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Heft 1:
Wie die Franzosen auf dem Schlachtfeld das Völkerrecht achten!

[3]
Zum Geleit

Während der Feindverband überall in der Welt, bei seinen Verbündeten wie den neutralen Staaten, dauernd, ungehemmt und unwidersprochen giftige Saat der Lüge und Verleumdung sät, um bei allen Völkern der Erde den letzten Rest Achtung, den wir noch genießen, für ewige Zeiten zu zerstören, während er seine ebenso geschickte wie gewissenlose Propaganda gegen alles, was deutsch heißt, ungestört fortsetzt und uns Deutsche dadurch als die Sünder und Verbrecher des Weltkrieges hinstellt,

schweigt das deutsche Volk.

Während unsere Feinde versuchen, die angeblicher "Verbrechen" schuldigen deutschen Volksgenossen vor ihr Gericht zu zerren, bei denen Kläger, Richter und Vollstrecker dieselben Personen sind, tun wir nicht das Geringste, unser Volk über die Verbrechen aufzuklären, die Franzosen, Russen, Engländer, Belgier und Rumänen, Weiße, Gelbe und Schwarze, an unseren Vätern, Brüdern und Söhnen begangen haben und verlangen nicht die Aburteilung der Schuldigen.

Schweigt die Regierung, schweigt die große Masse des Volkes weiter, so muß dieses Schweigen überall in der Welt den Anschein erwecken, als ob wir uns stillschweigend und zustimmend für schuldig halten!

Daher wollen wir es mit dieser Schriftenfolge: "Die Bestie im Weltkriege" unternehmen, die Verbrechen und Schandtaten unserer Feinde an Angehörigen des deutschen Volkes rücksichtslos ans Licht der Öffentlichkeit zu ziehen. Wir bringen - in einer Reihe von Schriften - nicht Lügen, Legenden, Märchen und gehässige Erfindungen, wir bringen die lautere Wahrheit, ein für alle Zeiten kostbares Tatsachenmaterial mit Nennung aller Namen, der Wahrheit über die Schandtaten an unseren Kameraden auf dem Schlachtfelde, im [4] Schützengraben, hinter dem Stacheldraht, in Lazaretten und im Gefangenenlager.

Ihr Arbeiter, Bauern, Soldaten und Bürger, ihr Mütter und Kinder, ihr Greise und Knaben, lest und urteilt selbst, in welchen Völkern die Bestie mehr gehaust, sich ausgetobt und gesättigt hat, bei uns, oder dort drüben im feindlichen Lager! Seht und erfahrt voll tiefster Empörung und Erschütterung, voll Ekel und Abscheu, was man euren Männern, Söhnen, Vätern und Brüdern dort draußen in Feindesland angetan!

Wir wollen uns keineswegs reinwaschen, auch unter uns gab es Schlechte, Unwürdige und Rohe, auch uns fehlte es in diesem langen Blut- und Hungerkriege nicht an Menschen, die des deutschen Namens unwert geworden, wir können aber nicht dulden, daß wir allein als Verbrecher, die anderen als Unschuldige, wir allein als Bestien, die anderen als Engel im Gedächtnis der Völker weiterleben.

Wir wollen Wahrheit und Gerechtigkeit, denn sie sind die Vorbedingungen für die Freiheit der Völker!

In die Bergwerke und Fabriken, in die Arbeitsstätten und Büros, und überall hin, wo Hand- und Kopfarbeiter um ihr täglich Brot kämpfen, auf die Kanzeln, in die Schulen, in die Städte und Dörfer und weit hinaus über die Grenzen der Heimat zu den neutralen Völkern fliege diese Schrift, als Verkünderin der Wahrheit, zur Aufklärung des deutschen Volkes und aller Völker der Erde!

Zwei Kriegsbeschädigte.

[5]
Vorwort

Aus dem Munde seiner deutschen Brüder soll der Leser in diesem ersten Heft erfahren, wie sich die Franzosen auf dem Gefechtsfelde dauernd schimpflichster Verletzungen des Völkerrechts schuldig gemacht haben. Diese Greueltaten, nicht nur der farbigen, sondern auch der weißen Franzosen, wie sie hier von Männern aus eigenem Selbsterleben heraus geschildert werden, schreien zum Himmel!

Hinschlachtung von unverwundeten Gefangenen, Verstümmelung und Ermordung von Verwundeten, Beraubung Gefangener, gewohnheitsgemäße Mißachtung des internationalen Roten Kreuzes, ja sogar Schändung deutscher Leichen, und wie die grausigen Verbrechen alle heißen mögen, füllen das Schuldbuch unserer Feinde. Es krampft sich das Herz, es ballt sich die Faust:

Lest und - urteilt selbst!

Zwei Kriegsbeschädigte.

[6=Trennblatt] [7]
Massenermordung Verwundeter durch weiße Franzosen

Der Drahtzieher Adolf Kühn aus Düsseldorf von der Masch.-Gew.-Komp. Res.-Inf.-Regts. 30 erzählt folgenden Vorfall:

"Ich bin am 25. Sept. 1915 mit einem anderen Mann Melder gewesen. Der von der Kompagnie verteidigte Graben war am selben Tage um 7 Uhr abends von den Franzosen genommen worden. Was von den Mannschaften noch lebte, trat auf Befehl meines Oberleutnants in Gruppen-Kolonne an, um in Gefangenschaft geführt zu werden. Meiner Schätzung nach werden es im ganzen 40 Mann gewesen sein. Die Franzosen eröffneten nun auf uns wehrlos dastehenden Leute auf Kommando eines Vorgesetzten - ob es ein Offizier gewesen ist, konnte ich nicht erkennen - das Feuer. Wir liefen auseinander, und ich fiel durch Knieschuß verletzt in ein Granatloch. Von dort aus sah ich, wie die Franzosen die am Boden liegenden Verwundeten durch Schläge mit den Gewehrkolben und Treten mit den Füßen vollends töteten. Meiner Meinung nach bin ich der einzig Überlebende."


Von 30 Gefangenen 2 Überlebende

"Am 28. Sept. 15 wurde ich," so erzählt der Tischler Max Emil Richter aus Chemnitz, "als Angehöriger des Res.-Inf.-Regts. 32 zusammen mit ungefährt 30 Kameraden unverwundet von Franzosen bei St. Souplais gefangengenommen. Wir bildeten den Rest von 80 Mann, der infolge schwerer blutiger Verluste bis auf uns zusammengeschrumpft war. In großer Überzahl kam der Feind auf uns zu; wir mußten abschnallen und in kleines Grabenstück hinuntersteigen, hierbei schoß der Gegner auf uns, so daß wir alle auf einen Haufen zu liegen kamen. Wer von uns noch Lebenszeichen von sich gab, wurde mit heftigen Kolbenschlägen niedergeschlagen und niedergestochen. Ich lag unter zwei Kameraden und stellte mich so, als ob ich tot wäre. Außer mir ist nur ein einziger noch am Leben geblieben, der [8] nach Verlauf von einer Stunde starb. Ich selber hatte einen Lungenschuß und einen Streifschuß am Kopf bekommen und blieb auf dem Felde liegen, bis ich von zwei französischen Kavalleristen aufgefunden und mitgenommen wurde."


Schanzarbeiten im feindlichen Feuer

Dem Steinbildhauer Ludwig Layh aus Büttelborn vom Res.-Inf.-Regt. Nr. 122 erzählte, kurz nachdem er bei Sommepy in Gefangenschaft geraten, ein Kamerad, er sei verwundet gefangengenommen worden und habe mit einer ganzen Reihe anderer Deutschen Schanzarbeiten dicht hinter der vordersten Stellung verrichten müssen. Hierbei hätten sie auch Verluste durch deutsches Artilleriefeuer gehabt.


Ermordung unverwundeter Gefangener durch einen Offizier

"Es war am 11. Februar 1915" - schreibt der Soldat Gustav Büchler aus der Schweiz seiner alten Kompagnie -, "wo die 10. Kompagnie am Sudel in vorderster Stellung war und mehrere Kameraden von der Kompagnie gefangen wurden. Dieselben hatten schon alle ihre Waffen abgegeben und waren schon nauf dem Weg, um nach Goldbach transportiert zu werden. Auf dem Wege begegneten sie einem französischen Offizier, dieser zog den Revolver und schoß mehrere Kameraden nieder, darunter war auch ein guter Freund von mir namens Johann Looch. Wiedmann und Reuter, Vizefeldwebel Kohle und wer noch dabei war, warfen sich auf den Boden, der Offizier knallte fort, bis die letzte Kugel aus seinem Revolver verknallt war. Wiedmann wurde noch an der Hand verwundet, wieviel er niedergeschossen hat, kann ich nicht genau angeben, dabei sind aber wir die Barbaren!"


Gefangene werden durch ein Maschinengewehr niedergemäht

Der Former Felix Gassenmeyer vom 19. Inf.-Regt. erzählt, daß er am 25. Oktober 1915 in der Champagne-Schlacht mit etwa 40 Mann von Franzosen gefangengenommen wurde. Nach der Gefangennahme wurde alle in den französischen Schützengraben geführt. Obwohl keiner von ihnen ein Gewehr bei sich hatte und ihnen auch Säbel und Messer abgenommen waren, und obwohl sie sich außerdem unter Aufsicht französischer Mannschaften befanden, wurde auf sie auf etwa 50 Meter Entfernung aus einem französischen Maschinengewehr gefeuert. Dadurch wurden mehrere verwundet und einer sogar getötet. Als Gassenmeyer einen seiner verwundeten Kameraden verbinden wollte, hat ihn ein Franzose mit Gewalt davon abgehalten und ist mit dem Bajonett auf ihn losgestürzt, so daß er den Kameraden nicht verbinden konnte. Hinter dem Graben wurden dann allen die Taschen untersucht, ihnen Uhren und sonstige Wertgegenstände, sowie die Brieftaschen abgenommen.

