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Albert Leo Schlageter - ein deutscher Freiheitsheld.

Eine Rote Armee an der Ruhr

Mit sowjetrussischem Geld wird im Ruhrgebiet eine rote Revolutionsarmee aus dem Boden gestampft. Waffen- und Munitionslager der Kruppwerke werden geplündert. Innerhalb von 24 Stunden können die Roten 10.000 Bewaffnete für den Aufstand bereitstellen, die sich schon bald auf 50.000 vermehren. Etwa zur gleichen Zeit errichten die Spartakisten unter Führung von Max Hölz in Sachsen-Thüringen ein Terrorregime, erschlagen die Angehörigen von Bürgerwehren und Polizei und rufen die Diktatur des Proletariats aus. Sie erklären die Reichsregierung für abgesetzt und drohen für den Fall eines militärischen Gegenzuges der Reichswehr, die von ihnen besetzten Städte anzuzünden und die Bourgeoisie abzuschlachten.

Den Alliierten kommt ein deutscher Bürgerkrieg, der die letzten deutschen Reserven aufsaugen würde, gerade recht, um die Deutschen dadurch um so leichter unter ihre totale Kontrolle zu bringen! Die französische Presse betreibt eine unverhüllte Hetze gegen Deutschland: "Die deutsche Einheit muß zerschlagen, das Reich muß in einen Staub von Einzelstaaten aufgelöst werden."

Als der Hilferuf der Regierung an sie ergeht, wendet Schlageter sich mit bitterer Ironie an seine Männer: "Wir verachten das Bürgertum und retteten es doch mit unserem Blut! Wir sind angetreten, um die Freiheit der Nation zu sichern, und schützen eine Regierung, die das Volk und die Nation verraten hat... wir sind gegen Englands schmutzige Politik, und doch waren wir seine besten Soldaten."

Gegen die stahlharten, in den Materialschlachten des Großen Krieges bewährten Soldaten kann der rote Pöbel nicht lange standhalten. Aber der entbrennende Kampf wird mit Erbitterung geführt, Bruder gegen Bruder! Bedenkenlose Agitatoren hatten das unsägliche Leid Rußlands auch für die Deutschen heraufbeschwören wollen. Doch nach der Niederlage ihrer verführten Genossen lassen sie diese im Stich und bringen ihre geraubten Gelder aus Banken und Rathäusern für ihr privates Wohlleben in Sicherheit.

Im Sommer 1920 wird die Brigade Löwenfeld, in der Schlageter gekämpft hatte, im Sennelager aufgelöst. Schlageter gelingt es, seine brotlos gewordenen Männer als Landarbeiter in Pommern und Ostpreußen zu verdingen. Andere Freikorpsführer gehen nach Auflösung ihrer Einheiten zwecks Überwindung der sozialen Not zur Gründung von Firmen und landwirtschaftlichen Genossenschaften über. Waffen und Munition der verschiedenen Freikorps verschwinden in Scheunen und Kellern oder Erdhöhlen "für alle Fälle".




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Kampf um Oberschlesien

Im Februar 1920 übernimmt der französische General Le Rond mit seinen Truppen die Herrschaft über das deutsche Oberschlesien. Unter seiner Verwaltung verliert das Land nicht nur seinen deutschen Namen, sondern auch sein Recht. Im "Territoire Plebiscite de la Haute Silesis" regiert jetzt für die vorgesehene Volksabstimmung eine interalliierte Kommission in Oppeln.

Wojciech Korfanty, ehemaliger Abgeordneter im Reichstag und im preußischen Landtag, dessen Ziel schon immer ein Großpolen war, sieht seine Stunde gekommen. Von der polnischen Regierung mit außerordentlichen Geldmitteln versehen, beginnt er den bewaffneten Kampf für die Losreißung Oberschlesiens an Polen. Korfantys Stärke sind die Lüge und der Krieg im Dunkeln. Agenten und Spitzel belauschen jedes deutsche Wort. Polnische Hetzblätter schießen wie Pilze aus dem Boden. Der polnische Aufstand entwickelt sich zu einem gnadenlosen Kleinkrieg gegen alles Deutsche. Seine Absicht ist, die vorwiegend deutsche Bevölkerung derart einzuschüchtern, daß sie es nicht wagt, sich bei der Abstimmung gegen Polen zu entscheiden.

