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Gebt mir vier Jahre Zeit! Dokumente zum ersten 
Vierjahresplan des Führers.

Los von Versailles!

    ersailles, 28. Juni. Die Zeremonie der Unterzeichnung im Spiegelsaale zu Versailles begann heute nachmittag 3 Uhr. Nachdem sämtliche Delegierte der alliierten und assoziierten Mächte ihre Plätze eingenommen hatten, wurden die deutschen Delegierten in den Saal geleitet und zu den für sie bestimmten Plätzen geführt. Der Vorsitzende der Friedenskonferenz Clemenceau erhob sich und erklärte, nachdem die Bedingungen der allierten und assoziierten Mächte von den Deutschen angenommen seien, ersuche er die deutschen Bevollmächtigten das Friedensdokument zu unterzeichnen. Er hob hervor, die Unterzeichnung des Friedensvertrages bedeute, daß die Bedingungen in loyaler Weise eingehalten werden müßten. Um 3 Uhr 12 Minuten unterschrieben die Reichsminister Hermann Müller und Dr. Bell als erste den Friedensvertrag. Hierauf unterschrieben der Reihe nach die Delegierten der alliierten und assoziierten Mächte. Kurz vor 4 Uhr war der Akt beendet. Clemenceau hob die Sitzung mit der Erklärung auf, der Friede sei geschlossen. Er ersuche die Delegierten der alliierten und assoziierten Mächte zu warten, bis die deutschen Bevollmächtigten sich entfernt hätten. Die Militärmission werde die deutsche Delegation in das Hotel des Reservoirs zurückleiten. Die deutschen Bevollmächtigten verließen hierauf als erste den Saal und begaben sich auf demselben Wege, auf dem sie gekommen waren, sofort in das Hotel des Reservoirs zurück.

So begann Versailles. Die Männer, die damals ihre Unterschrift unter das Dokument setzten, führten nur zu Ende, was ihre Genossen angefangen hatten. "Die Sitzredakteure der Weltgeschichte", so hat man Hermann Müller und Dr. Bell damals mit Recht benannt. Bezeichnend ist aus jenen Tagen der tiefsten deutschen Schmach die Erkenntnis, daß jene Männer, die die Novemberrevolte herbeigeführt hatten, die später sich in all den Jahren als Helden der Revolution feiern ließen, zu feige und zu jämmerlich waren, zu Ende zu führen und damit vor dem Volke zu verantworten, was sie am 9. November 1918 begonnen hatten. So trat vor der entscheidenden Abstimmung der Weimarer Nationalversammlung Philipp Scheidemann zurück, sprach davon, daß die Hand verdorren möge, die diesen Vertrag unterzeichnen werde, und schickte dann seinen Genossen und Revolutionskollegen Hermann Müller vor und beschwor auf ihn den alttestamentarischen Fluch herab, den er großsprecherisch vorher in die Massen geschleudert hatte.

Dem Abgeordneten Haase von der USPD. blieb es vorbehalten, den Büttel für die Entente zu machen und in der Nationalversammlung eine große Tirade für die Unterzeichnung des Versailler Vertrages loszulassen, nach dem Zentrum und SPD. mit vielen Vorbehalten wie immer nur der Gewalt wichen und sich zur Unterzeichnung des Vertrages bereit erklärt hatten. Dieser Genosse Haase bekam es weiter fertig, folgendes zu erklären:

          "Wir haben die volle Zuversicht und sind durch die lebhafte soziale Bewegung in den genannten Staaten in dieser Zuversicht gestärkt worden, daß der Friedensvertrag schließlich durch die Solidarität des internationalen Proletariats, das überall zur Herrschaft kommen wird, abgeändert werden wird. Dem Ententekapitalismus können wir mit Fug und Recht zurufen: Ihr hemmt uns, doch ihr zwingt uns nicht!"

Das Charakterbild der Parlamentarier der November-Revolution ist so geblieben bis zum letzten Tag ihres Bestehens. Sie haben immer sich jedem Druck gefügt, waren nach innen großsprecherisch, nach außen feige und - bildlich gesprochen - an Prügel gewöhnt, sahen immer nur die nach ihrer Meinung rosige Seite aller Dinge und schwärmten für Silberstreifen und Weltrevolution. Sie waren zum Teil harmlose Ideologen aus Wolkenkuckucksheim, noch dümmer, als die Polizei es erlaubte, glaubten alles und fielen auf alles herein, zum anderen Teil gerissene und geriebene Geschäftsmänner, die in jeder Situation wie Fettaugen auf der Brühe schwammen und die überall ohne Grundsätze und ohne Charakter für sich persönlich das Beste herauszuholen verstanden. So wie diese Parlamentarier sah die ganze deutsche Außenpolitik von 1918 bis zum 30. Januar 1933 aus. Scheinerfolge waren stets teuer erkauft und standen in gar keinem Verhältnis zu ihrem Kaufpreis.