[9]
Wie Wehrlose niedergemetzelt wurden

Der Lagerverwalter Jakob Meid aus Cöln-Mülheim fiel am 27. September 1915 in französische Gefangenschaft. Die Franzosen drangen in die Gräben ein, töteten alle, die sie vorfanden, indem sie zunächst mit Handgranaten nach den wehrlosen Opfern warfen, dann aber die noch Lebenden mit Revolvern und später mit Bajonetten ums Leben brachten. Auf diese furchtbare Art erhielt Meid, der schon zwei Maschinengewehrschüsse in der Seite hatte, noch einen Hand- und Kopfschuß. Da Bewußtlosigkeit sich einstellte, hielt der Gegner ihn für tot und ließ ihn liegen. Erst am nächsten Tage kam Meid wieder zu sich. Auf den Gräben lag schweres deutsches Artilleriefeuer. Obwohl lebensgefährlich verwundet, schleppten die Franzosen ihn in Gegenwart eines Stabsoffiziers in den vordersten Graben, in der Annahme, daß in der Nähe noch ein Artilleriebeobachtungsposten stände, dessen Standort Meid verraten sollte. Vor Erschöpfung brach Meid zusammen; der Gegner ließ ihn daraufhin liegen.

Als Krankenträger bei der 4. Kompagnie Inf.-Regt. Nr. 61 wurde der Tischler Werner aus Tuchel bei Charnes mit noch 23 anderen Kameraden im Minenwerfergraben gefangengenommen. Die Waffen wurden abgelegt. Der Gegner warf sich auf die Deutschen und erschlug zehn der Gefangenen mit Beilpicken. Werner war gerade mit dem Verbande des verwundeten Vizefeldwebels beschäftigt, als ein Franzose ihm den Verwundeten entriß und mit dem Seitengewehr erstach. Auch Werner hätte das gleiche Los getroffen, wenn nicht ein französischer Offizier dazwischen getreten und das weitere Niedermetzeln wehrloser Gegner verboten hätte.


Nach Ausraubung den Hals durchschnitten

In der Schlacht bei Arras - La Bassee am 9. Mai 1915 war ein Schützenzug des 5. bayerischen Res.-Kavallerie-Regiments, dem auch der Kriegsfreiwillige Paul Dames angehörte, bei Neuville St. Vaast eingeschlossen worden. Nachdem der Zug einen großen Teil seiner Leute verloren und keine Munition mehr hatte, bat der Rest um "Pardon". "Dieser" - so erzählt Dames - "wurde uns jedoch nicht gewährt, sondern die meisten von uns, obwohl sie teilweise schon waffenlos waren, niedergemacht. Bei dieser Gelegenheit wurde mir der linke Fuß durch eine Schrapnellhülse am Knöchel abgeschossen. Hierdurch zu Boden geworfen, blieb ich dort einige Zeit bewußtlos liegen. Als ich wieder zu mir kam, sah ich neben mir einen Kameraden, anscheinend mit einem Knieschuß, liegen, welcher laut stöhnte. Ich verlor nun wieder das Bewußtsein, und erst in der Nacht erwachte ich durch heftige Schmerzen in meinem linken Ellenbogengelenk. Ich fand mich vollständig ausgeraubt, nur noch mit meiner Hose bekleidet und mit einem Gewehrschuß durch das linke Ellenbogengelenk, den ich vorher nicht gehabt hatte, wieder. Ich versuchte mich aufzurichten. Dieses gelang mir jedoch nicht, da ein schwerer Körper auf mir ruhte, den ich nicht hinwegschieben konnte. Als es heller wurde, erkannte ich in dem [10] auf mir liegenden Körper den Kameraden wieder, der vorher mit einem Knieschuß neben mir gelegen hatte. Man hatte ihm den Hals durchgeschnitten.

Meist immer bei klarem Bewußtsein habe ich dann noch fast 2 Tage und 2 Nächte auf dem Schlachtfelde gelegen. Schließlich wurden 2 französische Sanitätsmannschaften auf mich aufmerksam und brachten mich zu einer Verbandsstelle, wo ich einen Verband um den Beinstumpf erhielt, während meine Wunde am Arm nicht verbunden wurde."


Genagelt und geblendet!

Der Jäger Erich Fraaß aus Mehlsack erzählt, daß am 7. oder 8. August 1914, unmittelbar vor der dreitägigen Schlacht bei Mühlhausen i. E., deutsche Infanteristen einen deutschen Feld-Gendarmen anbrachten, der einer französischen Patrouille in die Hände gefallen war. Diese hatten ihm durch das Messingschild, das er trug, 4 etwa 2½ Zoll lange Drahtstifte in die Brust getrieben!! Andere Verletzungen hatte der Feld-Gendarm scheinbar nicht.

Fraaß erzählt dann weiter: "Am 21. August 1914, kurz nach der Erstürmung des großen Donon, fand ich zusammen mit zwei später gefallenen Kameraden auf einem Patrouillengang einen Beobachtungs-Offizier von unserer Artillerie an einem Baum hängend, und zwar mit dem Kopf nach unten. Ihm war der rechte Arm aus der Schulter gehauen und in jedes seiner beiden Augen war einer von seinen Anschnall-Sporen getrieben, der Arm sowohl wie die Augen bluteten ganz frisch, so daß wohl die Tat unmittelbar, bevor wir die Leiche des Offiziers fanden, geschehen war. Andere Verletzungen, insbesondere solche von Schüssen, habe ich an dem Körper des Offiziers, den ich freilich nur mit der Uniform bekleidet gesehen habe, nicht wahrgenommen. Da uns gegenüber ein Zuaven-Regiment lag, so nehme ich an, daß in diesem die Täter zu suchen waren."


Geblendet, genagelt und mit dem Bajonett durchbohrt

Leutnant A. v. Bülow vom Feld-Jäger-Bataillon 14 erzählt von einem grausigen Erlebnis im Waldgefecht zwischen Etival und St. Bènret:

"Wir lagen im heftigen Gefecht mit französischen Alpenjägern. Bei einem unserer Vorstöße fanden wir im Walde die Leiche eines Jägers unseres Bataillons. Der Körper war an eine starke Fichte oder Tanne gebunden. Beide Augen waren ausgestochen. Auf die entblößte Brust hatte man die Tschakozierart mit zwei langen Nägeln genagelt. Die Brust sowie der Unterleib waren von zahllosen Bajonettstichen durchbohrt.

Ob diese viehische Tat an einem Gefangenen oder Verwundeten vorgenommen ist, kann ich nicht beurteilen. Daß sie an einem Toten vorgenommen ist, glaube ich nicht. Dann hätte man die Leiche wohl nicht so fest [11] an den Baum gebunden. Im mildesten Fall liegt also eine Leichenschändung von vertierter Roheit vor, wahrscheinlich viel Schlimmeres."


Niederschießung wehrloser Verwundeter

In der Champagneschlacht wurde am 25. 9. 15 der Schlosser Johann Schröder aus Dortmund durch 3 Beinschüsse schwer verwundet. Er kroch mit noch 2 anderen Kameraden, die ebenfalls verwundet waren, an den Rand eines Granatloches, in welchem tote Franzosen lagen; alle 3 stellten sich als tot und mußten sehen, wie aus den nach vorn marschierenden französischen Reserven die Mannschaften schwer verwundete deutsche Soldaten - etwa 5 - 6 - nebeneinander legten und sich eine Freude daraus machten, diese armen Menschen niederzuschießen. Unter anderem wurde der Kompagnie-Offizier durch 2 Kolbenschläge auf den Kopf getötet. Andere Franzosen beschäftigten sich damit, einigen Verwundeten die Ringfinger abzuschneiden.


"Ich habe Spaß, wenn ein deutsches Schwein stirbt."

Daß die Franzosen, die sich einbilden, das erste Kulturvolk der Welt zu sein, auch vor Leichenschändungen nicht zurückgeschreckt sind, beweist die Erzählung eines Landwehrmanns Frank vom Landsturmbatl. 40 aus Freiburg, der mitteilt, er habe in einem französischen Lazarett gesehen, daß französische Soldaten den Kranken, die im Sterben lagen, sämtliche Uhren und Wertsachen weggenommen hätten. Bei einem bereits gestorbenen Gefangenen hätten die französischen Soldaten die Leiche aufgerichtet und allerhand Spaß damit getrieben. So hätten sie z. B. unter Gelächter den Oberkörper hin- und herbewegt, und sich gefreut, wenn der Kopf wackelte. Als sich hierüber einige Gefangene beim Arzte beschwerten, hat dieser erwidert: "Ach was, ich habe Spaß, wenn ein deutsches Schwein stirbt."