Die Le Rond unterstellten französischen Bataillone leisten den Polen jede erdenkliche Hilfe. Die deutsche Polizei wird aufgelöst und durch die von polnischen Mannschaften und Offizieren dominierte "APO" ersetzt. Sie kann sich voll auf die Macht der französischen Bajonette verlassen. Polnische Stoßtrupps dringen mit Messern und Gummiknüppeln in die deutschen Versammlungen. Prominente Deutsche werden auf offener Straße erschossen oder mißhandelt. Korfantys Terror arbeitet mit nächtlichen Überfällen deutscher Wohnungen, mit Bombenwürfen und Handgranatenattentaten! Wenn die Deutschen versuchen, sich gegen das Mordgesindel zu wehren, greift französische Polizei ein und verhaftet - die Deutschen! Die Gefängnisse in Oppeln und Kosel füllen sich mit diesen Opfern französischer Siegerjustiz. Korfantys organisierte Banden genießen Narrenfreiheit in Stadt und Land. Das Ziel der französischen Politik ist die völlige Zerschlagung des Reiches und seiner Wirtschaft. Erst Raub der bedeutenden Industrie Elsaß-Lothringens, dann Saar, Rheinland und Ruhr - und jetzt die Bodenschätze und Industrieanlagen Oberschlesiens!

Das entwaffnete und entmachtete Deutschland hat diesem polnischen Terror nichts entgegenzusetzen. Nur der Idealismus und Einsatzwille einer kleinen Schar entschlossener, unter Einsatz ihres Lebens Widerstand leistender Freiwilliger kann Abhilfe schaffen. Der Freikorpsführer Heinz Hauenstein, dem Schlageter sich anschließt, ist entschlossen, dem barbarischen polnischen Banditentum mit überlegener Strategie zu begegnen. Hauenstein bildet eine Geheimorganisation, die für den Gegenschlag im Untergrundkampf mit falschen Namen, falschen Ausweisen und wechselnden Kennworten arbeitet. Geheimhaltung und Überraschung werden der Schlüssel zum Erfolg. Der Brutalität der Polen wird mit gleicher Münze begegnet, ohne Rücksicht auf Gesetz oder Völkerrecht. Die Aktionen der Organisation werden mit wissenschaftlicher Gründlichkeit vorbereitet und durchgeführt.

Eine der Hauptaufgaben Hauensteins wird die Ausschaltung deutscher Spitzel und Verräter. In diesem gnadenlosen Kampf gibt es nur eine Devise: VERRÄTER VERFALLEN DER FEME! Wenn möglich, spart man für diese Kreaturen, für die ein rascher Tod zu schade ist, sogar die Kugel.

Die ausgesuchten Agenten Hauensteins tarnen sich zumeist als Geschäftsleute oder reisende Vertreter. Es gelingt ihnen mehrere Male, mit tollkühnen Methoden bis in die Schaltzellen von Korfantys Schlägerhorden einzusickern. Mehr als einmal entgehen sie nur durch unverschämtes Glück der Gefangennahme mit Folter oder Tod. Im Wartesaal des Bahnhofs Kattowitz sitzen Hauenstein und Schlageter bei einer Einsatzbesprechung, als plötzlich sämtliche Ausgänge durch französisches Militär abgesperrt werden. Durchsuchung nach Waffen! Kaltblütig legt Schlageter seine Armeepistole unter seinen auf dem Tisch liegenden Hut. Hauenstein folgt seinem Beispiel. Sie haben Glück, die Franzosen ignorieren ihre Hüte.

Skrobek, Slowik und 
mehrere Arbeiter
Die Leichen des Lehrers Skrobek, des Rechnungsführers Slowik und mehrerer Arbeiter, die mit schrecklichen Verletzungen aus dem Grenzfluß Brinitza geborgen wurden.
(Mehr zur Tradition der polnischen Untaten an Volksdeutschen hier - Anm. d. Scriptorium)
Im Gefängnis des Städtchens Kosel sind seit Februar 1921 siebzehn junge Deutsche von den Franzosen eingesperrt, die meisten zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Ihr Verbrechen: Sie hatten ihre Pflicht für ihr Vaterland getan! Die deutsche Regierung hat weder die Macht noch zeigt sie Einsatz, diese jungen Menschen vor langer Haft oder gar der Hölle von Cayenne zu erretten. Die Befreiung wird in einer Nacht von den Männern Hauensteins, darunter Schlageter in führender Rolle, durchgeführt, der Gefängnisleiter mit vorgehaltener Pistole aus dem Bett geholt, sämtliche bis dahin in hoffnungsloser Lage befindlichen Gefangenen in rasender nächtlicher Fahrt zur innerdeutschen Grenze gebracht. Die ist zwar auch nicht frei, aber wenigstens nicht von französischen Bajonetten beherrscht.

