SucheScriptoriumBuchversandArchiv IndexSponsor



Der Jungbauer
Alfred Huggenberger

Ich wollt, ich war ein Bettelknab,
Dann müßt ich nicht die Kühe melken!
Ich schnitt mir einen Haselstab,
Eh alle Blumen verwelken.
Den Sommer seh ich kommen mit Macht,
Schon bräunt sich das Gras auf den Matten.
Das Gras wird Heu, und über Nacht
Schleicht scheu der Herbst durch die Latten.

Es quillt kein Quell aus Moos und Stein,
Er springt über Wehr und Schranken,
Ich muß ein grasend Lämmlein sein
Mit frommen, treuen Gedanken.
Es wohnt kein Vogel auf Zweig und Ast,
Er denkt einmal ans Wandern.
Mir ward ein Gut, mir ward eine Last:
Seinen Acker läßt keiner dem andern!

Den Wind, den Wind sah ich schlafen im Wald
Mit eingezogenen Schwingen.
Herr Wind - ich weiß, du reisest bald,
Ich hör das heimliche Singen!
Wenn ich wie du ohne Heimat wär -
Alle Fernen sind dein eigen!
Ich hab' gelesen vom blauen Meer,
Das könne so lachen und schweigen...

Seite zurückInhaltsübersichtnächste
Seite

Deutsches Land: Das Buch von Volk und Heimat
Unter Mitarbeit von Schriftstellern aller deutschen Stämme
herausgegeben von Dr. Eugen Schmahl.
Mit einem Geleitwort von Dr. Hans Steinacher,
Reichsführer des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland,
und mit einem Geleitschreiben von Hans Grimm.