Ein Schuß in den Rücken

Über Hinmordungen und Beraubungen von Gefangenen erzählt ein Sanitätssoldat Johann Howe vom Feld-Art.-Regiment 46: "Am 25. September 1915 wurde ich in der Champagne mit noch etwa 17 Mann verschiedener Truppenteile von den Franzosen gefangengenommen. Wir wurden durch ein französisches Begleitkommando nach rückwärts geführt. Rechts und links neben uns gingen französische Schwarmlinien, ich glaube vom Regiment 192, vor. Plötzlich drehte sich einer von diesen Leuten um und schoß aus etwa 200 Meter Entfernung auf uns Gefangene, die wir in einem Haufen zusammengingen. Ein Soldat vom 74. Regiment erhielt einen Schuß in den Rücken und brach anscheinend leblos zusammen. Als ich dem Verletzten beispringen wollte, erhielt ich von einem der Wachmannschaften einen Kolbenstoß ins Gesäß.

[12] Wir sind dann, nachdem wir unserer sämtlichen Wertsachen, des Geldes, unserer Uhren und Taschenmesser usw. beraubt worden waren, etwa 25 Km. rückwärts transportiert worden, und wurden in einem Drahtgehege untergebracht, in dem etwa 10 bis 12 000 Gefangene waren. Irgend welche Unterkunftsräume gab es nicht. Wir erhielten auch keine Decken, kein Stroh, sondern mußten auf dem bloßen Erdboden die Nacht zubringen, obwohl es kalt und regnerisch war."


Massenabschlachtung von Gefangenen

Beim Eindringen in den Graben in der Nähe von St. Souplet in der Champagne geriet der Dreher Gustav Fünfstück aus Leipzig, der als Krankenträger bei der 5. Kompagnie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 107 tätig war, mit der gesamten Kompagnie in Stärke von 150 Mann in einem Stollen in Gefangenschaft. Ein Versuch, aus dem Stollen auszubrechen, mißlang. Angehörige des zweiten Zuaven-Regiments trieben die Mannschaften mit Handgranaten in ihre Erdhöhle zurück. Man forderte die Gefangenen später auf, die Waffen wegzuwerfen und herauszukommen. Kaum hatten sich 50 Leute an das Tageslicht gewagt, als ein mörderisches Infanteriefeuer auf die Unglücklichen eröffnet wurde, welches den größten Teil dieser Leute tötete. Einer weiteren Aufforderung, das Versteck zu verlassen, folgten nur wenige. Sie erreichte dasselbe Schicksal. Beim Eintreffen auf der französischen Gefangenensammelstelle zählte Fünfstück noch etwa 30 Mann von der Kompagnie. Als er den Stollen verließ, lag der ganze Graben voll von erschossenen Kameraden. So haben mehr denn 100 brave, wehrlose deutsche Kämpfer ihr Leben lassen müssen.


Undank ist der Welt Lohn

Bergmann Jakob Specht aus Ramstein in der Pfalz, Landwehrmann in der 1. Komp. Brigade-Ersatz-Batl. 8, erzählt:

"Am 17. 9. 1914 - nähere Zeit ist mir nicht mehr erinnerlich - ging ich nach dem Gefecht (bei Laitre) mit einer Gruppe vor, um vor unserer Front befindliche verwundete und unverwundete Franzosen hereinzuholen. Wir brachten 12 - 13 verwundete und ebensoviel unverwundete Franzosen zurück. Von unserer Absicht, nochmals hinaus zu gehen, wurden wir abgebracht, da die Franzosen neuerdings in Stellung gegangen waren und uns mit Feuer zu überschütten drohten.

Da jedoch immer noch mindestens 80 tote und verwundete, vielleicht auch unverwundete Franzosen von unserer Front lagen und Wehrufe ausstießen, entschloß sich Unteroffizier Weishar der 3. Komp. Brig.-Ers.-Batl. Nr. 6, allein zum Bergen der Verwundeten hinauszugehen. Er ging mit Waffenrock und Armbinde bekleidet vor und verband 4 - 5 feindliche Verwundete. Hierauf verband er einen weiteren Verwundeten und führte denselben, ihn unter der Schulter stützend, gegen unsere Stellung. Weishar hatte [13] kaum 20 Schritte gemacht, als die Franzosen plötzlich ihr Feuer auf ihn eröffneten und ihn töteten. Der Franzose wankte allein zu uns her und gab zu verstehen, daß die schlechte Kameraden waren, die den braven Sanitätsunteroffizier erschossen."


Ein deutscher Held

Am 5. Mai 1917 traf der Anstreicher Wilhelm Raucher aus Langerfeld, Kreis Schwelm, auf dem Abtransport nach seiner Gefangennahme in Soissons den Unteroffizier Asch von der 6. Kompagnie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 67. Asch war durch einen Gewehrschuß am Halse schwer verwundet. Da er sich geweigert hatte, Aussagen über die deutschen Truppen und Stellungen zu machen, wurde er von der Etappentruppe ohne frischen Verband und ohne Hinzuziehung eines Arztes drei Tage in einen Zwinger eingesperrt. Am 2. Tage reichte man ihm einen Schluck Wasser, sonst nichts. Nach seiner Befreiung konnte Asch noch essen, soll aber bald an den Folgen dieser barbarischen Handlungsweise in Soissons gestorben sein.


Von einem Offizier mit dem Revolver ermordet

Der Maurer Ernst Rühl vom Res.-Inf.-Regt. Nr. 30 lag am 25. September 1915 mit seiner Kompagnie im Gefecht und wurde plötzlich von mehreren Seiten angegriffen. Neben ihm lag der Ersatz-Reservist Wilhelm Pesch, von Beruf Weinküfer. Die Mannschaften mußten sich der Übermacht der Feinde ergeben, legten zu diesem Zwecke die Waffen nieder und traten in Gruppen-Kolonne an, als ein Franzose, anscheinend ein Offizier, denn er trug Schirmmütze und Wickelgamaschen, auf die Kolonne zukam und zweimal mit seinem Revolver in dieselbe hineinschoß. Rühl sah, wie zwei Kameraden getroffen wurden und umfielen. Es waren dies Reservist Quast von seiner Korporalschaft und ein Gefreiter der 12. Komp. Rühl selbst gelang es daraufhin, zusammen mit einem Leutnant zu entkommen.


Wie die "Grabensäuberer" hausten!

Der Ulan Karl Alfred Mehlhorn vom Ulanen-Regt. 18 war mit mehreren Kameraden seiner Eskadron zur Verstärkung des Badischen Inf.-Regts. 113 im Schützengraben zwischen Souain und Marie à Py eingesetzt. Als die Franzosen den Graben im Sturm nahmen, wurde er vierfach verwundet und lag mit anderen Verwundeten auf der Sohle des Grabens. Kurze Zeit darauf kam die zweite Welle der angreifenden Franzosen, die, um unseren Schützengraben einzuebnen, Sandsäcke, eiserne Schießscharten und was sie fanden, auf sie warfen. Mehlhorn wurde fast vollständig verschüttet, nur der Kopf blieb frei. Nach einiger Zeit erschienen von rechts und links Franzosen, die rücksichtslos jeden Verwundeten, teils durch Kolben- [14] stöße, teils durch Bajonettstiche töteten. Seine um ihn liegenden Kameraden wurden durch Bajonettstiche in den Kopf der Reihe nach niedergemetzelt. Mehlhorn stellte sich tot und entging so der Ermordung.

Der Schlosser August Traub aus Mannheim erzählt: "Als wir gefangengenommen waren, wurden wir durch unsere zerschossene, von den Franzosen genommene Stellung hindurchgeführt. Hierbei sah ich, wie die von uns unter dem Namen 'Grabensäuberer' (französisch: Nettoyeurs) schon bekannte zweite Sturmlinie der Franzosen mit den gefangengenommenen deutschen Verwundeten hausten. Die schwer Verwundeten, die nicht mehr gehen konnten, wurden in der Hauptsache mit der Armeepistole, teilweise auch mit Handgranaten getötet."


Gefangene dürfen nicht gemacht werden!

Adolf Levy, früherer Korporal in der griechischen Legion der französischen Armee, hat freiwillig folgendes erzählt:

"Am 15. Juni befand sich die griechische Legion 7 Km. von Bois de Folie. Wir bereiteten uns auf den Angriff vor, welcher - wie wir wußten - Tags darauf stattfinden sollte. Es wurde dann von seiten unserer Vorgesetzten der Befehl ausgegeben, keine Gefangene zu machen und die Verwundeten zu töten. Die Sergeanten verteilten Messer, welche besonders für diesen Zweck hergestellt worden waren. Der Sergeant, welcher unserer Sektion diese Werkzeuge übergab und welcher uns den erwähnten Befehl erteilte, nennt sich Boulon (früherer Unteroffizier in der Fremdenlegion).

Am 16. Juni während des Angriffs bei Souchez sah ich in der Tat mit meinen eigenen Augen mehrere Fälle, wo Deutsche, welche ihre Waffen in dem Schützengraben, in den wir eingedrungen waren, weggeworfen hatten, ohne Erbarmen mit Messerstichen getötet wurden."

Bei Sanpuis geriet der Musketier Albert Funda von der 6. Kompagnie Infanterie-Regiment Nr. 29 in französische Gefangenschaft. Der Offizier, welcher Funda gefangennahm, erklärte sofort, daß er keine Gefangenen mache und erschoß mit seinem Revolver ohne weiteres 7 oder 8 deutsche Soldaten. Funda suchte zu flüchten; ein französischer Soldat kam hinzu und versetzte ihm einen Kolbenschlag auf den Kopf, so daß der Gefangene zusammenbrach.


