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Zum Geleit

Vor einem Jahr sprengte der Freiheitskampf des deutschen Volkes die engen Grenzen des kleinen Freistaates Danzig und stellte die naturgegebene und geschichtlich bedingte Einheit des Weichsellandes unter deutscher Führung wieder her. Der Führer gab dem von ihm errichteten neuen Reichsgau den Namen "Danzig-Westpreußen" und verband dadurch die kämpferische Tradition des alten Gaues Danzig mit dem geschichtlichen Werden des deutschen Weichsellandes.

Ein Jahr lang haben nun unter den erschwerenden Bedingungen des Krieges die Männer und Frauen der NSDAP. ihre ganze Kraft eingesetzt, um hier im deutschen Osten nach den Befehlen des Führers einen neuen Reichsgau aufzubauen und damit den Opfern des Volkstumskampfes und dem Einsatz der Wehrmacht die geschichtliche und politische Rechtfertigung zu geben. Auch auf diesem Teilabschnitt des Einsatzes der Heimat hat die Partei ihre Pflicht getan.

Der Parteigenossenschaft des Gaues Danzig-Westpreußen soll diese Schrift einen Überblick über ihre Arbeitsleistung geben. Den Volksgenossen im Altreich aber soll diese knappe Zusammenfassung des Werdens und Wirkens im westpreußischen Schicksalsraum ein Bild von der Aufbauarbeit im deutschen Osten vermitteln. Denn das Ziel dieser Arbeit kann nur erreicht werden, wenn das ganze deutsche Volk für die Parole eintritt: "Das gesamte Ostland muß restlos deutsch werden."

Danzig, den 1. Oktober 1940.

     
Gauleiter und Reichsstatthalter      
des Reichsgaues Danzig-Westpreußen.


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Einführung

Zu den bekanntesten Gauen der NSDAP. vor und nach der Machtergreifung zählte der frühere Gau Danzig. Die Danziger Frage stand Jahre hindurch im Brennpunkt internationaler Auseinandersetzungen. Der Name des Danziger Gauleiters Albert Forster war in der breiten Öffentlichkeit weit über die Grenzen des Reiches hinaus ein politischer Begriff geworden.

Diese über den Rahmen eines innerdeutschen Gaues hinausreichende Beachtung in der großen Politik und die überaus eingehenden Behandlungen aller Danziger Fragen in der Öffentlichkeit erklärte sich aus der einmaligen Stellung, die das Gebiet der "Freien Stadt Danzig" durch das Versailler Diktat erhalten hatte. Losgelöst vom Reich und doch bewohnt von einer kerndeutschen Bevölkerung, verfassungsmäßig selbständig und doch unter dem "Schutz" eines Völkerbundskommissars stehend, mit Polen zollmäßig verbunden und außenpolitisch von ihm vertreten, bildete der kleine Stadt-Staat an der Mündung der Weichsel mit seinen 410 000 Einwohnern ein Kuriosum staatsrechtlicher Art.

Hinzu kam, daß diese Schöpfung nach dem Willen der Verantwortlichen von Versailles in sich den Keim zu ständigen Auseinandersetzungen trug. Denn Polen hatte sein Ziel nicht erreicht, mit Westpreußen auch die alte, deutsche Stadt Danzig unbeschränkt zu beherrschen. Danzig selbst war in dieser Form auf die Dauer nicht selbständig lebensfähig. Das Deutsche Reich endlich konnte mit der Abtretung dieses deutschen Gebietes niemals einverstanden sein.

So entbrannten um Danzig schon frühere und stärkere Meinungskämpfe als um andere vom Reich getrennte Gebiete. Das Danzig angetane Unrecht war so besonders einleuchtend, [8] daß es sozusagen als Schulbeispiel gegen Versailles verwendet werden konnte. Der Irrsinn der Grenzziehung hatte hier einen besonderen Höhepunkt erreicht. Die Dreiländerecke bei Weißenberg hat sogar viele Ausländer von der Notwendigkeit einer Revision von Versailles überzeugt. Danzig war eine der wenigen Parolen, die selbst in dem von Parteien zerrissenen Deutschland vor 1933 eine wenigstens grundsätzlich einheitliche Auffassung herbeiführte.

Auch der Völkerbund hatte keine reine Freude an diesem Schützling. Die Herren in Genf mußten den Schein wahren, um nicht die Existenz ihres Bundes allzu früh aufs Spiel zu setzen. In den wertlosen und niemals zu sachlichen Ergebnissen führenden Beratungen des Völkerbundes in der Nachkriegszeit tauchte der Name Danzig mit regelmäßiger Sicherheit immer wieder auf.

In den Vordergrund des Weltinteresses aber trat dieser vom Reich getrennte Gau, als im Jahre 1939 das deutsch-polnische Problem spruchreif wurde. Schon am 28. April 1939 erklärte der Führer: "Danzig ist eine deutsche Stadt und sie will zu Deutschland." Und bei den verschiedenen Vorschlägen, die das Großdeutsche Reich seinem verblendeten Nachbarn Polen in großzügiger Weise zur Rettung des Friedens machte, gehörte die Rückkehr Danzigs zu den unantastbaren Voraussetzungen einer Einigung. Auf der anderen Seite aber versteiften die Einkreisungsmächte, die die Lösung der Rheinlandfrage, die Heimkehr der Ostmark, die Eingliederung der Sudetendeutschen und die Befriedung der Tschechei hingenommen hatten, in der Annahme, daß ihre Rüstung nunmehr vollendet sei, bei dem Stichwort "Danzig" ihre Haltung zu unversöhnlicher Ablehnung aller vernünftigen Vorschläge. Es klingt heute unglaubhaft und ist doch bittere Wahrheit, daß die Kriegsverbrecher in Paris und London, die heute das Unglück ihrer Völker scheinheilig bedauern, noch im August 1939 nicht bereit waren, die Rückkehr der deutschen Stadt Danzig in das Reich gütigst zu gestatten. So fielen unter der Parole "Danzig" am 1. September 1939 die ersten Schüsse in der gewaltigen Auseinandersetzung, die die große europäische Neugestaltung einleitete.