Es war kein Wunder, daß in den Monaten vor der Machtübernahme durch den nationalsozialistischen Staat, als die Reparationszahlungen zunächst einmal aufgehört hatten, harmlose Parlamentarier zum 25. Mal von einer nun kommenden Wiedergewinnung der Großmachtstellung Deutschlands träumten. Daß das Aufhören der Reparationszahlungen mit der Verarmung des deutschen Volkes, der Arbeitslosigkeit von Millionen und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch erkauft worden war, daß es bei der Schwäche Deutschlands den sogenannten Siegermächten jederzeit freistand, Deutschland erneut zur Wiederaufnahme der Reparationszahlungen zu zwingen, das vergaßen sie nur allzugern. Sie waren sehr bescheiden und froh, wenn man sie bei ihren Reisen ins Ausland auch leben ließ, vielleicht einmal sogar freundlich guten Tag sagte und von ihnen mit einem wohlwollenden Lächeln Notiz nahm. Ein Jahr lang tagte die Abrüstungskonferenz, versprach mit einem Wechsel auf ferne Zeiten Deutschland die Gleichberechtigung, ließ diesem Versprechen aber nie die Tat folgen.

Am 11. Dezember 1932 gaben die Regierungen Englands, Frankreichs und Italiens die Erklärung ab, "daß einer der Grundsätze, die die Konferenz leiten soll, darin bestehen muß, Deutschland und den anderen durch Vertrag abgerüsteten Staaten die Gleichberechtigung zu gewähren in einem System, das allen Nationen Sicherheit bietet".

Daß dieses System nie gefunden werden würde, war jedem klar, der Genfer Praktiken eine Reihe von Jahren verfolgt hat. Diejenigen, die als Vertreter eines schwachen und verarmten Deutschlands in Genf auftraten, sprachen in den Wind. Man hörte sie kaum an, und nie waren Taten die Folge solcher Forderungen. So schuf die Genfer Liga selbst die Lage, in der Deutschland gezwungen war, ihr den Rücken zu kehren.



 

Adolf Hitlers Kampf um den Frieden der Welt

ls Adolf Hitler die Macht übernahm, fand er auf dem Gebiet der Außenpolitik nur Fesseln vor, aber nirgends einen Anlaß zu irgendeiner Besserung oder aktiveren Gestaltung der deutschen Außenpolitik. Der Führer hat Jahr um Jahr immer wieder in seinen großen Reden sein außenpolitisches Wollen dargelegt, den anderen Nationen immer wieder die Hand zur Zusammenarbeit hingestreckt und praktische Möglichkeiten für diese Zusammenarbeit aufgezeigt. Wer heute die Grundsätze nationalsozialistischer Außenpolitik in den ersten vier Jahren nationalsozialistischer Staatsführung studieren will, der braucht nur die großen außenpolitischen Reden des Führers dieser Jahre lesen. Sie sind geradezu ein Leitfaden für den Kampf Deutschlands um seine außenpolitische Befreiung und die Befriedung Europas.

Am 23. März 1933 hat Adolf Hitler im Deutschen Reichstag erklärt:

          "Deutschland wartet seit Jahren vergebens auf die Einlösung des uns gegebenen Abrüstungsversprechen der anderen. Es ist der aufrichtige Wunsch der nationalen Regierung, von einer Vermehrung des deutschen Heeres und unserer Waffen absehen zu können, sofern endlich auch die übrige Welt geneigt ist, ihre Verpflichtungen zu einer radikalen Abrüstung zu vollziehen. Denn Deutschland will nichts als gleiche Lebensrechte und gleiche Freiheit. Das deutsche Volk will mit der Welt in Frieden leben. Die Reichsregierung wird aber gerade deshalb mit allen Mitteln für die endgültige Beseitigung der Trennung der Völker der Erde in zwei Kategorien eintreten. Die Offenhaltung dieser Wünsche führt den einen zum Mißtrauen, den anderen zum Haß und damit zu einer allgemeinen Unsicherheit. Die nationale Regierung ist bereit, jedem Volk die Hand zu aufrichtiger Verständigung zu reichen, das gewillt ist, die traurige Vergangenheit einmal grundsätzlich abzuschließen..."