"Nichts pardon, alles kaput!"

Der Landarbeiter Johann Heinrich Bruns aus Anhalt, Westfalen, lag als Angehöriger der 10. Komp. Inf.-Regts. 53 am 25. September 1915 verwundet im Graben bei Pecthes mit einem Gewehrschuß durch den linken Ellenbogen, im Nacken und in der rechten Schulter, sowie durch die Mitte der rechten Hand. Die erste Sturmwelle der Franzosen war schon über den Graben hinweggegangen. Nach etwa 1½ Stunden kam ein [15] einzelner französischer Soldat durch den Graben, den Bruns anrief und bat, ihn doch zu verbinden. Der Franzose griff darauf in die Tasche, lud sein Gewehr, legte auf ihn an und schoß ihn in die rechte Hand, die er auf die Brust gelegt hatte. Durch diesen Schuß wurde die rechte Hand völlig zerfetzt und dem Bruns am linken Oberarm noch ein größeres Stück Muskel ausgerissen. Bruns lag dann noch 4 Tage auf dem Gefechtsfelde, ehe er verbunden und zurückgebracht wurde, obwohl im Graben ein ununterbrochener Verkehr an ihm vorüberging.

Beim ersten Sturmangriff der Franzosen hatte Bruns noch gesehen, daß einzelne seiner Kameraden die Hände hoch hoben und "pardon" riefen. Die Franzosen aber antworteten: "Nichts pardon, alles kaput!" und machten alles nieder. Nur dadurch, daß Bruns die Augen schloß und sich tot stellte, entging er demselben Schicksal.


Blutige Rache an bayerischen Soldaten

Am 9. Mai 1915 war es den Franzosen im Verein mit Negertruppen gelungen, in der Nähe von Arras rechts und links vom 2. Bataillon des 10. bayerischen Reserve-Regiments die deutsche Front zu durchbrechen und bis in den Ort Neuville durchzustoßen. Infolge der vollkommenen Umzingelung mußte sich mit Ausnahme eines Zuges der 10. Kompagnie das ganze Bataillon ergeben. Hierbei stürzte sich ein französischer Offizier auf den Metzgersohn Michael Pfaller aus Petersbuch bei Hilpoltshein und frug auf deutsch, ob die Gefangenen Bayern oder Preußen seien; nachdem er erfahren hatte, daß er Bayern vor sich habe, schrie er: "Wir sind nicht hingegangen, wo ihr Menschenmörder gelegen seid", versetzte Pfaller mit seiner rechten Faust, in der er, wie deutlich zu sehen war, einen Schlagring hatte, einen Stoß derart vor den Mund, daß der Getroffene in den Graben zurückfiel. Daraufhin wandte er sich mit einem französischen Sergeanten einer rechts im Graben stehenden Gruppe von sechs gefangenen Kavalleristen des 7. Chevauleger-Regiments zu. Der Sergeant zog seinen Revolver, feuerte auf eine Entfernung von etwa 1½ Meter je einen Schuß auf die sechs Mann ab, von denen sofort fünf tot zur Erde fielen, während der 6., der in dem Augenblick eine Wendung nach rückwärts machte, um davon zu laufen, in den Kopf getroffen wurde und bewußtlos, doch nicht tot, zusammenbrach. Lächelnd stand der französische Offizier dabei und ergötzte sich an dem Anblick, wie einer nach dem andern der vollkommen wehrlosen Gefangenen niedergestreckt wurde.


Verwundete werden mit Knüppeln erschlagen

Der Gewerbe-Akademiker Paul Fischer aus Grambach im Vogtl. wurde am 25. September 1915 durch ein Infanterie-Geschütz am Kopfe verwundet und verlor nach einem Notverbande durch einen deutschen Sanitätssoldaten die Besinnung. So blieb er bis zum 27. September auf [16] dem Schlachtfelde liegen; als er wieder zur Besinnung kam, merkte er, daß er in französischer Gefangenschaft war. Uhr und Hose wurden ihm von den Kolonialtruppen entrissen, er selbst in einen Unterstand getragen. Am nächsten Morgen holten französische Sanitätssoldaten den schwer Verwundeten aus dem Loch heraus und legten ihn auf die Brüstung des Grabens, wo noch viele deutsche verwundete Soldaten herumlagen. Fischer mußte zusehen, wie die Franzosen mit Knüppeln herumgingen und den größten Teil der wehrlosen Verwundeten niederschlugen. Ihm wäre wahrscheinlich dasselbe Schicksal zuteil geworden, wenn er nicht in französischer Sprache nach einem Arzt verlangt und die Frage herumstehender französischer Soldaten, ob er Elsässer wäre, bejaht hätte. Nur diesem Umstande verdankt Fischer sein Leben.


Gefangene werden als Zielscheiben benutzt

"Ich war Krankenträger bei der 5. Komp. des Res.-Inf.-Regts. Nr. 17," so erzählt der Maurer Johann Krüger aus Recklinghausen. "Am 25. Sept. 1915 geriet ich bei Somme Py zwischen Suain und Tahure in französische Kriegsgefangenschaft. Beim Abtransport vom Schlachtfeld habe ich gesehen, daß ein französischer europäischer Infanterist einen Verwundeten meines Regiments, der einen Spitzbart trug und von meiner Kompagnie war, erschossen hat. Ich kenne den Erschossenen der Person nach ganz genau, kann seinen Namen aber nicht mehr angeben. Dieser Mann hatte eine Verwundung am rechten Oberschenkel. Die Verwundung hatte er am Morgen desselben Tages erhalten. Er konnte nicht mehr gut gehen, wenn er gestützt wurde, ging es aber. Auf diese Weise habe ich ihn eine Strecke lang geführt. Dann bat ich einen französischen Infanterist vom Regt. 7, mir bei der Fortschaffung des Verwundeten behilflich zu sein. Der Soldat, der zu unserer Bewachung bestimmt war, weigerte sich jedoch, dies zu tun, sondern ging als Begleiter hinter uns her. Ich habe dann deutlich gesehen, wie der Franzose sein Gewehr entsicherte und dem Verwundeten einen Schuß in die Brust gab. Ich sah nur noch, wie er einige Bewegungen mit den Armen und Beinen machte, dann brach er zusammen und blieb liegen. Ich durfte mich nicht mehr um ihn kümmern. Vielmehr gab mir der französische Soldat einen Stoß und ließ mich weitergehen. Es besteht für mich kein Zweifel, daß der Franzose den deutschen Verwundeten absichtlich erschossen hat, weil ihm die Abführung des deutschen Verwundeten zu lange dauerte.

Ich kam dann zur 2. französischen Linie. Dort befanden sich noch mehrere deutsche Gefangene, teils verwundet teils unverwundet, unter ihnen auch ein deutscher Artillerie-Offizier, wenn ich mich recht erinnere, vom 15. Art.-Regt. Die deutschen Gefangenen mußten sich ungefähr 4 Meter vor dem Schützengraben der Franzosen hinlegen, und zwar mit dem Gesicht nach dem Graben. Dann machten die Franzosen einen gewaltigen Spektakel und fingen an zu schimpfen. Ich konnte aber nicht verstehen, was sie sagten. [17] Verschiedene Deutsche hörte ich schreien, aus welchem Grunde weiß ich nicht, sie schrieen aber so, als wenn etwas passiert wäre. Wir lagen ungefähr in einer Anzahl von 14 bis 15 Mann vor dem französischen Schützengraben. Nach dem Schimpfen wurde von den Franzosen geschossen. Von welcher Truppe die Franzosen waren, konnte ich nicht feststellen. Mein linker Nebenmann, der verwundet war, vom Inf.-Regt. 122, - seinen Namen weiß ich nicht - erhielt einen Schuß in den Bauch, der am Oberschenkel herauskam, anscheinend ein Querschläger. Der Ausgang war ungefähr 5 Zentimeter lang. Ich habe diesen Mann angesichts der Franzosen verbunden, dann aber mußte ich ihn liegen lassen. Er konnte, nachdem er den Schuß erhalten hatte, nichts mehr sagen. Er war ein junger Mensch von etwa 22 Jahren und gehörte dem 2. Bat. Inf.-Regts. 122 an.


Die Heldentaten des Unterleutnants Chargueron

Ein Tier in Menschengestalt war der Unterleutnant Chargueron, Führer der 14. marokkanischen Kompagnie. Nach Erzählungen seiner eigenen Leute hat er auf dem Gefechtsfelde wiederholt gefangene Deutsche in Reih und Glied antreten lassen und mit der Pistole dann mitten in sie hineingefeuert und den marokkanischen Soldaten befohlen, das Gleiche zu tun. In einem anderen Falle faßte Chargueron eine ganze Gruppe Gefangene, darunter einige Sanitäter, zusammen, indem er sie in einer Reihe hinsetzen ließ und gab den Befehl, sie zu erschießen. Ein marokkanischer Soldat namens Tassy erhob laut Protest dagegen, worauf Chargueron zuerst schoß; die Marokkaner folgten seinem Beispiel.

