelnen gleichgültigen bürgerlichen Elementen auch heute noch nicht verstanden, von uns Nationalsozialisten aber stetes mit fanatischer Inbrunst geglaubt wurde. Ein Wandel, der eine geschichtlich würdige Liquidation des Zusammenbruches des Jahres 1918 darstellt.

Dem schwersten Fall Deutschlands entspricht die größte Wiederauferstehung!

Und immer wieder empfinden wir dabei als das Wesentlichste die innere Erneuerung unseres Volkes sowie die Wiederherstellung der politischen und damit auch menschlichen Ehre der Nation. Denn was [10] wir auch auf all den zahlreichen anderen Gebieten des Lebens in den letzten drei Jahren geleistet haben, es tritt dennoch demgegenüber zurück. Gewiß, der einzelne Mensch empfindet zunächst die Sorge als am schlimmsten, die ihn persönlich bedrückt. Der Selbsterhaltungstrieb der Gesamtheit umschließt ja leider auch den Egoismus von Millionen einzelnen. Und sie werden durch die Nöte des alltäglichen Lebens betroffen.

So prüft der Bauer den Lohn seiner Arbeit, der Arbeiter den Verdienst seiner Stunden, der Handwerker den Stand seines Geschäftes, der Hausbesitzer den Eingang seiner Mieten, der Unternehmer die Rentabilität seiner Fabrik genau so wie der Erwerbslose die Möglichkeit des Findens einer Arbeit oder die Höhe seiner Unterstützung. Jeder spürt seine Not und sieht damit sie als das Wesentlichste und ihren Druck als den empfindlichsten an. Es sind aber schlimme Zeiten, in denen sich darüber der Blick verliert, ohne die großen Gesetze zu erfassen und zu berücksichtigen, die, indem sie den Lauf des Gesamten bedingen, auch das Leben der einzelnen gestalten.

Wir Nationalsozialisten können an diesem dritten Parteitag seit unserer Machtübernahme mit Stolz auf alle die Leistungen hinweisen, die im gesamten und in den tausendfach gegliederten einzelnen Gebieten - rein materiell gesehen - vollbracht worden sind. Wenn wir das Volk als großen Organismus sehen, und begreifen, daß jede Leistung, ganz gleich, an welchem Ort und in welcher besonderen Form sie sich vollzieht, am Ende doch dem gesamten Körper zugute kommt, dann kann man ungefähr ermessen, wie groß der Umfang dessen ist, was allein durch die Herabdrückung unserer Arbeitslosigkeit von über sechs auf eindreiviertel Millionen an Werten unserem Volke geschenkt wurde. Wir haben der Nation einen Nutzen erschlossen, der von dem einzelnen kaum genau begriffen wird. Die rund fünf Millionen Menschen, die wir seit unserer Machtübernahme in den nationalen Arbeitsprozeß eingliederten, bedeuten, daß wir an jedem Arbeitstag durchschnittlich 30 bis 40 Millionen Arbeitsstunden dem Deutschen Volke mehr gegeben und damit für es gerettet haben. Ganz gleich, für welche Leistungen diese Arbeitskraft im einzelnen verbraucht wird, im gesamten schenken wir der Nation damit in einem Jahr die Ergebnisse von rund 9 Milliarden Arbeitsstunden. Diese gigantische Leistung, die sich auf unsere gesamte Nation verteilt, kommt nicht etwa einzelnen Millionären zugute, sondern sie hilft insgesamt direkt oder indirekt mit an der Verbesserung der allgemeinen Lebenslage und damit an der Existenz unseres Volkes. Und wenn auch ein 15jähriger Verfall erfahrungsgemäß nicht in drei Jahren überwunden werden kann, so wird aber doch eine Fortführung dieser auf so vielen Gebieten zusätzlichen Leistung im Laufe der Zeit zwangsläufig nicht nur das Lebensniveau und den Kulturstandard des ganzen Deutschen Volkes, sondern damit auch des [11] einzelnen deutschen Menschen sicht- und fühlbar verbessern. Was die Nation auf den umfangreichen Gebieten ihres allgemeinen wirtschaftlichen Lebens unter der nationalsozialistischen Führung in den drei letzten Jahren geleistet hat, wird im einzelnen aufgezeigt und noch erwiesen werden durch die besonderen Vorträge auf dem Kongreß. Allein so groß diese Leistung ist, so tritt sie doch zurück gegenüber der Arbeit, die wir getreu unserem Programm auf uns genommen haben in der Wiederherstellung der Ehre und der Freiheit der Nation. Denn ohne sie würden alle anderen Maßnahmen vergeblich sein. Und dies besonders in einer Welt und in einer Zeit, die unruhig sind wie noch nie und weiter entfernt von der behaupteten Herrschaft eines höheren Rechtes als je zuvor!

Meine Parteigenossen! Sie alle werden meine Gedanken verstehen, wenn ich Sie bitte, in dieser feierlichen Stunde den Blick von dieser Halle über das Deutsche Volk hinweg in die große Welt zu lenken. Unruhe und Unsicherheit sind die wesentlichsten Eindrücke einer solchen Betrachtung. Das Recht ist schwach und der Schein regiert die Welt. Wehe dem aber, der selbst schwach ist! Sein Reichtum liefert dem Starken am Ende sogar noch die moralische Begründung für das Recht, ihn zu unterwerfen. Indem man Sklaven befreit, werden Sklaven gemacht, indem man Klassen vernichtet, Klassen geboren. Die marxistischen Theoretiker der Lehre vom "Nie wieder Krieg" konstruieren das größte Instrument für den Krieg, die Apostel der Völkerversöhnung erfüllen die Welt mit dem unduldsamsten Haß und der infamsten Völkerverhetzung, die Allianzen des Friedens studieren die Möglichkeiten und Methoden des kommenden Krieges, kurz, es mag dem unwohl zumute sein, der gezwungen ist, als wehrloser Mann durch einen solchen Drachengarten zu wandeln. Unser Volk hat 15 Jahre lang diese Empfindungen durchgekostet, auf Gnade und Verderb jedem ausgeliefert zu sein, der guten oder schlechten Willens ist. Wir haben die praktische Seite der Sympathien zu erproben Gelegenheit gehabt, die jenem zuteil werden, der, einmal gefallen, auf Recht oder gar Verständnis hoffen will. Wo sind die 14 Punkte Wilsons, und wo ist die heutige Welt?

Wir Deutschen aber können nunmehr mit tiefinnerer Ruhe dieser Betrachtung nachgehen, denn das Reich ist kein wehrloser Spielball mehr, kein Objekt mehr fremden Übermuts, sondern gesichert. Und nicht gesichert durch Verträge, Pakte, Interessenabkommen und Vereinbarungen, sondern gesichert durch den entschlossenen Willen der Führung und die tatsächliche Kraft der Nation. Es ist nicht nötig, daß Deutschland diese seine Sicherheit der anderen Welt durch irgendwelche Demonstrationen beweist. Es genügt, daß wir es selbst wissen.