Nicht alle Unternehmungen der Deutschen gelingen. Zwei Angehörige einer Spionagegruppe, darunter die fließend polnisch sprechende Tochter eines höheren deutschen Beamten, die sich aus glühender Vaterlandsliebe in den Dienst der Sache gestellt hat, werden von halbbetrunkenen Polen überfallen. Beide werden bis zur Bewußtlosigkeit gemartert. Man wirft sie in ein furchtbar verlaustes und verwanztes polnisches Gefängnis, wo sie wochenlang auf nacktem Boden bei Wasser und Brot liegen müssen. Nur durch einen glücklichen Zufall kann ihre Haft beendet werden. Aber sie sind von ihren schrecklichen Leiden für ihr ganzes Leben gezeichnet.

Mit dem Näherrücken des Abstimmungstermins steigert sich der polnische Terror. Korfanty macht kein Hehl daraus, daß er ein für Polen ungünstiges Abstimmungsergebnis mit Waffengewalt korrigieren wird. Zur Abstimmung rollen Sonderzüge aus dem Reich in das Abstimmungsgebiet. Alte Männer, Frauen mit ihren Kindern, sogar Kranke tun ihre Pflicht für Deutschland, um mit ihrem Stimmzettel das Schicksal ihrer Heimat zu entscheiden. Doch während die deutschen Wähler von den Polen mit Stöcken und Gummiknüppeln an den Wahllokalen empfangen werden, können die Polen in den deutschen Bezirken ungehindert und ohne Furcht ihre Stimme abgeben!

Am Abend des 20. März, einem Schicksalstag Oberschlesiens, steht fest, daß die Abstimmung ein Sieg der deutschen Wähler ist. Trotz Schikanen und grausamem polnischen Terror, trotz der Millionen polnischer Wahlgelder, haben sich über 60% der Wähler für Deutschland entschieden! Noch in derselben Nacht beschließen die polnische und die französische Regierung, über den ihnen hörigen Völkerbund das Abstimmungsergebnis umzustoßen. Korfanty bereitet mit seinen bewaffneten Banden den Putsch vor.

Die harmlosen Deutschen glauben in der ihnen eigenen Naivität, daß sie nach dem siegreichen Abstimmungskampf endlich wieder ihrer friedlichen Arbeit nachgehen können. Auch Schlageter glaubt annehmen zu dürfen, daß die Feindmächte das Abstimmungsergebnis respektieren werden. Zum ersten Mal seit der Novemberrevolte besucht er die geliebte Schwarzwaldheimat. Wie früher als Schüler oder wenn immer auf Urlaub, geht er seinem Vater sofort wieder in Feld und Scheune zu Hilfe. Seine Familie und Freunde sind mit Recht stolz auf seine Taten im Baltikum und Oberschlesien. Es wird sein letzter Aufenthalt in Schönau; er hat seine Heimat nie wiedergesehen.




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Polen und Alliierte mißachten die Abstimmung

Korfanty weiß den Völkerbund heimlich mit sich im Bunde. Jetzt will er vollendete Tatsachen schaffen. Immer neue Güterzüge mit schweren Waffen und Maschinengewehren rollen aus Polen an. Die französischen Besatzer haben den Polen ihre volle Unterstützung zugesagt. Hohnlachend lehnen sie jeden deutschen Vorschlag zum Selbstschutz ab, selbst den, sich unter französischen Befehl zu stellen! Unter französischem Schutz dringen die polnischen Banden ungehindert in die deutschen Städte ein. Deutsche werden sogar zum Eintritt in die polnischen Formationen gezwungen. Im Weigerungsfall werden sie verhaftet, grausam mißhandelt und in Gefängnisse nach Polen verschleppt.

Die Deutschen können der gewaltigen polnischen Übermacht nur mit kleinen improvisierten Gruppen begegnen; aber diese kämpfen voller Haß und Zorn um ihre heimatliche Erde. Die Berliner Regierung erreicht mit all ihren papierenen Protesten nichts. Zynisch antwortet Le Rond: "Wenn die Deutschen nicht so hartnäckig wären, würde die Ruhe längst eingekehrt sein."

Schlageter erhält in seiner Heimat ein Telegramm von Hauenstein: "Zurück nach O.S. - der Pole greift an!" Schlageter weiß, worum es geht. Noch ein letztes Mal steigt er auf den Belchen. Der Bergfrühling überglänzt die Täler und Höhen seiner Heimat. Ganz fern im Westen weiß er Freiburg mit seiner Universität liegen. Aber das ist nun vorbei. Zum zweiten Mal geht er nach Schlesien, dem Befehl des Gewissens folgend.