Als derselbe Unterleutnant bei seinem weiteren Vorgehen auf fünf verlassene deutsche Geschütze stieß, tauchten aus einem Unterstand ein deutscher Offizier und 5 Mannschaften auf und ergaben sich. Chargueron näherte sich dem Offizier, tat so, als ob er ihm die Rocktasche nach Waffen untersuchte und schoß ihn plötzlich von der Seite mit dem Revolver in die Schläfe. Die fünf deutschen Soldaten sind darauf in den nahegelegenen Wald entflohen. Chargueron wurde noch am selben Tage mit seinen Begleitern gefangen genommen und soll in das Kriegsgefangenenlager Mainz gebracht worden sein. Ob er dort die verdiente Strafe für seine bestialischen Schandtaten erhalten hat, ist nicht bekannt!

Derselbe Unterleutnant hatte übrigens auch den Befehl ausgegeben, daß keine Gefangenen gemacht werden dürfen. Danach hat er auf dem Gefechtsfeld gehandelt, und seine Soldaten haben es ihm nachgemacht.


Verwundete niedergestochen

Friedrich Schober aus Unterleiterbach vom bayr. Res.-Inf.-Regt. Nr. 22 kam bei einem Gefecht im Dorfe Sulzern infolge Verwundung, insbesondere an Oberschenkel und Schulter, in französische Gefangenschaft. Sulzern liegt in der Nähe von Münster in den Vogesen. Es war ungefähr 12 Uhr nachts von den deutschen Truppen geräumt worden, während Schober [18] mit mehreren verwundeten Kameraden dort liegen blieb. "Ungefähr um 2 Uhr - es war stockfinstere Nacht - drangen die französischen Soldaten in das Dorf ein. Ich hörte mit an, wie meine verwundeten Kameraden von den Franzosen niedergeschlagen und niedergestochen wurden, ich selber erhielt zwei Stiche, einen im Oberschenkel und einen in die Seite."


Beraubung eines Verwundeten

Der Handlungsgehilfe Paul Kniesorek aus Zawadzki in Oberschlesien von der 1. Komp. des Grenadier-Regts. Nr. 11 erzählte, daß er am 25. September 1915 mittags an der Loretto-Höhe durch Gewehrschuß und Handgranatenwurf an Kopf, Brust, Unterleib, linker Hand und linkem Fuß verwundet wurde und dabei auch das Gehör und die Sehkraft vorübergehend verloren habe. Er blieb zunächst bewußtlos liegen. Erst am Vormittag des nächsten Tages holten ihn Franzosen aus dem Unterstand heraus und legten ihn auf dem offenen Felde nieder. Eine oberflächliche erste Hilfe hatten ihn etwa 2 Stunden nach der Verwundung deutsche Sanitätssoldaten zuteil werden lassen. Er lag dann noch einen weiteren ganzen Tag ohne jede Hilfe da. Vorüberkommende französische Soldaten versetzten ihn teils unabsichtlich, teils mit Willen Fußtritte. Bis er abgeholt wurde, wurden ihm durch französische Sanitäter nach und nach seine sämtlichen Uniformknöpfe und die Schulterklappen abgeschnitten, wiederholt wurde er auch mit Erstechen bedroht, weil man von ihm Geld wollte.


"Rühr' Dich nicht, oder ich schieße Dir die Gurgel entzwei."

Mitte Mai 1916 wurde der Gymnasial-Assistent Karl Gareis aus Hamburg nach seiner Gefangennahme zusammen mit einem Vizefeldwebel Hermann Schwab vom Res.-Inf.-Regt. Nr. 99 in der Citadelle von Grenoble abgeliefert. Der diensttuende Sergeant führte sie in die Pförtnerzelle, zwang sie dort, sich vollkommen auszuziehen und ohne Kleider stehen zu bleiben, während er unter fortwährenden Beschimpfungen ihre Kleider peinlichst untersuchte. Dann hieß er sie die Treppe hinaufsteigen, ging selbst hinterher und schlug dem Gareis plötzlich ohne jeden Grund mit seinem Schlüsselbund auf den Hinterkopf, so daß trotz der Mütze eine blutende Wunde und später eine starke Geschwulst entstand. Als der Geschlagene sich umdrehte und ihn schweigend ansah, riß der Sergeant seinen Revolver aus dem Futteral, hielt ihn dem Gareis gespannt unmittelbar an die Kehle und schrie ihn mit den Worten an: "Rühr' Dich nicht, oder ich schieß Dir die Gurgel entzwei."


Im eigenen Feuer

Durch einen Granatsplitter wurde am 23. Februar 1915 dem Zugabfertiger Peter Fehmers aus Bonn der linke Unterarm abgerissen. Er selbst war noch im Stande, einen Mantelriemen des Tournisters abzureißen und den Oberarm gegen Verblutung abzubinden. Das Graben- [19] stück war mittlerweile verloren; 6 Franzosen drangen ein und befahlen dem Schwerverwundeten, Seitengewehr, Patronentaschen und Messer über die Deckung zu werfen. Da Fehmers hierzu infolge des starken Blutverlustes nicht mehr fähig war, riß man ihm unter Fußtritten die Sachen vom Leibe, packte und schleppte ihn zu einem Laufgraben, von wo aus er in Gefangenschaft abmarschieren sollte. Hier irrte der hilflose Mann, schwer unter deutschem Feuer liegend, ohne die geringste Deckung umher, bis er durch Stimmen und Kommandos aufmerksam gemacht am Ende des Grabens auf einen Berg von Leichen stieß, über die er sich in der Dunkelheit hinüberschleppend vor Erschöpfung in den feindlichen Graben hineinfallen ließ. Der Feind saß gemütlich in den Unterständen und warf den hilfesuchenden deutschen Krieger jedes Mal mit Schlägen aus dem Unterstande heraus. Zuaven spien und warfen mit Beilpieken nach Fehmers. Da erhielt letzterer noch einen Schuß in den rechten Arm, brach bewußtlos zusammen und blieb im Graben liegen. Als er erwachte, wurde er von einem Arzt verbunden, welcher in gebrochenem Deutsch bemerkte, daß er schon viele solcher deutschen Schweine verbunden habe.


Ausplünderung Verwundeter

Der Lehrer Hans Kegel aus Kopitz bei Pirna erzählt: "Ich bin am 30. Oktober 1915 bei einem Sturmangriff bei Tahure, an dem ich als Unteroffizier der 53. Res.-Pion.-Komp. teilnahm, und bei dem wir bis in den 4. französischen Graben durchgedrungen waren, durch einen Gewehrschuß ins Kreuz verwundet, mit dem Rest meiner Leute von den Unserigen abgeschnitten worden, und fiel so in französische Gefangenschaft. Ich wurde zunächst etwa 2 Stunden bis zum Divisions-Standquartier zurückgebracht und dort kurz verhört und verbunden. Dann kam ich mit den anderen Kameraden, die ebenfalls verwundet gefangengenommen worden, in ein Feldlazarett, das ein Stück hinter der Front lag. Auf dem Wege dorthin kamen weitere französische Soldaten und plünderten uns regelrecht aus. Ich hatte nichts Wertvolles bei mir. Aber verschiedenen Kameraden wurden die Uhren und Ringe weggenommen, die Knöpfe, Mützen und Achselklappen wurden uns fast sämtlich abgenommen."


Gefangen, beraubt und ausgepeitscht!

Der Landwirt Johann Brückner war bei der 3. Komp. des 23. bayr. Inf.-Regt. und geriet am 3. Dezember 1916 bei einem Angriff der Franzosen in der Nähe von Verdun in Gefangenschaft. Er wurde mit anderen Kameraden nach Souilly zurücktransportiert, wo ihm und den anderen alles, was sie bei sich hatten, wie Uhr, Geld, Brieftaschen, Auszeichnungen, Armbinden mit dem Zeichen des Roten Kreuzes abgenommen bezw. abgerissen wurde. Die abgenommenen Sachen wurden niemals zurückgegeben. Untergebracht wurden die Gefangenen die erste Nacht in einem Drahtverhau unter freiem Himmel; Sitz- oder Schlafgelegenheit war nicht vorhanden. [20] Die ersten 2 Tage erhielten sie zur Nahrung nur Brot und Wasser, später, d. h. vom 3. Tage an, auch etwas warmes zum Essen.

Brückner hat auch gesehen, wie ein französischer Adjutant mit einem Spazierstock auf die deutschen Gefangenen eingeschlagen hat, weil sie sich infolge der kleinen Öffnung nur langsam in den Drahtverhau begeben haben.

Einige Tage darauf wurden dieselben Gefangenen zur Arbeit in einem Pionier-Park herangezogen, der sich zwischen der 2. und 3. Stellung befand. Einige von ihnen mußten sogar noch weiter vor bis zur Stellung der Feldartillerie, wo sie Straßenbauarbeiten verrichten mußten.