Im übrigen aber können wir diese ruhige Sicherheit um so mehr empfinden, als das Deutsche Volk und seine Regierung keine andere Absicht haben, als in Frieden und Freundschaft mit den Nachbarn zu [12] leben. Wir kennen die internationalen Hetzer, deren einzige Sehnsucht die Verwandlung Europas in ein Schlachtfeld ist, zu genau, um nicht die Gründe und Ziele ihrer Hoffnungen zu begreifen. Je mehr aber der jüdisch-internationale Kommunismus glaubt, in einem allgemeinen europäischen Chaos die Fahne des Aufruhrs, und auf Kosten der Freiheit und des Lebensstandards dieser Völker den bolschewistischen Zwangsstaat aufrichten zu können, um so mehr werden wir Nationalsozialisten - die wir die Ehre besitzen, die fanatischsten Widersacher dieser Völkervergewaltigung zu sein -, erst recht die Bedeutung der Wiederherstellung unserer nationalen Wehrkraft ermessen und würdigen können.

Wir sehen in unserer Armee den Schirm unserer friedlichen Arbeit.

Und wenn wir schon Opfer und schwere Opfer bringen müssen, dann bringen wir sie immer noch lieber für unsere Freiheit und unsere Arbeit als für künftige Kontributionen.

Diese aber ist die Armee des nationalsozialistischen Staates. Sie ist unser kostbarstes und stolzestes Eigentum. Sie ist keine neue Armee, sondern sie ist jene ruhmvolle deutsche Armee, die für sich in Anspruch nehmen kann, Hüterin und Trägerin einer einzigartigen Tradition zu sein. Wir alle aber, die wir selbst einst aus ihr hervorgegangen sind, empfinden es als den schönsten Lohn unserer 15jährigen Arbeit, daß es uns die Vorsehung vergönnt hat, dem Deutschen Volke das opferreichste Ehrenkleid wieder zu treuen Händen zurückgeben zu können.

Die Nation mag nunmehr in der beruhigenden Gewißheit leben, daß über ihre Freiheit und ihre Arbeit für die Zukunft das stärkste Schild des Friedens gehalten wird.

So wie aber das Reich dank seiner neuen Wehrmacht inmitten einer waffendrohenden Welt einen starken Schirm und Halt besitzt, so nicht minder die Nation im Trubel politischer Wirrnisse und Spannungen durch den Bestand der nationalsozialistischen Partei.

Ihre Idee hat die Bewegung geschaffen und durch sie Deutschland vom Chaos, dem Ver- und Zerfall zurückgerissen.

Alles was auch in diesem Jahr geschehen ist, verdankt die Nation ihr. Sie hat die geistigen Grundlagen für eine der größten Umwälzungen und Erhebungen geliefert, die die Weltgeschichte kennt und dereinst vermerken wird.

Es gibt keine glorreichere Rechtfertigung als die einfache Gegenüberstellung von drei Jahren ihrer Wirksamkeit mit dem Tun der 15 Jahre, die nun zurückliegen. Das Urteil der Geschichte wird kurz zusammengefaßt den Erfolg der 15 Jahre dereinst als für das Leben und die Zukunft der Deutschen Nation nur negativ, und die drei Jahre des Regiments der Nationalsozialistischen Partei als positivste Gestaltung neuen Lebens und neuer Entwicklung kennzeichnen.

[13] Die Voraussetzung für diesen Erfolg, der besonders im letzten Jahr in der Stellung des Deutschen Reiches der übrigen Welt gegenüber in Erscheinung trat, lag aber darin, daß der Nationalsozialismus nicht von außen das Leben der Nation neu zu gestalten unternahm, sondern von innen. Niemals trat die weltanschaulich erzieherische Mission der Bewegung schärfer in Erscheinung als in diesem letzten zurückliegenden Jahr. Und sie ist daher auch nicht umsonst der Mittelpunkt des konzentrierten Hasses aller Feinde der Nation innen und außen. Es ist für uns eine stolze Genugtuung, das Hauptthema eines Kongresses gewesen zu sein, der als plastische Illustration zum Begriff "Nichteinmischung" in Moskau wochenlang die Revolutionierung, das heißt bolschewistische Unterwerfung der europäischen und außereuropäischen Völker unter die dünne Schicht einer jüdisch-bolschewistischen internationalen Literaten- und Intellektuellen-Clique, theoretisch abhandelte. Mit Recht sah man in uns das Haupthindernis für die Weiterverbreitung und Durchführung dieser bolschewistischen Absichten in Europa. Der Nationalsozialismus hegt gegen keine europäische Nation eine aggressive Absicht. Wir sind im Gegenteil der Überzeugung, daß die europäischen Nationen ihr durch Überlieferungen, durch geschichtliche und wirtschaftliche Notwendigkeiten gekennzeichnetes, geregeltes und bestimmtes Eigenleben führen müssen, wenn nicht zum Schaden einer unvergänglichen Kultur Europa als Gesamterscheinung zugrunde gehen soll. Indem wir diese Voraussetzung für das Deutsche Volk unter allen Umständen erhalten werden, glauben wir damit auch für die übrigen europäischen Staaten einen nützlichen Beitrag zu leisten.

Die nationalsozialistische Partei hat aber in einem 15jährigen Kampf den Kommunismus in Deutschland so zu Boden geworfen, daß er - abgesehen von den jüdischen Drahtziehern - nur noch in den Köpfen weniger unbelehrbarer Narren oder Phantasten herumspukt. Wir wollen dabei nicht jene internationalen Verbrecher erwähnen, die in allen Staaten und unter allen Völkern zu Hause sind und als langjährige Klienten der Strafanstalten in der bolschewistischen Revolte die Morgenluft der Freiheit und damit einer neuen, besonders erfolgversprechenden Tätigkeit witterten.

Wir geben uns aber dennoch keiner Täuschung hin, daß diese Gefahr nach wie vor eine latente ist und für die nächste Zeit bleibt. Wir sind daher zu jeder Stunde und zu jeder Aktion gewappnet. Die Partei ist auch eine "streitbare", und sie hat bisher noch jeden ihrer Gegner zu Boden geworfen. Sie wird in der Zukunft den Kampf mit diesen Erscheinungen um so weniger scheuen, als sie ihre Kraft in der Vergangenheit an diesen Gegnern schon erwiesen hat.