Am 17. Mai 1933 steht der Führer erneut vor dem Reichstag, und das, was er sagt, ist das Programm des nationalsozialistischen Deutschlands auf dem Gebiete der Außenpolitik. Er fordert Revision des Versailler Vertrages und seine Ersetzung durch ein wirklich dauerhaftes Vertragswerk, dessen Aufgabe es nicht ist, Wunden zu reißen oder vorhandene offen zu halten, sondern Wunden zu schließen und zu heilen.

Unter erneuter Anmeldung des deutschen Anspruches auf Gleichberechtigung erklärt der Führer zugleich die Bereitschaft, von dieser Gleichberechtigung nur in einem durch Verhandlungen festzustellenden Umfange Gebrauch zu machen und nötigenfalls eine Übergangsperiode von fünf Jahren für die Herstellung einer nationalen Sicherheit anzunehmen, in der Erwartung, daß nach dieser Zeit die wirtschaftliche Gleichstellung Deutschlands mit den anderen Staaten erfolgt. Der Führer erklärt gleichzeitig Deutschlands grundsätzliche Bereitschaft zum Verzicht auf Angriffswaffen, wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraums die anderen Nationen ihre Angriffswaffen vernichteten und durch eine internationale Konferenz ihre Anwendung verboten würde. Die Anregung Mussolinis, ein enges Arbeits- und Vertrauensverhältnis der großen europäischen Mächte England, Frankreich, Italien und Deutschland herbeizuführen, begrüßt der Führer ebenso herzlich wie den vom amerikanischen Präsidenten Roosevelt am 16. Mai 1933 gemachten Vorschlag, durch Abrüstungs- und Nichtangriffsverpflichtung den Frieden der Welt zu sichern, zumal als Grund für die umfassenden Rüstungen anderer Staaten nie die Furcht vor einer deutschen Invasion vorgeschoben werden könne.

          "Deutschland ist bereit, jedem feierlichen Nichtangriffspakt beizutreten, denn Deutschland denkt nicht an einen Angriff, sondern an seine Sicherheit. Die deutsche Regierung und das deutsche Volk werden sich aber unter keinen Umständen zu irgendeiner Unterschrift nötigen lassen, die eine Disqualifizierung Deutschlands bedeuten würde. Der Versuch, dabei durch Drohungen auf Regierung und Volk einzuwirken, wird keinen Eindruck zu machen vermögen. Es ist denkbar, daß man Deutschland gegen jedes Recht und gegen jede Moral vergewaltigt, aber es ist undenkbar und ausgeschlossen, daß ein solcher Akt von uns selbst durch eine Unterschrift Rechtsgültigkeit erhalten könnte. Als dauernd diffamiertes Volk würde es uns auch schwer fallen, noch weiterhin dem Völkerbund anzugehören."

Die Beharrung auf dem unumstößlichen Grundsatz der Gleichberechtigung und die immer wieder bekundete Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit allen Völkern sind die beiden Pole der deutschen Außenpolitik von 1933 bis heute geblieben. Wenn von dieser Bereitwilligkeit nicht in noch stärkerem Maße Gebrauch gemacht wurde, so ist das nicht die Schuld des deutschen Volkes und der Regierung Adolf Hitlers, wie es ebenso nicht Deutschlands Schuld ist, daß man in verschiedenen Nationen die Bedeutung der deutschen Erklärungen nicht begreifen wollte, um sich den Rückwirkungen dieser Erklärungen auf die europäische Politik und auf die Rüstungen zu entziehen. Den Schaden, der aus dieser Einstellung erwuchs, haben alle Völker tragen müssen, ohne ihren Regierungen die Rechnung dafür einreichen zu können. Man war in den europäischen Hauptstädten zu lange gewohnt, mit einem schwachen und führerlosen Deutschland nach Willkür zu verfahren und wollte zunächst noch nicht glauben, daß diese Zeit mit dem Jahre 1933 zu Ende sein sollte. Man hätte sonst vielleicht früher in die dargebotene Hand Deutschlands eingeschlagen.



 

Austritt aus Abrüstungskonferenz und Völkerbund

o bleibt schließlich nichts weiter übrig, als die Ankündigung des Führers vom 17. Mai 1933 wahr zu machen. Am 14. Oktober 1933 verläßt Deutschland die Abrüstungskonferenz und erklärt anschließend seinen Austritt aus dem Völkerbund. Gleichzeitig mit diesem Schritt aber wird erneut die Bereitwilligkeit der deutschen Reichsregierung und des deutschen Volkes betont,

    "...durch den Abschluß kontinentaler Nichtangriffspakte auf längste Sicht den Frieden Europas sicherzustellen, seiner wirtschaftlichen Wohlfahrt zu dienen und am allgemeinen kulturellen Aufbau teilzunehmen."