Dem Brückner erzählte der Offizier-Stellvertreter Fritz Völkel von demselben Truppenteil, er habe von einem französischen Leutnant, der dem 24. Dragoner-Regiment angehörte, den Befehl erhalten, 2 Leute zur Bestrafung zu melden. Weil er niemanden gemeldet habe, habe er in der Baracke bleiben müssen. Er sei dann nackt ausgezogen und an einen Baum gebunden worden, worauf ihn der Leutnant selbst mit einer ledernen Peitsche geschlagen habe. Zuerst habe der Posten auf ihn eingeschlagen, da dieser jedoch nicht fest genug zugeschlagen habe, habe es der Leutnant selbst getan. Brückner selbst sah die blutunterlaufenen Striemen, die der Offizier-Stellvertreter an Leib und Beinen hatte. Einen ähnlichen Vorfall erlebte Vize-Feldwebel Summer, der Unteroffizier Lang und ein Infanterist Cellerer, sämtlich von demselben Regiment. Bei all diesen sah man die Striemen von den Peitschenhieben, bei Cellerer waren die Striemen, 15 - 20 an der Zahl, aufgeplatzt, so daß das Blut bis auf den Boden hinablief. Außerdem hatten mehrere andere Soldaten, die preußischen Regimentern angehörten, Wunden, die von Peitschenschlägen herrührten. Es handelte sich bei den Leuten, die geschlagen worden waren, meist um junge Soldaten von schöner Gestalt, so daß anzunehmen ist, daß der Leutnant pervers veranlagt war.


Planmäßige Ausplünderung der Gefangenen

Unteroffizier d. R. Franz Hiltrop vom Res.-Inf.-Regt. Nr. 130 wurde am 8. September 1917 mit dem größten Teil seiner Kompagnie bei Ornes gefangen genommen. Er erzählt, daß nach der Gefangennahme allen ihre Wertsachen, Brieftaschen, ihr Geld usw. abgenommen wurde. An dieser Beraubung beteiligten sich auch 2 französische Offiziere, von welchen jeder 10 Uhren an sich nahm. Die abgenommenen Uhren erhielten die Gefangenen niemals wieder zurück.

Nach einem kurzen Verhör wurden die Gefangenen an Plätze hinter der Front geführt, die mit Stacheldraht umzäunt waren. Dort mußten sie mehrere Tage und Nächte unter freiem Himmel ohne jegliche Nahrung und ohne Wasser verbringen, auch Stroh gab es nicht. Bei einem späteren Verhör wurden die Gefangenen zum Teil geschlagen, zum Teil an einen Baum gebunden, wenn sie sich weigerten, Aussagen zu machen.

[21]
Beschimpfung und Mißhandlung Gefangener durch die Bevölkerung

Fast überall, wo deutsche Gefangene französische Ortschaften berührten, waren sie gemeinster Beschimpfungen durch die Einwohner ausgesetzt. Der Kaufmann Robert Hübner aus Hamburg erzählt darüber:

"Unterwegs waren wir von der Zivilbevölkerung gelegentlich mit den üblichen Schimpfworten bedacht. Sehr schlimm erging es uns aber in Versailles. Als wir dort - wir waren etwa 120 Mann unter dem Schutze von 8 Gendarmen - zum Fort Nicolaus geführt wurden, stürzte sich der Pöbel, hauptsächlich Frauen, aber auch Soldaten, auf uns. Wir wurden mit Flaschen, Nachtgeschirren, Schiffsschrauben u. a. m. beworfen und fast alle verwundet. Ich selbst erhielt durch eine Schiffsschraube eine Kopfverletzung. Mein Nebenmann namens Schmidt, ich glaube vom 14. Regiment, wurde durch einen Soldaten mit dem Seitengewehr am Bauche verwundet, so daß er ins Lazarett gebracht werden mußte."

Ein Sanitäts-Unteroffizier Selmar Koch aus Nordhausen, von Beruf Kraftwagenführer, erzählt, daß er und seine gefangenen Kameraden auf dem Wege zum Lager von der französischen Zivilbevölkerung, sowie von französischen Soldaten angespien, beschimpft und mit Messern bedroht wurden. Denjenigen, die eine Schirmmütze trugen, wurde dieselbe größtenteils vom Kopfe gerissen.

Von dem Bergmann Wilhelm Krehl aus Bochum hören wir, daß er am 1. Juli 1916 mit mehreren Kameraden der 5. Komp. Res.-Inf.-Regt. Nr. 56 bei Herbecourt gefangengenommen wurde. Gleich nach der Gefangennahme wurde ihm Brieftasche mit Inhalt und Taschenlampe abgenommen. Sodann wurde er mit 300 anderen Gefangenen, meist vom Gren.-Rgt. Nr. 11, durch die französische Stellung geführt. Während des Marsches wurden sie von französischen Soldaten ins Gesicht geschlagen, bespuckt, beschimpft und getreten, obgleich sie von französischen Kavalleristen, die rechts und links mit 5 Schritt Abstand ritten, begleitet wurden. Gleich hinter der letzten Stellung befanden sich viele Zivilpersonen, darunter auch Frauen. Auch diese haben auf die Gefangenen mit Stöcken und Fäusten eingeschlagen und mit "Boche" beschimpft und getreten. Wegen der großen Hitze hatten die Deutschen großes Verlangen nach Wasser. Da öffneten die Männer, die mitten zwischen den Frauen standen, die Hose und gaben zu verstehen, daß sie auf diese Weise Wasser bekommen könnten.


"Französischer Major alle Deutschen kaput!"

Beim Sturmangriff auf Vermandovillers wurde am 4. September 1916 der Stuhlbauer Pflugbeil aus Frauenbach bei Neuhausen von der [22] 12. Komp. Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100 schwer verwundet. Zusammen mit seinen ebenfalls verwundeten Kameraden Fligner, Dreißig und Knoll kroch er, um Schutz zu suchen, in einen Unterstand. Hier stellten sie fest, daß Fligner einen Rückenschuß, Knoll einen Knieschuß und Dreißig einen Schulterschuß erhalten hatte. Mehrere andere leicht verwundete Kompagnienagehörige fanden sich mit der Zeit ebenfalls in diesem Schlupfwinkel ein. Während Fligner, Dreißig und Knoll sich auf dem umherliegenden Stroh ausstreckten und infolge der furchtbaren Schmerzen immerfort wimmerten, legte sich Pflugbeil auf eine etwas höher angebrachte Holzpritsche. Nach etwa 1 Stunde stürzte ein französischer Major, der am Kragen die Nr. 366 trug, an der Spitze einer Horde französischer Soldaten in den Unterstand und feuerte ohne weiteres mit seinem Revolver auf Fligner, Knoll und Dreißig. Das Wimmern der drei Kameraden ließ nach; offenbar waren sie tötlich getroffen worden. Nunmehr begann er auch auf Pflugbeil zu schießen, verletzte ihn leicht am linken Fuß und Ellenbogen. In der Annahme wohl, daß Pflugbeil tot sei, stellte er das Feuern ein, feuerte aber nach etwa ¼ Stunde abermals auf denselben. Infolge des schweren Blutverlustes fiel letzterer in Ohnmacht. Bei seinem Erwachen aus der Bewußtlosigkeit nach Verlauf von 3 Stunden machten die um Pflugbeil herumstehenden Franzosen dem Verwundeten begreiflich, nicht zu sprechen, da der Major alles höre und gesagt habe: "Français major allemagne kaput." Sie erzählten ihm, daß seine 3 Kameraden von ihrem Major erschossen und bereits begraben seien.


Demütigung Deutscher vor afrikanischen Eingeborenen

Der Hauptgrund für die Verbringung der Kriegsgefangenen nach Nordafrika war der, das französische Ansehen vor den Eingeborenen möglichst zu heben. Dies ging aus den demütigenden Maßregeln hervor, die gegen die Deutschen verhängt wurden.

So mußten die Kriegsgefangene mit abgenommenen Mützen durch die arabischen Städte gehen, was bei den Arabern das schimpflichste Zeichen des Unterwerfens ist. So wurde z. B. ein Kommando, zu dem auch ein Vizefeldwebel Karl Gareis aus Hamburg gehörte, im November 1915 in Spahe und im April 1916 in Monaster trotz Widerstandes auf diese Art durch die Straßen geführt. Außerdem mußten die Kriegsgefangenen an der allsonntäglich stattfindenden Zeremonie des Fahnengrußes teilnehmen. Während die blau-weiß-rote Trikolore hochgezogen wurde und die Wache unter das Gewehr trat, mußten sie im "Stillgestanden" mit abgenommener Mütze daneben stehen. Weigerten sie sich, so wurden sie mehrfach mit 30 Tagen strengen Arrest bestraft.


[23]
Abschlachtung Deutscher durch schwarze Franzosen

Daß französische Neger-Truppen noch bestialischer als weiße Franzosen mit verwundeten Gefangenen umgingen, davon erzählt der Dienstknecht Arthur Jakob aus Schney bei Lichtenfels folgende Geschichte:

"Am 4. September 1916 mußten wir bei Souville infolge eines überlegenen Angriffs der Schwarzen zurück. Ich sah hierbei auf 10 Meter Entfernung, daß ein Schwarzer einem am Boden liegenden deutschen Verwundeten der 11. Komp. meines 8. bay. Inf.-Regts. mit einem Messer, das er an der linken Hand an einem Riemen trug - in der rechten hatte er einen Stock - in die Gegend des Kopfes, wahrscheinlich in den Hals stach, und dann gegen uns vorlief. Hinter dem erwähnten Schwarzen auf ungefähr 2 Meter Entfernung gab ein halb-schwarzer französischer Offizier, der lange gelbe Gamaschen trug, aus seinem Revolver einen Schuß auf den Verwundeten ab. Der Verwundete, der nach der von dem Schwarzen begangenen Behandlung noch lebte, gab dann kein Lebenszeichen von sich, wie denn auch bei unserem Vorrücken alle deutschen Verwundeten tot aufgefunden wurden."