Wenn unsere wohlwollenden Ratgeber aber scheinbar naiv die Frage stellen, warum wir denn überhaupt Erscheinungen bekämpfen, die wir doch selbst als ziffernmäßig klein ansehen, und warum wir sie nicht [14] lieber großmütig gewähren ließen, dann möchte ich hier Ihnen, meine Parteigenossen, und allen deutschen Volksgenossen einmal für immer gültig folgende Erklärung abgeben:

Unsere Gegner haben 15 Jahre Zeit gehabt und vordem schon mehr als 50 Jahre, um ihre Fähigkeiten zu beweisen. Sie haben Deutschland moralisch, politisch und wirtschaftlich verkommen lassen. Wir haben mit ihnen daher überhaupt nicht mehr zu sprechen. Wir besitzen die Gewalt, und wir behalten sie, und wir werden nicht dulden, daß irgend jemand versucht, gegen diese Gewalt etwas zu organisieren, sondern wir werden jede Erscheinung treffen in dem Augenblick, in dem sie sich ankündigt! Das könnte unseren alten Feinden passen, jetzt, nachdem wir mit unsäglicher Arbeit Deutschland wieder aufgerichtet und aufgebaut haben, so wie einst abermals die Ehre, Freiheit und die Substanz zu verwirtschaften!

Nein! Man soll sich in uns nicht täuschen.

Weil wir wissen, wie lächerlich gering die Zahl unserer Gegner ist, werden wir - als die allein Beauftragten des Deutschen Volkes - sie zurückschlagen, wo immer sie es wagen, auch nur in Erscheinung zu treten. Die hohe Protektion, die ihnen dabei von ihren Freunden in der gesamten übrigen Welt zuteil wird, kann uns nicht nur nicht in unserem Entschluß beirren, sondern im Gegenteil nur bestärken.

Was von diesen Elementen die Deutsche Nation zu erwarten hätte, geht ja gerade am schlagendsten hervor aus den bebenden Hoffnungen, mit denen alle internationalen, gegen Deutschland eingestellen Kräfte diese Erscheinung beobachten, begrüßen und fördern. Unsere grimmigsten Feinde schenken ihnen das größte Wohlwollen. Es ist das Zeichen für die gänzliche Verkennung der Mentalität der Deutschen Nation, daß man auf beiden Seiten glaubt, durch ein solches Bündnis einen Staat erschüttern zu können, dessen Führung von vornherein bewußt die nationale Ehre in den Vordergrund aller ihrer Handlungen stellt. Denn es ist für die nationalsozialistische Bewegung die größte Empfehlung, daß sie diese internationale Protektion nicht besitzt.

Wenn ich mich aber an diese inneren Erscheinungen heute wende, dann geschieht es, um Ihnen, meine Parteigenossen, und damit der Nation die Beweggründe und die Methoden des Handelns dieser Kräfte zu analysieren.

In unserem 15jährigen Kampf um die Macht in Deutschland lernten wir drei Gegner als die hauptsächlichsten Träger des Verfalls kennen. Sie bedingen sich gegenseitig und sind alle gleich schuldig am deutschen Zusammenbruch:

  1. der jüdische Marxismus und die mit ihm verwandte parlamentarische Demokratie,
  2. das politisch und moralisch verderbliche Zentrum und [15]
  3. gewisse Elemente eines unbelehrbaren dumm-reaktionären Bürgertums.

15 Jahre lang mußten wir uns mit diesen drei Erscheinungen abraufen. Wir hatten dabei Gelegenheit, sie durch und durch kennenzulernen. Trotzdem sie aber im Besitze der Macht waren und diese Macht skrupellos anwendeten, trotz einem maßlosen Terror, der hunderte Menschen ermordete und zehntausende an Leib und Leben verletzte, trotz einem barbarischen Kampf gegen die Frauen und Kinder unserer Mitkämpfer, die man durch die Brotlosmachung der Väter so oft dem Verhungern auslieferte, hat am Ende der Nationalsozialismus diese drei politischen Erscheinungen überwunden! Wenn heute in Moskau dieser ehemaligen politischen Zentrumsklerisei und dem reaktionären Bürgertum noch nachträglich Angebote gemacht werden, dann überrascht uns Nationalsozialisten dies nicht. Wir haben sie in unserer Kampfzeit ja nie anders kennengelernt, als auf das engste miteinander verbunden. Arm in Arm versuchten sie die Erhebung der Deutschen Nation mit allen Mitteln zu verhindern. Sie können heute nicht die Erinnerung daran verwischen, indem sie sich selbst nicht mehr daran erinnern wollen, oder scheinbar entrüstet solche Tatsachen zurückweisen.

Als wir im März 1933 in der nationalsozialistischen Revolution diese Gebilde beseitigten, schien es ihnen das zweckmäßigste zu sein, sich tot zu stellen. Sie besaßen keine Macht mehr, während umgekehrt die Nation die Erinnerung an ihre verbrecherische Mißwirtschaft und ihr Versagen auf allen Gebieten noch so frisch im Gedächtnis hatte, daß es wohl angezeigt war, zunächst von der Bildfläche des öffentliche Lebens zu verschwinden. Zu allem Überfluß aber lebten sie damals in einem gewaltigen Irrtum. Ihre Überheblichkeit ließ es ihnen nie geboten erscheinen, sich mit den nationalsozialistischen Gedanken - wenn auch als Gegner - eingehender zu befassen. So setzte sich in ihren Köpfen die Meinung fest, das Jahr 1933 habe nichts anderes bedeutet als einen Regierungswechsel, d. h. also: auf die Lokomotive des deutschen Reichszuges war ein neuer Führer und eine neue Zugbesatzung gekommen. Und nun glaubten sie, es mit einiger Geduld schon abwarten zu können, bis die neue Besatzung ermüdet oder verbraucht eines Tages wieder von selbst abgelöst werden würde. Außerdem mochten sie wohl auch denken, daß es den neuen Männern genau so wie den alten auch nicht um mehr zu tun sein würde, als Geschäfte zu machen, und sich dann früher oder später gesättigt zurückzuziehen. So war es verständlich, daß sie mit süß-saurer Höflichkeit die Gleichschaltung mit den Tatsachen vornahmen, um solcherart als biedere Zuschauer den Ausgang ihres Rennens mit starken inneren Hoffnungen abzuwarten. Was ihnen damals ganz entging, war die Tatsache, daß nicht so sehr die Lokomotive die Besatzung gewechselt hat, als daß vielmehr der Zug eine neue Richtung erhielt. Die deutsche Weiche wurde umgestellt. Nun nach drei [16] Jahren entdecken die still Hoffenden plötzlich zu ihrem Erschrecken, daß der Zug sich immer weiter von ihnen entfernt. Und nun verläßt sie allerdings manches Mal die gleichgeschaltete Haltung. Die Lohgerber können weder ihre Betrübnis noch ihre Enttäuschung verbergen. Die Unvernünftigsten unter ihnen aber, weil anscheinend die jüngsten und damit unerfahrensten, glauben durch ein heftiges Laufen und Schreien vielleicht den ihnen entschwindenden Zug doch noch einmal aufhalten und einholen zu können. Sie werden aber dabei stürzen. Dem Marxismus und insonderheit seinen jüdischen Drahtziehern müssen wir folgendes sagen:

Wir haben euch - vielleicht in zu großer Gutmütigkeit - die Möglichkeit gegeben, bei kluger Zurückhaltung im Laufe der Zeit vergessen zu werden. Wir haben die Empfindung, daß diese Nachsicht mißverstanden wurde. Die Folgen konnten nicht ausbleiben und sind nicht ausgeblieben. Der nationalsozialistische Staat wird nunmehr seinen Weg in der Überwindung dieser Gefahren weiter schreiten. Ich möchte dabei feststellen, daß der Kampf gegen die inneren Feinde der Nation niemals an einer formalen Bürokratie und ihrer Unzulänglichkeit scheitern wird, sondern dort, wo sich die normale Bürokratie des Staates als ungeeignet erweisen sollte, ein Problem zu lösen, wird die Deutsche Nation ihre lebendigere Organisation ansetzen, um ihren Lebensnotwendigkeiten zum Durchbruch zu verhelfen. Denn es ist ein grober Irrtum, zu meinen, daß etwa die Nation irgendeiner formalen Erscheinung wegen da wäre, und daß mithin, wenn eine Erscheinung nicht in der Lage ist, die ihr gestellten Aufgaben zu lösen, die Nation vor diesen Aufgaben zu kapitulieren hat. Im Gegenteil: Was staatlich gelöst werden kann, wird staatlich gelöst, was der Staat seinem ganzen Wesen nach eben nicht zu lösen in der Lage ist, wird durch die Bewegung gelöst. Denn auch der Staat ist nur eine der Organisationsformen des völkischen Lebens, angetrieben und beherrscht aber von dem unmittelbaren Ausdruck des volklichen Lebenswillens, der Partei, der nationalsozialistischen Bewegung. So mag in gewissen Kreisen - mit dem Blick auf die Vergangenheit - und unter Berücksichtigung zurückliegender Erfahrungen vielleicht die Meinung aufgekommen sein, daß so wie die früheren Staaten mit ihrer normalen Apparatur nicht mit dem jüdischen Marxismus und seinen verschwisterten Erscheinungen fertig wurden, auch der jetzige Staat davor kapitulieren müsse, sondern es nur gelingen würde, bestimmte Probleme als ausschließlich unter seiner Kompetenz stehend, der Auffassung der Mitwelt einzuhämmern. Hier verfällt man dem schwersten Irrtum. Partei, Staat, Armee, Wirtschaft, Verwaltung sind alle nur Mittel zum Zweck. Der Zweck heißt: Erhaltung der Nation. Dies ist ein Fundamentalgrundsatz nationalsozialistischer Auffassung. Was der Erhaltung der Nation ersichtlich abträglich ist, muß beseitigt werden. Wenn sich eine Institution zur Übernahme [17] dieser Aufgabe als nicht geeignet erweist, hat sie eine andere zu übernehmen und durchzuführen. Wir alle, meine Parteigenossen, und vor allem Sie, die Sie an führender Stellung des Staates und der Bewegung stehen, werden einst nicht gemessen nach Ihrem formalen Verhalten, sondern nach der erfolgreichen Verwirklichung unseres Programms, d. h. nach der Sicherung unseres volklichen Lebens. Und insonderheit muß ein Grundsatz mit fanatischer Verbissenheit durchgekämpft werden: Ein Feind des nationalsozialistischen Staates, gleichgültig ob innen oder außen, darf in Deutschland keine Stelle wissen oder finden, die ihm mit Verständnis oder gar mit Hilfe zur Verfügung steht.

Wir leben inmitten einer turbulent gewordenen Welt. Nur eiserne Grundsätze und ihre rücksichtslose Befolgung werden uns stark machen, um nicht auch Deutschland in das bolschewistische Chaos versinken zu lassen, das wir an vielen Stellen bedrohlich und warnend zugleich erkennen. Daß unsere Gegner diese Prinzipien nicht lieben, ist verständlich. Daß man sie heute - außerhalb Deutschland - noch nicht überall erkennt, und zwar als einzig richtig und notwendig erkennt, braucht uns nicht zu beunruhigen. Denn die Welt steht vielleicht schon in kurzer Zeit nicht mehr vor der Frage, ob ihr diese Prinzipien sympathisch sind oder nicht, als vielmehr vor der Wahl, entweder in die bolschewistische Menschheitskatastrophe zu stürzen, oder mit gleichen oder ähnlichen Methoden sich vor ihr zu retten.

Diese Entschlossenheit, bestimmte Gefahren unter allen Umständen und schon im Keime zu ersticken, wird, wenn es jemals nötig sein sollte, auch davor nicht zurückscheuen, Funktionen, für die ersichtlich der Staat - weil seinem innerlichen Wesen fremd - nicht geeignet ist, auf dem Wege der Gesetzgebung der Einrichtungen zu übertragen, die für die Lösung einer solchen Aufgabe besser geeignet erscheinen! Allein darüber entscheidet ausschließlich der Wille der Führung und nicht der Wille der einzelnen. Unsere Kraft liegt in unserer Disziplin.

Wenn ich in diesem Zusammenhange auch auf die Gefahren der politisierenden Konfessionen eingehe, dann geschieht es, weil wir darin nur die uns seit jeher bekannten, mit dem Marxismus verschwisterten Erscheinungen sehen.

Ich möchte dazu einige Grundsätze aussprechen:

Die Partei hatte weder früher noch hat sie heute die Absicht, in Deutschland irgendeinen Kampf gegen das Christentum zu führen. Sie hat im Gegenteil versucht, durch die Zusammenfassung unmöglicher protestantischer Landeskirchen eine große evangelische Reichskirche zu schaffen, ohne sich dabei im geringsten in Bekenntnisfragen einzumischen. Sie hat weiter versucht, durch den Abschluß eines Konkordates ein für beide Teile nützliches und dauerndes Verhältnis mit der katholischen Kirche herzustellen, sie hat sich endlich bemüht, die Organisationen der [18] Gottlosenbewegung in Deutschland zu beseitigen, und sie hat in diesem Sinne auch unser ganzes Leben gesäubert von unzähligen Erscheinungen, deren Bekämpfung ebenso die Aufgabe der christlichen Bekenntnisse ist oder wäre. Der nationalsozialistische Staat aber wird unter keinen Umständen dulden, daß auf irgendwelchen Umwegen die Politisierung der Konfessionen entweder fortgesetzt oder gar neu begonnen wird. Und hier möge man sich über die Entschlossenheit der Bewegung und des Staates keiner Täuschung hingeben! Wir haben den politischen Klerus schon einmal bekämpft und ihn aus den Parlamenten herausgebracht und das nach einem langen Kampf, in dem wir keine Staatsgewalt und die andere Seite die gesamte hatte. Heute haben wir aber diese Gewalt und werden den Kampf für diese Prinzipien leichter bestehen können. Wir werden auch diesen Kampf nie kämpfen als einen Kampf gegen das Christentum oder auch nur gegen eine der beiden Konfessionen. Aber wir werden ihn dann führen zur Reinhaltung unseres öffentlichen Lebens von jenen Priestern, die ihren Beruf verfehlt haben, die Politiker hätten werden müssen und nicht Seelsorger. Wir werden ihn führen zur Entlarvung jener, die behaupten, daß das Bekenntnis in Gefahr sei, während sie sich selbst je nach Opportunität von dem Bekenntnis leider nur allzu frei wissen. Ich brauche nicht zu versichern, daß wir Nationalsozialisten diesen Kampf wirklich nicht wollen. Denn wir sehen die jüdisch-bolschewistische Gefahr, wie sie sich über der heutigen Welt erhebt, zu klar, um nicht zu wünschen, alle Kräfte zu ihrer Bekämpfung zusammenzufassen. Ein Sieg des Kommunismus würde das Problem der 26 antiquarischen Landeskirchen genau so wie das der katholischen Zentrumspolitik sehr schnell gelöst haben. Die "streitbaren Kirchen" haben jedenfalls überall dort, wo der Bolschewismus zur Macht kam, ein wesentlich unrühmlicheres Bild geboten als die "streitbare" nationalsozialistische Bewegung in Deutschland, die mit ihren zahllosen Märtyrern die kommunistischen Mord- und Brandstifter zu Paaren getrieben hat.

Die dritte Gruppe unserer Widersacher ist an sich nur pathologisch zu werten. Es sind Menschen, die nun einmal eingesehen haben, daß der heutige Staat und die Nation in der Stellung ihrer Aufgaben und dem Tempo und der Größe ihrer Erfüllung außer Verhältnis zu ihrer geistigen und willensmäßigen Beliebtheit stehen. Statt aber nun das Überflüssige ihrer Existenz zu begreifen, beten sie zu ihrem alten Gott, er möge die Zukunft in die Vergangenheit wandeln. Soweit sie solchen Sehnsüchten im stillen frönen, haben wir keine Veranlassung, sie in ihren Erinnerungen zu stören. Versuche aber, traditionsgebundene Gemeinschaften allmählich in Lautsprecher für ihre heimlichen Wünsche auszubauen, werden wir schnell und gründlich beseitigen. Das Deutsche Volk will diese Musik nicht hören. Es verehrte wohl einst die Komponisten, aber es hat keinen Respekt vor den schlechten Epigonen und klei- [19] nen Dirigenten, die heute als letzte Gespenster bürgerlicher Herkunft herumgeistern.

Diese Welt ist tot, und die Toten sollen endlich ruhig bleiben.

Wenn man aber diese Erscheinungen an seinem Auge vorüberziehen läßt, die sich mit dem neuen Deutschland glauben unter keinen Umständen aussöhnen zu können, so wird man ohne weiteres zu folgender Einsicht gelangen:

1. Alle diese Erscheinungen sind nur einig im Negativen, d. h. sie sehen im heutigen Staat den gemeinsamen Feind. Allein ihnen allen ist nicht zu eigen auch nur die geringste gemeinsame Idee. Und

2. wo würde Deutschland hinkommen, wenn dieses Sammelsurium jemals wieder zu Einfluß und Bedeutung gelangen könnte? Jahrhunderte hindurch war unser Volk zerrissen von unzähligen Meinungen und Auffassungen, erst stammesmäßig, dynastisch, dann religiös, endlich politisch und weltanschaulich gespalten. Als wir Nationalsozialisten um die Macht kämpften, da stritten sich in Deutschland um unser Volk 37 Parteien, 2 Konfessionen und nicht zählbare Vereinigungen usw. Nach einem unerhörten Aufklärungskampf, nach unendlichen Opfern ist es uns gelungen, neun Zehntel unseres Volkes zu einer Auffassung zu bekehren und einem Willen unterzuordnen. Das letzte Zehntel verkörpert den Rest der 37 Parteien, der Konfessionen, der ehemaligen Vereine, kurz und gut jenes Durcheinander, das Deutschland jahrhundertelang von einem Verderben in das andere riß. Und so können wir denn, wenn wir alles in Ruhe überblicken, was die letzten Jahre unserem Deutschen Reich an Erfolgreichem gegeben haben, am Ende immer wieder als erhebendste Feststellung folgendes bekennen:

Das Wertvollste ist und bleibt die Bewegung, die die Nation zu einer Einheit zusammenfaßte und ihr Wollen in einem einzigen Willen in Erscheinung treten läßt.

Welche Sicherheit und welche Ruhe beherrscht unser heutiges Deutschland. Wohin wir um uns blicken, wir sehen überall die Fermente der Dekomposition, die Elemente der Auflösung. Endlose Streiks, Aussperrungen, Straßenkämpfe, Zerstörungen, Haß und Bürgerkrieg. Wurzellose jüdisch-internationale Wanderscholaren treiben sich in den Völkern herum, hetzen gegen jede gesunde Vernunft und peitschen die Menschen gegeneinander auf. Unter dem Vorwand, die Interessen der Klassen zu vertreten, mobilisieren sie den Bürgerkrieg, der nur ihren eigenen Interessen die erfolgreichste Befriedigung gewährt.

Und wir sehen die Folgen.

In einer Welt, die eigentlich im Überfluß leben müßte, herrscht Not. Länder, die von kaum 15 Menschen auf dem Quadratkilometer bewohnt werden, leider unter Hunger. Staaten, die mit allen nur erdenklichen Rohstoffen gesegnet sind, bringen es nicht fertig, ihre Arbeitslosenheere zu vermindern.

[20] Es ist ein Triumph für die Wirksamkeit des nationalsozialistischen Regimes, daß es ihm gelungen ist, einem Lande, in dem 137 Menschen auf dem Quadratkilometer leben, das keine Kolonien besitzt, dem die meisten Rohstoffe fehlen, das 15 Jahre lang bis auf das Blut ausgepreßt wurde, das sämtliche Auslandskapitalien verlor, mehr als 50 Milliarden Reparationstribute leistete, das vor dem vollkommenen Ruin seiner Wirtschaft stand, - wenn auch unter schwersten Sorgen - die Existenzmöglichkeit zu erhalten, die Arbeitslosen zu vermindern, so daß wir heute besser dastehen als manche der reichsten Länder der Erde.

Dieser Kongreß wird Ihnen, meine Parteigenossen und -genossinnen, in den einzelnen Vorträgen ein Bild der Anstrengungen geben, die zu dem Zweck notwendig waren. Sie werden dann ersehen, wie groß die Leistungen sind, um die uns drückenden Probleme zu lösen.