Im Hinblick auf Frankreich erklärt der Führer am gleichen Tag in seiner Rundfunkrede:

          "Es würde ein gewaltiges Ereignis für die ganze Menschheit sein, wenn die beiden Völker einmal für immer die Gewalt aus ihrem gemeinsamen Leben verbannen möchten.

    Das deutsche Volk ist dazu bereit."




 

Praktische Friedenstaten gegen Genfer Theorie

chon kurze Zeit darauf wird der vom Führer aufgestellte außenpolitische Grundsatz der direkten Verhandlungen von Staat zu Staat in die Tat umgesetzt. Am 26. Januar 1934 schließt Adolf Hitler mit der polnische Regierung einen zehnjährigen Nichtangriffspakt. So wird einer der gefährlichsten Konfliktherde Europas durch einen entscheidenden Schritt des Führers beseitigt und damit dem gesamten europäischen Frieden gedient.

Zum ersten Male siegt die praktische Tat über die Genfer Theorien.

Trotz des Austritts aus der Abrüstungskonferenz und dem Völkerbund versucht Deutschland zunächst weiter, auf dem Verhandlungswege die Gleichberechtigung insbesondere auch in militärischer Hinsicht zu erlangen. Deutschland erhebt die Forderung auf ein 300.000-Mann-Heer mit entsprechender Ausrüstung als Verteidigungsarmee angesichts der Deutschland umgebenden hochgerüsteten Staaten.



 

Die Episode der Einkreisungsreisen

n diesem Augenblick wittert Frankreich Gefahr für sein zur Niederhaltung Deutschlands aufgerichtetes System. Es beginnt das groß angelegte französische Spiel, das darauf abzielt, die Gleichberechtigung Deutschlands zumindest so lange hintanzuhalten, bis es gelungen sein würde,
Jean Louis Barthou
Jean Louis Barthou
entweder Deutschland in ein neues Paktsystem hineinzuziehen oder aber Deutschland durch ein anderes Paktsystem bis zur Bewegungsunfähigkeit einzukreisen. Am 17. April 1934 finden die Rüstungsverhandlungen ihren dramatischen Abschluß mit Barthous "Nein" zu den deutschen Vorschlägen über die Erhöhung des Heeres auf 300.000 Mann.

Die französische Paktmaschine läuft auf Hochtouren. Barthou macht Einkreisungsreisen nach Brüssel, Warschau, Prag, Bukarest und Belgrad, bereitet eine Reise nach Rom vor und hält enge Fühlung mit London. Die Sowjetunion wird in das französische Paktsystem mit einbezogen und für die europäische Politik salonfähig gemacht. Der Vorschlag eines Ostpaktes wird in die Debatte geworfen und Deutschland, Polen und Sowjetrußland zur Beteiligung aufgefordert. Sowjetrußland wird auf Betreiben Frankreichs in den Völkerbund aufgenommen.

Die Bilanz dieser Bemühungen ist die Erkenntnis, daß Frankreich die dargebotene Hand Deutschlands nicht will, sondern auf der Sicherung seiner Vorherrschaft über Deutschland und der Niederhaltung des Deutschen Reiches beharrt und für die Durchführung dieser Politik alles zu tun bereit ist.



 

Die Saar wird frei

as Jahr 1935 beginnt politisch mit einem außerordentlich freudigen Ereignis für Deutschland. In der Saarabstimmung bekennen sich 477.199 Menschen oder 90,5% der Wahlberechtigten zum Deutschen Reich. Die Saar kehrt heim! Zwei Tage später erklärt der Führer in seinem Dank an die Saarbewohner:

          "Eure Entscheidung, deutsche Volksgenossen von der Saar, gibt mir heute die Möglichkeit, als unseren opfervollen geschichtlichen Beitrag zu der so notwendigen Befriedung Europas die Erklärung abzugeben, daß nach dem Vollzug Eurer Rückkehr das Deutsche Reich keine territorialen Forderungen an Frankreich mehr stellen wird...
          Unser aller Wille ist es, daß dieses deutsche Ende eines so traurigen Unrechts zu einer höheren Befriedung der europäischen Menschheit beitragen möge; denn so groß und unbedingt unsere Entschlossenheit ist, Deutschland die Gleichberechtigung zu erringen und zu sichern, so sind wir gewillt, uns dann nicht jenen Aufgaben zu entziehen, die zur Herstellung einer wahren Solidarität der Nationen gegenüber den heutigen Gefahren und Nöten erforderlich sind."