Von einer anderen Schandtat schwarzer Soldaten erzählt der Arbeiter Wolfgang Stücker aus Bärendorf, s. Zt. Unteroffizier der 1. Masch.-Gew.-Komp. 8. bay. Inf.-Regt.:

"Beim Gegenstoß der Schwarzen am 4. September 1916 morgens gegen 7 Uhr lag ich mit 5 Mann in einem von uns vertieften Granatloch am rechten Flügel der deutschen Linie, die aus höchstens 100 Mann bestand. Da der Angriff der Schwarzen, die von Weißen geführt wurden, sehr überraschend und in großer Übermacht, nämlich in der Stärke eines Bataillons erfolgte, hoben etwa 50 Mann, als die Schwarzen ihnen ganz nahe waren, die Hände zum Zeichen der Ergebung hoch. Ich selbst hatte 3 Handgranaten, von denen ich noch 2 werfen konnte. Trotzdem unsere Leute sich ergeben [24] wollten, stachen die Schwarzen sie mit dem Bajonett nieder, es mögen dies etwa 10 Mann gewesen sein. Unsere Leute, welche die Hände hochgehoben hatten, hatten ihre Gewehre weggeworfen. Einzelne der Schwarzen hatten etwa 40 Zentiimeter lange Messer, die vorn an der Spitze eingerundet waren, in den Händen."


Ein anderer Bayer, der Steinhauer Jakob Landgraf aus München, erzählt folgenden Fall:

"Als am Tage nach unserem Hauptangriff morgens die Schwarzen einen Gegenstoß machten, war ich mit 3 oder 4 Mann in der vordersten Linie. Plötzlich tauchte ein Schwarzer auf, der zum Zeichen der Ergebung die Hände hochhob und gegen die deutsche Linie lief. Da wir beim Vorgehen waren, ließen wir ihn hinter uns zurücklaufen. Währenddem sah ich, da ich links seitlich stand, daß er hinter uns auf einen einzelnen deutschen ebenfalls vorgehenden Kameraden, von rückwärts auf etwa zehn Meter Entfernung eine Handgranate warf, wodurch der deutsche Kamerad getötet wurde."


Musketier Johann Wrietzen vom 1. Musk.-Batl. erzählt, daß er zusammen mit mehreren Kameraden, die er jederzeit als Zeugen angeben kann, gesehen hat, wie sich eine Anzahl deutscher Soldaten, die der Übermacht sich ergeben mußten, ruhig stehen blieben, ohne sich zu wehren. Die Schwarzen stellten darauf die Mannschaften in Gruppen-Kolonne zusammen und erschossen sie.


Ein anderer, der Pionier Grellmann von der Pion.-Komp 192, dessen Kompagnie in Reserve-Stellung zum Teil in Baracken, zum Teil in Kasematten untergebracht war, erzählt, daß plötzlich Marokkaner in den Baracken erschienen und dort alles niederschossen, obwohl sich die Deutschen ergeben hatten, indem sie die Hände hochhielten. Die nicht Ermordeten mußten sämtliche Wertsachen abgeben, die sie bei sich hatten. Jeder von den Wilden nahm, was er bekommen konnte.


Der Drechsler Otto Hoffmann aus Halberstadt vom Res.-Inf.-Regt. 27 erzählt:

"Als ich verwundet auf dem Schlachtfelde lag, habe ich gesehen, daß die Franzosen auf gefallene deutsche Soldaten schossen, und zwar muß dies mit einem Explosiv-Geschoß geschehen sein, denn die Tornister der Betreffenden fingen an zu brennen. Ich habe dabei auch gleichzeitig farbige Franzosen herumlaufen sehen, die die Hände voller Blut hatten. Fünf Schritte von mir entfernt lag ein verwundeter deutscher Soldat auf dem Rücken, mit dem ich noch gesprochen habe. Ein farbiger Franzose ging auf ihn los und stach ihn mit einem langen Messer, so daß das Blut aufspritzte. Als wir dann in der Höhle bei Confrecourt waren, wurde sowohl [25] mir als auch meinem Kameraden Geld, Uhren, sonstige Wertsachen und auch die Trauringe abgenommen. Wer sich dabei zur Wehr setzte, wurde geschlagen."


Über das völkerrechtswidrige Verhalten der Senegalneger beim Angriff am 4. September 1916 auf der Souville-Höhe schreibt Leutnant Kreisel vom 8. bayr. Inf.-Regt.:

"Am 4. September kurz nach dem Morgengrauen wurde mein Abschnitt, der rechte Flügel des Bataillons, von den Senegalnegern überrumpelt und aus der rechten Flanke von der Souvilleschlucht aus aufgerollt. Ich befand mich in einem Granatloch mit einem Maschinengewehr, welches Unteroffizier Zimmermann, M.-G.-K. b. 8. I.-R. führte. Unteroffizier Zimmermann schoß noch ganz kurz mit dem M.-G., bis die Senegalneger, 40 bis 50 Mann stark, in unserer Mitte waren. Die vier Mann der M.-G.-Bemannung hoben die Arme hoch, wurden aber trotzdem durch Gewehrschüsse niedergestreckt. Die Neger schossen und stachen auf alles, was am Boden lag, Tote und Verwundete. Einer der Kaffern sprang einem in einem Granatloch liegenden, anscheinend Schwerverwundeten mit beiden Füßen auf den Bauch. Ich selbst bekam von einem Kolonialoffizier einen Pistolenschuß in den Arm und stellte mich daraufhin tot. Beim Weiterstürmen warf dieser Trupp Kaffern noch Handgranaten unter uns am Boden Liegende, wodurch z. B. ich selbst noch einen Splitter in den Oberschenkel bekam."


Bei der Wegnahme des Dorfes La Fere Champenoise am 9. September 1914, bei der der Grenadier Kühn der 7. Kompagnie vom Königin-Augusta-Regiment Nr. 4 als Verwundeter in Feindeshand kam, drangen zunächst Schwarze in den Ort ein. Die außerhalb einer Scheune, an der ein Grenadier Fischer lag, ruhenden wimmernden Verwundeten wurden von den Bestien einfach teils erstochen, erschossen oder totgeschlagen.


Der Maurer Josef Fendt aus Nürnberg erzählt, daß er am 6. Oktober 1915 zusammen mit etwa 50 Mann seines Regiments in der Champagne-Schlacht von Marokkanern überfallen und gefangengenommen wurde.

"Beim Heranstürmen der Marokkaner wurde zwar noch aus unserem Graben" - so schildert Fendt es - "geschossen, beim Eindringen derselben in den Graben, das sowohl von vorne, als von rechts, als auch von rückwärts erfolgte, legten wir die Waffen nieder. Die Marokkaner stürzten sich auf uns und machten unsere 50 Mann meistens mit dem Messer bis auf 12 bis 15 Mann nieder. Auf diese Weise kamen auch alle im Graben befindlichen Verwundeten um. Wir wehrten uns im Graben nicht mehr und gaben den Marokkanern keinen Anlaß, uns mit der Waffe anzugreifen, [26] sie handelten nur aus Rohheit, sie waren ganz wild und zudem betrunken. Bei den Marokkanern befand sich kein weißer Franzose. Auch der die Marokkaner anführende Offizier war farbigen Blutes." Fendt erzählt dann noch, daß die Marokkaner einfach schonungslos alles niederstachen, daß sie sich aber nicht nur mit dem Niederstechen begnügten, sondern alle völlig ausraubten und  -plünderten. Sie langten in die Taschen, nahmen Uhr und Geldbeutel, zogen Fingerringe von der Hand und schnitten die Knöpfe von den Uniformen ab. Fendt selber hatte die Rote-Kreuz-Binde an. Als er mit der Hand dem Knopfabschneiden wehrte, wurde ihm ein paarmal ins Gesicht geschlagen.

Nach seiner Gefangennahme beobachtete er, wie gefangene deutsche Infanteristen der französischen Infanterie Munition zutragen mußten! Auch sah er, wie ein Kamerad seines Regiments, in dessen Tasche ein feststehendes Messer gefunden wurde, von einem französischen Sergeanten durch Revolverschuß in die Schläfe auf der Stelle getötet wurde.


Am 8. August 1916, mittags gegen 11½ Uhr, unternahmen die Franzosen gegen die Stellung der Deutschen am Damloup-Rücken einen Angriff. In ihrer vordersten Linie führten sie Schwarze heran.

"Schon beim Vorgehen" - erzählt Vizefeldwebel Otto Markus der 3. Komp. Inf.-Regts. 158 - "fiel mir auf, daß dort, wo sich ein einzelner zu schaffen machte, sich mehrere zusammenrotteten. Als wir uns nachher von Granatloch zu Granatloch schießend zurückziehen mußten, habe ich in etwa 30 Meter Entfernung zwei Verwundete von uns liegen gesehen. Der eine hatte einen Arm entblößt, der andere lehnte am Rande eines Granatloches an. Waffen hatten diese beiden nicht mehr bei sich. Ich sah dann weiter, wie zwei Schwarze auf die beiden hilflos Daliegenden mit gefälltem Bajonett losstürmten. Einer von den Verwundeten hielt noch die Hände hoch. Trotzdem brachte der eine Schwarze dem am Granatlochrande liegenden Verwundeten drei Bajonettstiche bei, während der andere Schwarze mit einer blanken Waffe - ob es ein Seitengewehr oder das von den Schwarzen benutzte Hackmesser war, kann ich nicht sagen - auf den mit dem entblößten Arme Daliegenden mehrmals einhieb. Nachdem ich diesen Vorfall bemerkt hatte, mußte ich annehmen, daß die Schwarzen sich da, wo sie sich zusammenrotteten, genau oder ähnlich so unseren Verwundeten gegenüber benahmen."