Als wir das Regime übernommen hatten, befand sich Deutschland im Zustand des vollkommenen Verfalls. Unsere Gegner prophezeiten, daß wir nach wenigen Wochen erledigt sein müßten. Und seitdem prophezeien sie dies - wenn auch für immer größere Zeiträume - unentwegt weiter. Das Gegenteil davon ist aber eingetreten. Freilich, wir sind ein armes Volk, aber nicht weil der Nationalsozialismus 20 Jahre regiert hat, sondern weil durch das verbrecherische Regiment unserer Parteien Deutschland nicht nur in eine Revolution, sondern in ein inneres Chaos geworfen wurde, und weil dieser Staat 15 Jahre lang wehrloses Objekt jeder internationalen Erpressung war. Und dies ist deshalb auch unsere größte Leistung, daß wir inmitten eines heroischen Kampfes um die Selbstbehauptung außerdem noch den Neuaufbau der deutschen Wehrmacht durchführten, um für alle Zukunft gesichert zu sein, nicht noch einmal das furchtbare Schicksal der hinter uns liegenden Zeit ertragen zu müssen.

Wenn ich aus dem heutigen Anlasse vor Ihnen, meine Parteigenossen und Parteigenossinnen, und damit vor dem Deutschen Volk, eine kurze Darstellung des vergangenen Jahres gebe, dann geschieht es, um Ihnen die konsequente Erfüllung unserer übernommenen Pflicht zu zeigen und um daraus die Aufgaben für die Zukunft abzuleiten.


1. Die nationalsozialistische Partei.

Der letzte Parteitag stand noch unter dem Zeichen der Überwindung einer inneren Krise der Bewegung. Wahnsinnige Ehrvergessene hatten damals versucht, die Partei zu einem Instrument ihrer eigenen Interessen umzugestalten. Auch die letzten Reste dieses Unternehmens sind seitdem liquidiert worden. Die Partei hat sich in diesem Jahr außerordentlich gefestigt. Ihre innere Organisation wurde weiter ausgebaut. Zahlreiche Stellen des Staates wurden mit zuverlässigen Parteigenossen besetzt. Leider hat das Schicksal einen unserer allerbesten Kämpfer, Pg. Schemm, zu früh aus unserer Mitte gerissen. Mit ihm starb ein Apostel der nationalsozialistischen Erhebung.

[21] Das Vordringlichste dieser inneren Parteiarbeit war die durch die gelungene Revolution notwendig gewordene Absteckung der neuen Arbeitsgebiete. An der Spitze stand vor allem die Vertiefung der Erkenntnis, daß mit dem Wiederaufbau der Armee der nationalsozialistische Staat eine neue Säule mit besonderer, ihr allein vorbehaltener Aufgabe erhalten hat. Dies führte nicht nur zu einer scharfen Umreißung der Aufgabengebiete der Bewegung, sondern auch zur Liquidierung derjenigen Einrichtungen, die durch den Zug dieser Entwicklung in Zukunft eine Störung der Ordnung bedeutet haben würden.

Partei, SA. und SS. sind in diesem Jahr in ihrer Verwaltung vereinfacht, in ihrem Mitgliederbestand aber schärferen Prüfungen unterworfen worden. Das Ergebnis ist eine zahlenmäßige Beschränkung und eine wertmäßige Steigerung gewesen.

Das Gefühl der inneren Zusammengehörigkeit der alten Parteigenossen hat sich nicht nur nicht gelockert, sondern im Gegenteil eher noch auf das innigste vertieft. Der Parteitag selbst gilt für alle alten Kämpfer auch heuer wieder als die freudige Wiedersehensfeier. Die zur Bewegung gestoßene Jungmannschaft wird den Charakter dieser kämpferischen politischen Auslese der Deutschen Nation nicht verändern, sondern festigen.


2. Der Staat.

Der Kampf, den die nationalsozialistische Bewegung seit dem Tage ihrer Neugründung auf die Fahne geschrieben hat, wurde mit einem geschichtlich beispiellosen Erfolg fortgeführt. Das Reich ist in immer steigendem Ausmaße dem Nationalsozialismus verfallen. Die Wirkung dieses Kampfes war aber nie fühlbarer als in den zurückliegenden 12 Monaten. Deutschland ist frei geworden. Mit dem 16. März hat die nationalsozialistische Regierung der Deutschen Nation aus eigener Kraft die Gleichberechtigung gegeben. Die Fixierung unseres Heeres gibt Deutschland den notwendigen Schutz zu Lande; die Errichtung unserer Luftwaffe sichert die deutsche Heimat vor Brand und Gas. Die in ihrer Größe durch das Londoner Flottenabkommen umrissene neue deutsche Kriegsflotte beschützt den deutschen Handel und die deutsche Küste.

Dieses Jahr 1934 auf 35 ist zugleich das Jahr großer innerer reformatorischer Arbeiten auf fast allen Gebieten unserer Gesetzgebung und Verwaltung. Die Arbeitsdienstpflicht wurde eingeführt.


3. Die deutsche Wirtschaft.

Wir können heute darüber sprechen: das Jahr 1934 brachte uns leider eine sehr schlechte Ernte. Wir sind noch jetzt durch sie belastet. Aber trotzdem ist es uns gelungen, die Versorgung des Deutschen Volkes mit den lebenswichtigen Nahrungsmitteln sicherzustellen. Daß dies gelang, trotz vielen Einschränkungen, ist eine Leistung, die der großen [22] Masse unseres Volkes vielleicht nicht in genügendem Umfang zum Bewußtsein kam.

Die mit dieser Ernte verbundenen Schwierigkeiten führten manchesmal allerdings zu einer vorübergehenden Verknappung dieser oder jener Lebensmittel. Allein wir waren entschlossen, unter keinen Umständen, so wie das von seiten einer gewissen internationalen Presse sehnsüchtig erhofft wurde, zu kapitulieren. Und wir haben die Krise erfolgreich überstanden. Wir waren dabei gezwungen, den Versuch, die schlechte Ernte durch teils verständliche, teils aber auch unbegründete Preissteigerungen zum Ausdruck zu bringen, mehrere Male mit allen Mitteln zu unterbinden.

Die nationalsozialistische Wirtschaftsführung ging dabei von einem Grundsatz aus: Unter keinen Umständen können wir eine Erhöhung der Löhne oder Gehälter und unter keinen Umständen aber auch eine Erhöhung der Preise gestatten, denn jeder solche Vorgang bedingt automatisch als Folgeerscheinung auch das Eintreffen des zweiten.