In Neiße sind inzwischen die ersten Kameraden zusammengekommen. Hauenstein hat ein Lager besetzt, in dem auf Befehl der Entente deutsche Waffen zerstört worden waren. Schlageter gelingt es, aus herumliegenden, schon halb verrosteten Teilen ein Gebirgsgeschütz zusammenzubasteln. 50 Bergleute werden ihm zugeteilt, alle eingefleischte Sozis, aber gute ehemalige Soldaten. Schlageter findet auch bei ihnen den richtigen Ton. Er schläft bei seinen Männern, und die schenken ihm bald ihr Vertrauen. Er kann berichten: "Wenn es hart auf hart kommt, will ich mit ihnen den Teufel aus der Hölle holen!"

Nördlich Bergstadt liegt der Annaberg, dessen dunkle Kuppe die ganze Gegend beherrscht. Die Polen haben sich an seinen Hängen gut verschanzt. Von hier aus unternehmen sie, von einem Panzerzug unterstützt, Überfälle gegen die Deutschen. Die strategische Schlüsselstellung Annaberg muß genommen werden. Aber Le Rond und die interalliierte Kommission verbieten jedes Vorrücken der deutschen Freiwilligen. Auch ein Vertreter der Novemberregierung findet sich ein, um die Freikorps festzunageln. "Das ist Verrat," schreit ihn ein deutscher Major an. "Jetzt, wo der Pole rennt, wollen die hohen Herren plötzlich einen Waffenstillstand. Nicht mit uns. Sagen Sie das Ihren sauberen Auftraggebern!" "Deutsche Regierung," spöttelt ein anderer Offizier und wendet sich verächtlich ab, "verschachern unsere Landsleute an den Polen."

Das Sturmbataillon Heinz hat seine Angriffsstellung bezogen. Ihm gehört die Kompanie Schlageter an, die ihr zusammengestückeltes Geschütz in vorderster Front mitführt. Unweit von ihnen liegen die Steinbrüche von Gogolin. Von dort wird das Korps Oberland zum Sturm auf den Berg antreten. Während Heinz noch ruhig und unbeirrbar mitten im feindlichen Feuer seine Befehle gibt, schießt Schlageter polnische Gegenangriffe in direktem Beschuß auf kürzeste Entfernung zusammen. Zeitgleich braust plötzlich unbeschreiblicher Jubel oben vom Berg herab. Vom Turm der Michaeliskirche flattert die schwarz-weiß-rote Fahne des Freikorps Oberland!

Nach der Erstürmung des Annaberges wendet sich der alte Generalstäbler Major von Löwenfeld kopfschüttelnd ob dessen tollkühnen Einsatzes an Schlageter: "Sie haben sich da eine recht merkwürdige Taktik angeeignet! Kommen Sie damit eigentlich immer aus?" Schlageter sieht den Major in seiner ruhigen und bescheidenen Art an: "Im Kampf gegen die Insurgenten entscheidet in erster Linie der moralische Eindruck, Herr Major. Mit Draufgehen erreicht man hier alles!"

Die Siegeszuversicht der Polen ist endgültig gebrochen. Als Mordbanden für feige Überfälle sind sie zwar geeignet, aber die Zähigkeit und den Schneid der deutschen Kämpfer sind sie nicht gewohnt. Der Traum Pan Korfantys vom siegreichen Marsch bis an die Tore Breslaus ist ausgeträumt. Da greift Le Rond mit "diplomatischen Mitteln" zugunsten der besiegten Polen ein. Mögen die deutschen Waffen auch triumphiert haben, er weiß den Völkerbund auf seiner Seite. Unter Verhöhnung aller Verträge werden Stadt und Gebiet um Kattowitz den Polen zugeschlagen. Der östliche Teil Oberschlesiens mit all seinen Zinn- und Bleigruben, mit 85% der Steinkohlenvorräte, mit 67% der Roheisengewinnung und mit 50% der Bevölkerung wird im Sinne Frankreichs zur weiteren Schwächung Deutschlands polnische Beute. Die "Gerechtigkeit" der Sieger! Nur der selbstlose Einsatz der Freiwilligen und der für die Freiheit ihres Volkes Gefallenen hatten noch Schlimmeres verhütet.

Die Niederwerfung der Polen hatte auch die Franzosen wieder Respekt vor deutschem Soldatentum gelehrt. Während sie bislang mit ihren Reitpeitschen den Bürgersteig für sich allein beanspruchten, ziehen sie es nunmehr vor, den Straßendamm zu benutzen, wenn sie einem deutschen Freikorpskämpfer begegnen. Sie wissen, daß sie bei einem Zusammenstoß den Kürzeren ziehen würden, und daß "der Recht behält, der bereit ist, sein Leben für seine Ehre einzusetzen!"