Und am folgenden Tage führt Adolf Hitler in einer Unterredung mit einem englischen Journalisten aus:

    "Ich spreche zwei Bekenntnisse offen aus:
          1. Deutschland wird von sich aus niemals den Frieden brechen, und
          2. wer uns anpackt, greift in Dornen und Stacheln. Denn ebenso, wie wir den Frieden lieben, lieben wir die Freiheit."

Barthou ist tot; das Attentat auf König Alexander von Jugoslawien am 9. Oktober 1934 kostete auch ihm das Leben. Die Linie der französischen Außenpolitik ist jedoch durch ihn bereits so festgelegt, daß auch seine Nachfolger wenig mehr daran zu ändern vermögen. Sie führt zwangsläufig zur Selbstbefreiung Deutschlands aus den Fesseln des Versailler Vertrages und zur Wiederherstellung der vollen deutschen Souveränität.

Am 7. Januar 1935 unterzeichnen Mussolini und Laval in Rom ein Protokoll, durch das Italien in das französische Paktsystem gegen Deutschland einbezogen wird unter Zugeständnissen und Versprechungen in Afrika, aus denen sich praktisch später der italienisch-abessinische Krieg entwickelt. Am 3. Februar 1935 wird Deutschland das französisch-englische Londoner Protokoll vorgelegt, in dem auch der Abschluß eines Luftpaktes zwischen Frankreich, England, Italien, Deutschland und Belgien angeregt wurde. In diesem Protokoll wird noch einmal der Versuch gemacht, Deutschland vor eigenen Schritten zur Erzielung seiner Gleichberechtigung zurückzuhalten. Bezüglich der deutschen Gleichberechtigung bringt das Protokoll jedoch nichts Neues, sondern versucht wiederum, auf der Basis vom Dezember 1932 Deutschland die Gleichberechtigung im Rahmen eines sogenannten Sicherheitssystems auf längere Sicht in Aussicht zu stellen und Deutschland zunächst erst einmal wieder ohne jede Gegenleistung in den Völkerbund hineinzubringen. Es wird alles getan, jede eigene Initiative Deutschlands zur Herbeiführung weiterer zweiseitiger Vereinbarungen mit anderen Staaten zu verhindern.



 

Wieder allgemeine Wehrpflicht

ls dann Frankreich seine militärische Kraft durch Einführung der zweijährigen Dienstzeit noch weiter vermehrt, da ist Deutschland gezwungen, wegen der Gefährdung der eigenen Sicherheit angesichts dieser Gesamtlage zur Tat zu schreiten. Am 16. März 1935 zerbricht Adolf Hitler unter dem Jubel des deutschen Volkes die Fesseln von Versailles, verkündet die allgemeine Wehrpflicht und schafft Deutschland wieder eine eigene Wehrhoheit. Nochmals wird versucht, nunmehr die übrige Welt zu friedlichen Vereinbarungen mit Deutschland zu bringen:

          "Denn in dieser Stunde erneuert die deutsche Regierung vor dem deutschen Volke und vor der ganzen Welt die Versicherung ihrer Entschlossenheit, über die Wahrung der deutschen Ehre und der Freiheit des Reiches nie hinauszugehen und insbesondere in der nationalen deutschen Aufrüstung kein Instrument kriegerischer Angriffe, als vielmehr ausschließlich der Verteidigung und damit der Erhaltung des Friedens bilden zu wollen."

Die Konferenz von Stresa ist die Antwort auf das neue deutsche Angebot. Die Gedankengänge des Londoner Protokolls werden, obwohl sie einen Rückschritt bedeuten, wiederholt und die Mächte von Stresa noch einmal auf den Londoner Vertrag festgelegt. Die auf Verlangen Frankreichs zum 15. April nach Genf einberufene Tagung des Völkerbundrates verurteilt den selbständigen Schritt Deutschlands und setzt einen Ausschuß ein, der die Sanktionen prüfen soll, die künftig gegen einen Staat zu ergreifen seien, der "durch einseitige Aufkündigung seiner internationalen Verpflichtungen den Frieden gefährden sollte".