Wir waren aber auch in diesem Jahr und werden es genau so in der Zukunft sein, des unverrückbaren Willens, das Deutsche Volk nicht in eine neue Inflation hineintaumeln zu lassen. Dazu muß aber heute noch jede Lohnerhöhung genau so wie jede Preissteigerung führen. Wenn daher auch jetzt gewissenlose Egoisten oder gedankenlose Dummköpfe aus irgendeiner Verknappung, die immer wieder kommen kann, das Recht zu Preissteigerungen ableiten, so würde dieses Verhalten dann, wenn die Regierung nachgeben wollte, zwangsläufig die uns bekannte Schraube der Jahre 1921/23 wieder in Bewegung bringen und damit zum zweiten Male dem Deutschen Volk eine Inflation bescheren. Wir werden daher solche Elemente von jetzt ab mit einer brutalen Rücksichtslosigkeit angreifen und nicht davor zurückschrecken, wenn es im guten nicht geht, sie durch das Konzentrationslager den nationalen Gesamtinteressen gleichzuschalten und diesen anzupassen.

Gewiß hätte sich die Regierung manche Sorgen wenigstens vorübergehend erleichtern können, wenn sie vielleicht bereit gewesen wäre, die deutsche Reichsmark so, wie das andere Staaten mit ihren Währungen gemacht haben, ebenfalls "abzuwerten". Wir haben dies unterlassen. Erstens weil wir dadurch allerdings vielleicht uns selbst Sorgen erspart haben würden, aber Millionen Volksgenossen früher oder später in um so größere Sorgen gestürzt hätten, nämlich in die Sorgen derjenigen, die im Vertrauen auf den Staat ihre Spargroschen wieder entwertet gesehen haben würden. Und zweitens: wir glauben überhaupt nicht, daß durch diese Methoden die internationale Weltkrise behoben werden kann, sondern wir sind im Gegenteil der felsenfesten Überzeugung, daß die Voraussetzung zur Behebung der internationalen Wirtschaftskrise die Aufstellung eines Systems fester Währungen ist. Dies wird auch am ehesten dazu führen, das geradezu prähistorisch an- [23] mutende Tauschgeschäft wieder in ein freies und modernes Geschäft zu verwandeln. Die nationalsozialistische Regierung war aber weiter entschlossen, unter keinen Umständen in die alte Schuldenwirtschaft zu verfallen, sondern grundsätzlich nur so viel einzukaufen, als wir selbst wieder verkaufen können. Wenn der eine oder der andere es vielleicht als bedauerlich empfindet, daß dieser oder jener Luxusartikel oder meinetwegen auch Gebrauchsgegenstand in Deutschland nicht zu haben ist, weil wir ihn nicht einführen, dann mag dieser würdige Volksgenosse folgendes zur Kenntnis nehmen: Wir haben Sorgen genug, das Deutsche Volk zu ernähren. Es interessiert uns nicht, ob dieser oder jener Luxusartikel nach Deutschland gebracht werden kann, solange wir nicht für jeden einzelnen Volksgenossen das auskömmliche Leben sicherstellen können. Wer aber glaubt, daß er ohne solche Verschönerungen seines Daseins nicht auskommen kann, der mag unserem leider Gottes armen Deutschland den Rücken kehren und dorthin gehen, wo für solche Bedürfnisse mehr Verständnis und reichere Gelegenheiten zur Befriedigung vorhanden sind. Vielleicht, wenn es beliebt, nach Sowjetrußland.

Wir gedenken aber nicht nur keine neuen Schulden zu machen, sondern haben im Gegenteil unsere internationalen Schulden wesentlich vermindert.

Dabei ist es uns gelungen, bei den Auslandsverschuldungen die Zinssätze zum Teil zu erniedrigen und ebenso auch den innerdeutschen Zinssatz zu senken.

Um die uns fehlenden Lebensmittel und Rohstoffe einzukaufen, hat die Regierung versucht, den deutschen Export aufrecht zu erhalten. Und tatsächlich ist die Beteiligung Deutschlands am internationalen Handel trotz dem jüdischen Weltboykott in keinem größeren Umfang zurückgegangen als der Außenhandel der anderen Länder auch.

Soweit aber unser Export nicht die Mittel zum Einkauf der uns notwendigen Rohstoffe und Lebensmittel zur Verfügung stellt, haben wir uns entschlossen, durch die Produktion eigener Werkstoffe Deutschland vom Import unabhängig zu machen.

Und zwar handelt es sich hierbei nicht um "Ersatzstoffe", sondern um vollständig ebenbürtige, gleiche oder neue Stoffe.

Das heißt z. B.: Die Erzeugung von Benzin aus Kohle wurde im größten Ausmaße eingeleitet und wird in den kommenden Jahren durch die Inbetriebnahme immer neuer Fabriken den deutschen Brennstoffbedarf zu einem hohen Prozentsatz im Inlande decken lassen.

Die Entwicklung und Fabrikation deutscher Faserstoffe wurde entschlossen in Angriff genommen.

Da die Erzeugung des künstlichen Gummi nunmehr als restlos gelöst gelten kann, wurde auch hier sofort mit dem Bau der ersten Anlagen begonnen.

Und auf zahlreichen andern Gebieten, wie auf dem der Erschließung [24] eigener Ölquellen, eigener alter und neuer Erzlager usw., wurde Ähnliches geleistet.

Parallel damit fand eine großzügige territoriale Neuordnung unserer Industrie statt. Denn das Deutsche Volk muß bei all dem in Betracht ziehen, daß wir nicht nur für die privatwirtschaftlichen Bedürfnisse zu sorgen hatten, sondern auch für die materiellen der Wiederherstellung der deutschen Wehrmacht.

In derselben Zeit wendete die Regierung ihr Augenmerk der Entwicklung des Verkehrs zu. Alle begonnenen Projekte wurden weitergeführt, neue große Aufgaben sind hinzugekommen. Die Motorisierung des deutschen Verkehrs schreitet ebenso schnell vorwärts wie der Bau der dafür geeigneten gewaltigen Straßen. Das eindeutigste Dokument der Energie und Tatkraft unserer Wirtschaftsführung liegt in der Tatsache der in diesem Jahr erreichten Zahl von 5 Millionen Menschen, die seit unserem Machtantritt in Deutschland wieder Arbeit und Brot gefunden haben.