[9] Alle diese Zusammenhänge muß man sich in die Erinnerung zurückrufen, wenn man verstehen will, warum der kleinste aller Gaue der NSDAP. fast der bekannteste war. Eine umfangreiche und eindrucksvolle Literatur hat das Danziger Problem auf allen Gebieten behandelt und dargelegt. Inländische und ausländische Völkerrechtslehrer haben sich mit den interessanten Streitfragen dieses Freistaates befaßt. In den Reden der Staatsmänner kehrte Danzig als Beispiel immer wieder. Im Bewußtsein des deutschen Volkes aber wurde es nach der Machtergreifung zum Sinnbild für die Befreiung des deutschen Ostens.

Diese große Volkstümlichkeit aus der Zeit vor und während der Befreiung ist nun heute, so seltsam es klingen mag, in gewisser Weise zu einem Nachteil des neu errichteten Reichsgaues Danzig-Westpreußen geworden. Die gesamte Öffentlichkeit war darauf eingestellt, bei Danzig an den kleinen, so oft gezeichneten und beschriebenen Freistaat an der Mündung der Weichsel zu denken. Heute, wo der Gauleiter und Reichsstatthalter Albert Forster im Auftrage des Führers einen neuen Reichsgau aufbaut, der immerhin das Vierzehnfache des alten Gebietes umfaßt und im Rahmen des alten Ordenslandes an der Weichsel im Süden die stolzen Städte Thorn und Bromberg zu sich zählt, macht es sich immer wieder bemerkbar, daß in der Vorstellung vieler Menschen nur das kleine Gebiet von früher in Erscheinung tritt.

Der Nachteil liegt auf der Hand. Die Rückkehr des kleinen Stadt-Staates in den Reichsverband würde für die Kraft des Großdeutschen Reiches kein Problem bedeuten. Viele Volksgenossen nehmen also an, daß mit der Rückkehr Danzigs ins Reich auch alle dort vorhanden gewesenen Schwierigkeiten und Aufgaben erledigt seien. Sie wenden in dieser Überzeugung ihr Interesse, ihre Kraft und ihren Einsatz anderen Gebieten zu.

Dabei ist das Gegenteil der Fall. Die neue Aufgabe des Reichsgaues Danzig-Westpreußen steht dem Ziel, das sich Danzig im Laufe seines Befreiungskampfes gestellt und erreicht hat, an Schwere keineswegs nach. Es handelt sich nicht nur darum, in einem Gebiet von 26 000 Quadratkilometern die [10] Spuren polnischer Mißwirtschaft zu beseitigen, eine unzerreißbare Verbindung zwischen dem Reich und Ostpreußen herzustellen und zahlreiche Übelstände politischer und kultureller Art zu meistern, sondern vor allen Dingen geht es darum, dieses Kernland des Deutschen Ritterordens wieder zu einem rein deutschen Gebiet mit einer bodenständigen, deutschbewußten und kampfesfrohen Bevölkerung zu machen.

Aus eigener Kraft können weder Danzig noch die umliegenden Gaue allein die Menschen stellen, die zur Durchführung aller dieser Aufgaben erforderlich sind. Aus dem Reiche aber werden Volksgenossen in diesen wichtigen und schönen Teil des deutschen Ostens nur kommen, wenn sie sich ein genaues Bild von seinem Wesen und seinen Möglichkeiten, von seiner Geschichte und seiner Zukunft machen können.

Darum wird diese Schrift in der Reihe Die deutschen Gaue seit der Machtergreifung ein etwas anderes Gesicht tragen als ihre Vorgängerinnen. In ihren knappen Abschnitten werden weniger die allgemein bekannte Geschichte Danzigs und das ihm angetane Unrecht im Vordergrund stehen, als vielmehr die Leistungen der NSDAP. in der Zeit der Befreiung, vor allem aber beim Aufbau des neuen Reichsgaues.

Daß das Deutsche Volk während des großen entscheidenden Ringens um seine Zukunft noch die Kraft gefunden hat, unverzüglich und erfolgreich an den Neuaufbau eines so großen und wichtigen Gebietes zu gehen, ist nicht nur ein beglückendes Unterpfand für den Endsieg, sondern auch ein stolzes Zeugnis für die Kraft der NSDAP.

So soll diese Schrift durch die Beweiskraft der mitgeteilten Tatsachen einen Eindruck des Kampfes geben, der – für viele unsichtbar – seit langen Jahren um den deutschen Charakter des Weichsellandes entbrannt war und nun seit dem 1. September 1939 mit aller Hingabe siegreich zu Ende geführt wird. Sie soll zugleich einen Einblick in die verpflichtenden und begeisternden Aufgaben gewähren, die der Führer dem deutschen Volk auch durch die Errichtung des Reichsgaues Danzig-Westpreußen gestellt hat.







Der neue Reichsgau Danzig-Westpreußen.
Ein Arbeitsbericht vom Aufbauwerk im deutschen Osten.

Wolfgang Diewerge