Die Reichsregierung weist am 20. April diesen Vorstoß des Völkerbundrates als eine Kampfansage und einen neuen Versuch einer Diskriminierung Deutschlands entschieden zurück und bestreitet den beteiligten Nationen das Recht, sich zum Richter über Deutschland aufzuwerfen und ausgerechnet Deutschland angesichts seiner eigenen neuen Friedensversicherungen als den Friedensstörer hinzustellen, die dauernden Rechtsverletzungen der anderen, die Nichterfüllung ihrer Abrüstungsverpflichtung aber stillschweigend zu übergehen.

Wie richtig das Verhalten Deutschlands ist, zeigt der Abschluß des sowjetrussisch-französischen Paktes vom 2. Mai 1935. Sowjetrußland glaubt 1935, daß nunmehr der Zeitpunkt gekommen sei, aktiv in die politische Gestaltung Europas einzugreifen und der bolschewistischen Weltrevolution zunächst einmal durch Abschluß von Pakten und durch Einkreisung des wichtigsten Gegners der Sowjetunion den Boden zu bereiten.

Über die Stellung Deutschlands zur Sowjetunion hat vom Tage der Machtübernahme durch Adolf Hitler an niemals ein Zweifel bestanden. Von Anfang an hat der Nationalsozialismus festgestellt, daß Nationalsozialismus und Bolschewismus wie Feuer und Wasser sind. Ein Paktieren zwischen diesen beiden Weltanschauungen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Bolschewismus hat die Weltrevolution auf seine Fahne geschrieben. Er will den jüdischen Geist der Zersetzung allen anderen Völkern aufzwingen und sie unter seine Knute zwingen. Es braucht niemand zu wundern, wenn die Völker sich dagegen wehren und sich dagegen verwahren, daß in ihren eigenen Grenzen unter dem Namen von kommunistischen Parteien Filialen einer Organisation errichtet werden, deren Aufgabe es ist, den Umsturz vorzubereiten und Land und Volk unter fremden Einfluß zu bringen. Die Reichsparteitage 1935 und 1936 der NSDAP. waren die deutliche Antwort auf diese Bestrebungen des Bolschewismus.

Am 21. Mai 1935 nimmt der Führer in seiner Reichstagsrede zu der außenpolitischen Entwicklung Stellung und wiederholt insbesondere Deutschlands Bereitschaft zum Abschluß von Nichtangriffspakten. Er begründet ferner die Ablehnung des Ostpaktes:

          "Wir haben aber nicht die Möglichkeit, solche Verträge durch Beistandsverpflichtungen zu ergänzen, die weltanschaulich, politisch und sachlich für uns untragbar sind. Der Nationalsozialismus kann nicht die Angehörigen des deutschen Volkes, d.h. seine Anhänger, zum Kampf aufrufen für die Erhaltung eines Systems, das in unserem eigenen Staat zumindest als unser grimmigster Feind in Erscheinung tritt. Die Verpflichtung zum Frieden, ja! Eine Kampfhilfe des Bolschewismus wünschen wir selbst nicht und wären auch nicht in der Lage, sie zu geben."

In 13 Punkten fixiert die Reichsregierung ihre Stellungnahme zu den schwebenden internationalen Problemen und erklärt sich noch einmal bereit, den Locarnovertrag so lange zu halten, als auch die anderen Vertragspartner ihn einzuhalten bereit sind. Es wird erneut die Bereitschaft zum Abschluß eines Luftabkommens und zur Beteiligung an allen Besprechungen zum Ausdruck gebracht, die zur praktischen Rüstungsbegrenzung führen können.



 

Das deutsch-englische Flottenabkommen

ls Tat folgt dieser Rede am 18. Juni 1935 das deutsch-englische Flottenabkommen, durch das die deutsche Flotte für dauernd in ein Verhältnis von 35% zur englischen Flotte gebracht wird.

Um zu verhindern, daß Deutschland weiterhin auf Konferenzen vor vollendete Tatsachen gestellt wird, erklärt der Führer, daß Deutschland fortab an keiner Konferenz mehr teilnehmen wird, an deren Programmaufstellung es nicht von vornherein beteiligt gewesen ist.

Im Sommer 1935 kann man gegenüberstellen:

1. die außenpolitischen Taten Deutschlands mit dem immer neuen Bemühen zur Sicherung des Friedens, und

2. das Vertragsnetz Frankreichs mit der eigensüchtigen und imperialistischen Zielsetzung, durch die Unfrieden und Unordnung in Europa geschaffen wird.