Insoweit aber alle unsere Bemühungen nicht in der Lage waren, den einzelnen Menschen einen ausreichenden Verdienst zu geben oder die infolge geringer Löhne noch übriggebliebene Not andauert, hat die großartige Organisation unseres Sozialhilfswerkes versucht, helfend einzuspringen. Gewiß, auch dies wird nicht jede Hoffnung erfüllen, allein wann und wo ist jemals in der Geschichte überhaupt eine so gewaltige Leistung erzielt worden? Wenn in Sowjetrußland mit kaum 15 Menschen auf dem Quadratkilometer Millionen vor dem Verhungern sind und Unzählige auch fortgesetzt des Hungers sterben, dann ist die Tatsache, daß es gelungen ist, nur auf unsere eigene Kraft bauend, 137 Menschen auf den Quadratkilometer zu ernähren, etwas Wunderbares. Im übrigen sind wir selbst nie mit unseren Leistungen zufrieden. Unser Ziel ist, für das Wohlergehen des Deutschen Volkes immer und immer wieder neue Anstrengungen zu unternehmen. Was uns dabei gelingt, macht uns glücklich, was uns mißlingt, wird uns nie erschüttern. Stets werden wir dann immer wieder auf das neue versuchen, das Ziel am Ende doch noch zu erreichen. Und ich möchte hier jenen Kritikern, die auf jeden einzelnen Mißerfolg begierlich lauern, folgendes sagen: Wer sehr viel schießt, wird auch einmal oder das andere Mal daneben schießen. Nur wer in seinem Leben überhaupt noch nie geschossen hat, kann beeiden, auch nicht einen Fehlschuß getan zu haben. Die Probleme, die wir vorfanden, sind so gewaltig, dank der einzigartigen Schlamperei unserer Vorgänger, daß wir leider keine Vorbilder besitzen, die uns zeigen, wie es gemacht werden könnte. Wohl aber sind wir heute schon in zahlreichen Maßnahmen das Vorbild für andere geworden. Fast jeden Schritt, den wir hier taten, mußten wir als Schritt in ein Neuland unternehmen. Allein uns blieb keine andere Wahl! Oder hätten wir warten sollen, bis die anderen Staaten ihre Erwerbslosen beseitigen [25] und wie sie es tun? Oder sollten wir zusehen, wie es etwa Rußland anstellen wird, um endlich seine 15 Menschen auf den Quadratkilometer Boden zu ernähren?

Nein! Wir haben es gewagt, und ich darf mit Stolz hier feststellen, meine Parteigenossen und -genossinnen, wir haben gewonnen. Das genauere Bild der nationalsozialistischen Leistungen im vergangenen Jahr wird ja dieser Kongreß Ihnen viel ausführlicher geben. Sicher aber ist, daß größere Anstrengungen noch nie gemacht worden sind, ein Volk vom Abgrund seines wirtschaftlichen, staatlichen und moralischen Verfalls zurückzureißen. Und dies setzt uns auch die Aufgaben fest für das vor uns liegende Jahr.

Wir werden wieder einen scharfen Angriff unternehmen auf die Zahl unserer Arbeitslosen.

Wir werden uns wieder bemühen, das Verhältnis zwischen Arbeit und Lohn aufrecht zu erhalten und wir werden vor nichts zurückschrecken, Elemente der Störung, ganz gleich wo sie sich zeigen und wer sie sind, den Interessen der Nation zu unterwerfen. Wir werden das gewaltige sozialistische Werk unserer Arbeitsfront weiterführen. Wir werden das Deutsche Volk in seinem Heere stärken, um aus ihm immer mehr einen sicheren Hort des europäischen Friedens und damit der europäischen Kultur zu machen. Wir werden alle in Angriff genommenen Arbeiten fortführen und ergänzen durch Neuanstrengungen, um Deutschland wirtschaftlich lebensfähig zu erhalten und in seinem Lebensstandard zu verbessern.

Wir werden aber vor allem die Bewegung, als die Quelle unserer Kraft, innerlich festigen und wir werden in ihrem Sinne fortfahren in der Erziehung des deutschen Menschen zu einer wirklichen Gemeinschaft.

Wir sind überzeugt, daß diese letzte Aufgabe unsere schwierigste ist. Sie hat am meisten mit Vorurteilen zu kämpfen, ist am meisten belastet durch die Ergebnisse und schlechten Traditionen einer langen Vergangenheit und leidet am meisten unter dem Zweifel der Kleinmütigen.

Allein, das, was uns auf diesem Gebiete bisher schon gelungen ist, berechtigt uns zu der festen Zuversicht, daß die Aufgabe einst ihre letzte Lösung erfährt. Allerdings: Das wird nie ein Gut sein, das, einmal erworben, träge aufbewahrt werden kann. Wir wollen nicht in den Irrtum verfallen, zu meinen, daß man einmal Nationalsozialist wird, um es dann für ewig zu bleiben. Nationalsozialist ist nur der, der sich unentwegt der Idee verpflichtet fühlt, ihr dient und für sie wirbt. Denn was wir an uns in langem, gemeinsamem Kampfe innerlich erlebt haben, müssen wir den kommenden Generationen stets aufs neue lehren, sollen diese nicht in Kürze die Erfahrungen der Vergangenheit vergessen haben. So wollen wir uns, meine Parteigenossen und -genossinnen, an diesem 7. Parteitag der Bewegung schärfer als je zuvor zur Erkenntnis durchringen, daß die nationalsozialistische Partei eine ewige [26] und ununterbrochene Mission der Erziehung unseres Volkes und damit ihrer fortgesetzten eigenen Bewährung zu erfüllen hat. Denn, was immer wir auch an Leistungen vollbringen, über allem steht der Mensch, der sie erlebt. Gleichgültig, welche Handlungen wir beabsichtigen, es ist nur der Mensch, der ihnen den Erfolg und damit die letzte Weihe gibt. Das nationalsozialistische Bekenntnis ist daher auch keine Angelegenheit des Parteibuches, sondern das Parteibuch kann nur sein die äußere Bestätigung des inneren Bekenntnisses. Dieses Bekenntnis aber verpflichtet zu einer fortgesetzten Selbsterziehung und einer ebenso andauernden Werbung und Verbreitung.

Der Parteitag 1935 findet in einer bewegten Zeit statt. So wie aber früher in den Perioden des inneren Kampfes um die Macht der Nationalsozialist dann, wenn schwere Gewitterwolken das politische Firmament bedeckten, sich in inniger Hingabe immer wieder auf seine große Mission besann und damit sein Treuebekenntnis zur Bewegung erneuerte, so noch mehr in dieser international bewegten heutigen Zeit. Und so, wie wir damals immer wieder in der Bewegung unsere Zuversicht und unseren Glauben erhielten, so wird sie uns auch heute nie verlassen, wenn wir je bedrückt von den Sorgen oder erfüllt von Unsicherheit uns der Quelle erinnern, aus der wir 15 Jahre die Kraft zu unserem gigantischen Kampf geschöpft haben. Da der bolschewistische Jude in Moskau in einer neuen Kampfansage der Welt die Zerstörung predigt, wollen wir Nationalsozialisten fester unser herrliches Banner fassen und es vor uns hertragen mit dem heiligen Entschluß, gegen den alten Feind zu kämpfen, ohne Sorge um unser Leben, auf daß Deutschland seine Ehre und die Freiheit sich bewahre und damit die Grundlagen des Lebens der Zukunft.

Es lebe das Deutsche Reich!

Es lebe die nationalsozialistische Bewegung!


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Die Reden Hitlers am Parteitag der Freiheit 1935