Musketier Schumacher derselben Kompagnie bestätigt diese Angabe und fügt noch hinzu:

"Am selben Tage sah ich, nachdem die Schwarzen in unseren Graben eingedrungen waren, einen von unseren Leuten verwundet liegen. Im selben Augenblick kam an eine Brustwehr ein Schwarzer mit seiner Waffe [27] und hieb auf den Verwundeten mehrere Male ein, trotzdem dieser die Hände hochgehoben hatte. Im nächsten Augenblick kam noch ein Schwarzer hinzu, der denselben Verwundeten mehrere Male mit dem Bajonett stach. Ich habe von meinem Standort aus noch mehrmals auf diesen Schwarzen geschossen, mußte aber nachher weiter zurückgehen."


Im Graben bei Souchez wurden am 16. Juli 1915 der Sanitäts-Unteroffizier Wilms aus Gladbach zusammen mit dem Kaufmann Nitzgen aus Cöln durch farbige Franzosen nach einem harten Grabenkampfe gefangen genommen. Beide waren damit beschäftigt, den leicht verwundeten Einjährigen-Freiwiligen Herzog von der 1. Kompagnie Infanterie-Regiments Nr. 69 zu verbinden, als ein farbiger Franzose sich auf den Verwundeten stürzte und ihn durch Bauchschuß verwundete. Nach kurzer Zeit verschied der Getroffene.

Die beiden Gefangenen mußten mit anderen Leidensgefährten den deutschen Graben verlassen und über das freie Feld in den Graben des Gegners laufen. Beim Verlassen des Grabens setzte vom Feinde starkes Feuer ein und brachte den hilflosen Gefangenen blutige Verluste bei! Im feindlichen Graben selbst lagen verschiedene frische Leichen deutscher Soldaten, die offenbar von kürzlich gemachten deutschen Gefangenen herrühren mußten, da in der letzten Zeit kein Sturm gemacht worden war.


[28]
Wie das internationale Rote Kreuz mißachtet wurde!

Der Assistenzarzt d. R. Hörmann vom Inf.-Regt. 158 erzählt aus den Erlebnissen desselben Tages:

"Plötzlich erschien aus dem südlichen und westlichen Teile des Hollackwaldes ein Trupp Franzosen und kam der 12. Kompagnie am Nordrand in den Rücken. Es kamen jetzt mehr und mehr Verwundete, die von Stabsarzt Dr. Schmidt, Sanitätsunteroffizier Zander und mir verbunden wurden. Jetzt erschienen auch vorm Sanitätsunterstand Franzosen, aber zu ebener Erde, und schossen ungefähr 30 Schuß herein, trotzdem der Unterstand durch das Rote Kreuz genügend gekennzeichnet war. Durch einen dieser Schüsse erhielt ich am rechten Oberschenkel eine tiefe Fleischwunde, so daß ich mich auf das Lager legen mußte. Bald wurde es draußen etwas ruhiger; es waren keine Franzosen mehr zu sehen. Ein verwundeter Franzose wurde auf einer Tragbahre in den Unterstand zum Verbinden geholt. Der Stabsarzt verließ jetzt den Unterstand, um ihn erforderlichenfalls wohl vor weiteren Beschießungen zu schützen.

Da kam eine zweite Welle Franzosen. Wiederum erfolgte Beschießung des Sanitätsunterstandes. Das Rote Kreuz wurde auch diesmal nicht beachtet, trotzdem ich noch ein mit Blut gezeichnetes großes Rotes Kreuz in die Türöffnung gehängt hatte. Im Gegenteil: Handgranaten, von denen viele krepierten, wurden in den Unterstand geschleudert, deren Splitter mich, wie auch die anderen leicht verwundeten. Daß Verluste an Menschenleben hier nicht eintraten, war nur der im Eingang stehenden Bahre zu verdanken, die samt der Türfüllung und dem Eingang völlig zerstört wurde. Wir erwarteten mit jeder Granate Verschüttung oder Tod. Als die Franzosen sahen, daß jetzt im Unterstand alles ruhig war und nur dicker gelber Rauch herausdrang, ließen sie uns unbehelligt. Wir drinnen suchten durch Schwenken der Mützen usw. den Pulverrauch zu entfernen und gute Luft hereinströmen zu lassen. Ich setzte mich dann in die Nähe des Eingangs, um zu beobachten. Nach einiger [29] Zeit, es war nach 11 Uhr vormittags, näherte sich vorsichtig ein französischer Offizier mit vorgehaltener Browning. Ich ging ihm etwas entgegen. Als er mich sah, spannte er seine Waffe und zielte auf meine Stirne. Ich zeigte aber auf meine Rote-Kreuz-Binde und rief ihm zu, daß hier der Arzt und Verwundete im Sanitätsunterstand seien. Darauf hatten alle den Unterstand zu verlassen, wobei er von mir mein Eisernes Kreuz verlangte, das ich aber natürlich nicht am Bande zu hängen hatte."


Reinhold Adolf Greif aus Leipzig erzählt:

"Am 25. September 1915 war ich als Krankenträger mit der 12. Kompagnie des 107. Res.-Inf.-Regts. in Bataillons-Reserve bei St. Souplet.

Vormittags während des Kampfes gegen ½10 Uhr war ich, mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen des Roten Kreuzes versehen, zusammen mit den Krankenträgern Unteroffizier Max Schubert und Friedrich Brandt derselben Kompagnie, die ebenfalls das vorschriftsmäßige Abzeichen des Roten Kreuzes trugen, im Lazarettunterstande des Bataillons mit dem Verbinden Verwundeter beschäftigt. An dem offenen Eingang des Unterstandes hatten wir eine weiße Armbinde mit dem Roten Kreuz aufgehängt zum Zeichen dafür, daß dort Verbandplatz sei.

Unser Bataillon mußte vor den Franzosen zurückgehen und so kamen die französischen Soldaten, anfänglich Schwarze, an den Lazarettunterstand heran. Obwohl die erwähnte Binde am Eingang zum Unterstande deutlich zu sehen war, warfen einige Soldaten aus kaum fünf Schritt Entfernung von oben Handgranaten in unseren tiefer gelegenen Unterstand, einige schossen auch mit den Gewehren hinein. Durch diese Schüsse wurden zwei verwundete Soldaten unseres Regiments, deren Namen ich nicht kenne, getötet."

Später, nach dem Abtransport der lebendgebliebenen Deutschen, wurden diese in Hillaire le Grand in einem Bauernhof von französischen Soldaten durchsucht, die ihnen die Messer, die Uhren, alles Geld, und dem Unteroffizier Schubert auch den Trauring abnahmen.


Der Landmann Hans Nikolai Carstensen aus Wallsbrüll, Kreis Flensburg, als Krankenträger eingezogen, erzählt:

"Am 6. Juli 1915 bei dem Angriff der Franzosen auf die Stellung der 86er bei Moulin befand ich mich als Krankenträger bei der 12. Kompagnie, die damals in vorderster Stellung war. Ich war mit dem Sanitätsunteroffizier Amelung und dem Krankenträger Theissen in einem Unterstande, als der Feind in unseren Graben eingedrungen war.

[30] Als wir einige Zeit nachher, nachdem der Feind unseren Graben besetzt hatte, wieder aus dem Graben schießen hörten und anfangs glaubten, daß die Unsrigen wieder im Graben wären, stellten wir fest, daß die Franzosen aus dem Graben nach rückwärts schossen, und daß Turkos und Zuaven im Graben bei unserem Unterstand umherliefen.

Wir hörten, daß von diesen Handgranaten in die Unterstände geworfen wurden und hatten die Absicht, uns einem Franzosen zu übergeben, zumal auch in unseren Unterstand Stinkbomben und Handgranaten hineingeworfen wurden.

Als wir glaubten, daß ein Franzose an unserem Unterstand vorbeiging, begab sich Theissen, der französisch sprechen konnte, hinaus; nach einigen Minuten rief er mich, worauf ich, in der Annahme, daß er sich mit dem Gegner verständigt habe, hinausging. In dem Augenblick, wie ich in den Graben trat und sah, daß Theissen nicht mit einem Franzosen, sondern mit einem Turko verhandelte, schoß dieser dem Theissen mit seinem Gewehr durch den Leib, worauf letzterer, ohne noch ein Wort zu sagen, zusammensank. Theissen hatte, ebenso wie ich, die deutlich sichtbare weiße Binde mit dem Roten Kreuz am linken Arm.

Ich flüchtete sofort wieder in den Unterstand zurück, konnte noch beobachten, daß der Turko sein Gewehr wieder lud und durch Zeichen und Zurufe mich veranlassen wollte, wieder herauszukommen. Wir haben dann gewartet, bis ein französischer Unteroffizier vorbeikam und haben uns dann diesem zur Verfügung gestellt."





Die Bestie im Weltkriege:
Wie die Franzosen auf dem Schlachtfeld das Völkerrecht achten!
Verbrechen an deutschen Volksgenossen.

Herausgegeben von zwei Kriegsbeschädigten.