 

Zusammenbruch der Front von Stresa

ine Wende in dieser Entwicklung ist am 3. Oktober 1935 der Einmarsch italienischer Truppen in abessinisches Gebiet. Die Front gegen Deutschland fällt auseinander, Stresa gehört der Vergangenheit an. Die Völkerbundsmächte vereinigen sich zum ersten Male zu einem Sanktionskriege gegen Italien, der Italien nicht daran hindern kann, sich den kolonialen Raum zu schaffen, den es braucht, für die Sanktionsmächte aber zu einem kläglichen und beschämenden Mißerfolg wird.



 

Das Rheinland wieder frei

m 27. Februar 1936 wird trotz der einwandfreien Feststellungen Deutschlands, daß der französisch-sowjetrussische Pakt einen Bruch des Locarnopaktes bedeute, dieser von der französischen Kammer ratifiziert. Die Folgerung aus diesem Schritt Frankreichs zieht die deutsche Reichsregierung am 7. März 1936. Nach der Zerstörung des Locarnovertrages durch Frankreich und den dadurch erfolgten Zusammenbruch des Sicherheitssystems im Westen stellt sie zur Sicherung des Reiches die volle Souveränität für die entmilitarisierte Zone des Rheinlandes wieder her. Die Berechtigung zu diesem Schritt, insbesondere die Berechtigung der Auffassung, daß Frankreich mit dem Abschluß des Sowjetpaktes den Locarnovertrag gebrochen habe, wird natürlich bestritten. Der deutsche Schritt wird jedoch hingenommen, ohne daß Sanktionen erfolgen oder daß die garantierenden Mächte des Locarnovertrages einschreiten. Es mehren sich im Gegenteil in allen Ländern die Zeichen des Verständnisses für den deutschen Schritt, der ja nichts weiter darstellt als das, was jeder Staat der Welt ohne weiteres für sich in Anspruch nimmt: die volle Souveränität über das eigene Staatsgebiet, die keinerlei Spitze gegen einen fremden Staat enthält.



 

Neuer deutscher Friedensplan

n dem Memorandum, das am 7. März 1936 den Locarnomächten überreicht wurde, um ihnen Mitteilung von dem deutschen Entschluß und seiner Begründung zu machen, unterbreitet Deutschland wiederum zugleich neue praktische Vorschläge zur Sicherung des Friedens im Westen und nimmt von sämtlichen an Deutschland angrenzenden Staaten auch Litauen nicht mehr aus, nachdem dieses sein Verhalten im Memelgebiet einer gewissen Korrektur unterzogen hat.

Die darauf folgenden Plänkeleien der Restlocarnomächte sind nur noch Rückzugsgefechte, denen keine Bedeutung mehr zukommt. Zwei Tage nach jener Abstimmung, die ein Vertrauensvotum für den Führer und die Reichsregierung darstellte, wie es noch niemals eine Regierung der Welt besaß, am 31. März 1936, schlägt Deutschland noch einmal einen Friedensplan von 19 Punkten vor. Es wird abermals Deutschlands Bereitschaft festgestellt, mit jedem europäischen Staat Nichtangriffspakte abzuschließen, noch einmal wird eine allgemeine Abrüstung vorgeschlagen. Die Antwort ist lediglich am 8. April ein französischer Plan auf der Basis der kollektiven Sicherheit, ein Plan, der also Deutschland zwingen würde, für fremde Interessen und zugunsten von fremden Staaten, mit denen Deutschland nichts gemein hat, das Leben deutscher Soldaten einzusetzen. Deutschland betont noch einmal, daß es in der sogenannten kollektiven Sicherheit eine viel größere Gefahr für den Frieden Europas sähe als in dem Abschluß von zweiseitigen Pakten, weil das französische Paktsystem bei Streitigkeiten zwischen zwei Staaten eine Reihe von anderen zwangsläufig in diesen Streit mit hineinziehen würde.

Der deutsche Friedensplan bleibt ohne Auswirkung, weil Frankreich auf dem System der kollektiven Sicherheit beharrt und es sogar in Genf verankert, obwohl das Gebäude der kollektiven Sicherheit bereits im Rohbau starke Risse zeigt. Seine Unmöglichkeit beweist bereits der italienisch-abessinische Krieg und beweist weiter der spanische Bürgerkrieg und das viele Monate währende Handeln um die Nichteinmischung, das schließlich rein formell zu einer Kontrolle führt, aber keinerlei praktische Auswirkungen zeigt. Denn gerade Frankreich setzt die Lieferung von Waffen und Menschen trotz aller Kontrollmaßnahmen fort.