Nachdem der Völkerbund die Leiden der Deutschen unter dem brutalen polnischen Terror stets mit fadenscheinigen Ausreden übergangen hatte, schlägt plötzlich sein Gewissen, als es um die Sicherung der jüngsten polnischen "Eroberungen" geht. Unter alliiertem Druck erläßt die deutsche Regierung eine Verordnung, wonach jede Rekrutierung von Freiwilligen verboten ist. Wer eine solche Organisation gründet oder ihr angehört, wird mit Gefängnis oder einer Geldstrafe bis zu RM 100.000 bestraft!

Die deutschen Freikorps werden an der Grenze von starken Polizeieinheiten entwaffnet. Kein Wort des Dankes für ihre heroischen Taten! Sie hatten gezeigt, daß deutscher Soldatengeist stärker war als alle polnische Waffenübermacht oder das Phrasengeklingel der Politiker. Solche Männer waren eine Gefahr für das System!

Am 6. Juli nimmt Heinz Abschied von seinen Leuten. 2.500 junge Deutsche ziehen in einem letzten Aufmarsch an ihm vorüber. Dann ist die Truppe in alle Winde zerstreut. Wieder einmal fällt Schlageter die Aufgabe zu, für die Männer, die ihm ihr Vertrauen geschenkt hatten, Arbeit und Brot zu finden. Sie stehen jetzt mittellos auf der Straße, aber er bringt die meisten von ihnen wieder auf dem Lande unter. - Auch er empfängt kein Wort des Dankes. "Aber er hatte auch nicht um Dank seit sieben Jahren sein Leben für Deutschland eingesetzt."




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Intermezzo in Danzig

Aufgrund des Versailler Diktats war unter dem "Schutz des Völkerbundes" die alte deutsche Hansestadt Danzig in einen "Freistaat" umgewandelt worden. Da Polen in Oberschlesien seine Expansionsziele nur unvollkommen erreicht und bei Abstimmungen im südlichen Ostpreußen eine blamable Niederlage erlitten hatte,* versucht es in Danzig, mit "feineren Methoden" unter Umgehung der Völkerbundklauseln zum Ziele zu kommen.

Polnische Geschäftsleute mit ihren Familien überfluten die Stadt, dazu polnisches Militär in voller Uniform, polnische Postbeamte, polnische Eisenbahner, polnische Kriegsschiffe im Hafen! Man will den unzähligen ausländischen Kommissionen, die hier aufkreuzen, vorspiegeln, daß Danzig im Grunde polnisch ist. Der unersättliche Landhunger Polens ist mit dem neugewonnenen Korridor, der Polen einen Zugang zur Ostsee verschafft, nicht befriedigt. Das blühende und aufstrebende Stadtgebiet Danzig, 1.890 qkm fast 100%ig deutsch, soll ebenfalls in den polnischen Machtbereich einbezogen werden.

Um die Intrigen und geheimen Umsturzpläne der Polen auszukundschaften, geht Schlageter nach seinem Oberschlesieneinsatz als Spion nach Danzig. In einem überaus kühnen Coup gelingt es ihm, bis in die Zentrale der polnischen Nachrichtenabteilung, einer Zweigstelle des Kriegsministeriums, vorzudringen. Sie wird von dem eleganten Rittmeister Dubitsch geleitet. Das "Interview" mit Dubitsch wird Schlageter beinahe zum Verhängnis. Dubitsch durchschaut sein Gegenüber und zieht seinen Revolver. Nur Schlageters Geistesgegenwart, auf die angeblich unten auf ihn wartenden Kameraden verweisend, rettet sein Leben. Er kann sich mit einer höflich-kalten Verbeugung verabschieden.

Als Folge dieses Zusammentreffens veröffentlicht die Gazeta Danska einen Steckbrief gegen Schlageter, worauf auch die deutschen marxistischen Zeitungen in infamer Weise über ihn herfallen. Schlageters Spionagetätigkeit für den deutschen Selbstschutz ist damit zu Ende. Er geht nach Berlin, um dort zusammen mit Kameraden eine Import-Exportfirma zu gründen. Doch im Geschäftsmilieu der "Goldenen 20er Jahre", in dem Schieber und Gauner den Ton angeben, ist Schlageter, der noch auf Treu und Glauben hält, zum Scheitern verurteilt.


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Anmerkung

*98% und mehr der Bevölkerung hatte in den verschiedenen Städten für Deutschland gestimmt! s. Anhang. ...zurück...

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