Am 14. Oktober 1936 sprengt Belgien die Fesseln der kollektiven Pakte, indem der belgische König den absoluten Willen Belgiens zur Neutralität verkündet, also zur absoluten Selbständigkeit seiner Entscheidungen und zur Loslösung von allen Verpflichtungen einer Beistandsleistung. Dieser Wille zur Abkehr von den bestehenden Bündnissen und Abmachungen kommt seitdem auch bei einer Reihe anderer mittlerer und kleiner Staaten zum Ausdruck, die nicht automatisch in einen Krieg zu verwickelt werden wünschen, ohne daß sie selbst interessiert sind.

Während rings um Deutschland ein System zusammenbricht, dessen treibende Kraft der französische Imperialismus ist, schreitet Deutschland unbeirrt auf dem Wege zweiseitiger friedlicher Vereinbarungen fort. Am 11. Juli 1936 wird das Verständigungsabkommen mit Österreich geschlossen und so der Grund gelegt zu einer Gemeinsamkeit der beiden deutschen Staaten. Die Beziehungen des Reiches zu Litauen werden normalisiert. Die weitere Entwicklung wird gekennzeichnet durch die deutschen Angebote der Neutralitätsgarantien an Belgien, die Niederlande, die Schweiz und Luxemburg.



 

Die Achse Berlin-Rom

urch die Vereinbarungen mit Italien wird die Achse Berlin-Rom zu einem bestimmenden Moment der europäischen Politik. Deutschland kann die Genugtuung erleben, daß das System der zweiseitigen Abmachungen zur Sicherung des Friedens auch von anderen Staaten als das zweckmäßigste anerkannt und zwischen Italien und Jugoslawien nach dem Vorbild der deutsch-polnischen Verständigung ein entsprechender Vertrag geschlossen wird. Es ergibt sich daraus die um sich greifende Erkenntnis, daß nun Abmachungen, in denen tatsächlich interessierte Staaten die zwischen ihnen bestehenden Gegensätze bereinigen, die Voraussetzung für eine Friedenssicherung und damit für den Gesamtfrieden Europas sein können.

Am 30. Januar 1937, am Abschlusse der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Staatsführung, hat der Führer in seiner großen Reichstagsrede verkündet, daß für Deutschland nun die Zeit der Überraschungen vorbei ist. Er hat zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland infolge des Verhaltens der Vertragsmächte von Versailles zu seinen selbständigen Schritten im Interesse der Sicherheit des Deutschen Reiches gezwungen worden ist, daß Deutschland gar nicht beabsichtigt, nachdem es über sein eigenes Staatsgebiet die unbeschränkte Hoheit wiedererlangt und zum Schutze der deutschen Grenzen ein Volksheer geschaffen hat, weitere selbständige Schritte zu unternehmen. Damit ist allen den Behauptungen den Boden entzogen, daß Deutschland keine Verträge halte und als Vertragspartner deshalb unmöglich ist.

Wenn der Wert auch in der Politik an den Resultaten und Erfolgen zu erkennen ist, so dürfte das Urteil über die nationalsozialistische deutsche Außenpolitik seit 1933 nicht schwer zu fällen sein. Überraschend klar und eindringlich zeigt sich im Lichte der rein historischen, allein die Tatsachen berücksichtigenden Betrachtung über die nationalsozialistische Außenpolitik im Rahmen der gesamteuropäischen Politik die unbedingte Geradlinigkeit und Folgerichtigkeit der deutschen Friedenspolitik seit 1933. Der eiserne und unerschütterliche Wille des Führers, sein unbedingtes Festhalten an einer als richtig erkannten Linie allein haben das Werk der Wiederaufrichtung, so wie es heute vor uns steht, ermöglicht. Mit Stolz und innerer Befriedigung darf Adolf Hitler und mit ihm das deutsche Volk auf dieses große Werk blicken.

Die Welt aber sollte nun endlich ihre Scheuklappen, die sie vor Deutschland aufgesetzt hat, abnehmen, um seinen durch Taten längst erhärteten und bewiesenen ehrlichen Friedenswillen und die konstruktiven Elemente der nationalsozialistischen deutschen Außenpolitik klar zu erkennen. Sie sollte angesichts der außenpolitischen Friedenstaten Adolf Hitlers nicht mehr in Schriften wühlen, sondern sich des Wortes des Führers erinnern:

"Ich bin kein Schriftsteller, ich bin Politiker. Meine Korrekturen nehme ich in meiner Außenpolitik vor. Meine Korrektur trage ich in das große Buch der Geschichte ein!"


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