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Die Reden Hitlers am
Parteitag der Freiheit 1935

[43]
Der Führer spricht vor 54 000 Arbeitsmännern

[Scriptorium merkt an: 12. 9. 1935]

Meine Arbeitsmänner!

Zu den kühnsten Programmpunkten der nationalsozialistischen Bewegung gehört der: Die bisher in Klassen gespaltene Nation aus ihrer Zerrissenheit zu lösen und zu einem einheitlichen Körper zusammenzuschmelzen.

Nur ein Satz! Aber ein ungeheuer großer Versuch!

Heute sehen wir, daß dieser Versuch mehr und mehr Wirklichkeit wird. Ich wollte nur, alle Deutschen des Reiches könnten in diesem Augenblick Euch, meine deutschen Kameraden, sehen. Sie würden die Überzeugung von hier mitnehmen, daß die Zusammenfügung des Deutschen Volkes in einem einzigen Körper kein Phantom ist, kein phantastisches Gerede, sondern Wirklichkeit: Als Realität ein gewaltiger Faktor für die Zukunft und das Leben des Deutschen Volkes!

Wir zweifelten nie daran, daß ein solcher kühner Programmsatz nicht in Wochen oder Monaten verwirklicht werden könnte. Wir wußten, daß der Weg von der Vorstellung bis zur Wirklichkeit und ihrer Vollendung ein weiter sein muß und auch sein wird. Allein wir sind nicht nur auf dem Wege dazu, nein, die junge, nachwachsende deutsche Generation strebt schon hinein in das Ziel, in die Vollendung.

Zu den Mitteln, diese Volksgemeinschaft zu verwirklichen, gehörte bei uns Nationalsozialisten auch die Idee, alle deutschen Menschen durch eine Schule der Arbeit gehen zu lassen, damit sie sich untereinander kennenlernen und damit die Vorurteile der bürgerlichen Tätigkeit ausgerottet werden, so gründlich, daß sie nicht mehr wiederkehren.

Das Leben teilt uns zwangsläufig in viele Gruppen und Berufe. Aufgabe der politischen und seelischen Erziehung der Nation er ist es, diese Teilung wieder zu überwinden.

Diese Aufgabe ist in erster Linie dem Arbeitsdienst zugedacht. Er soll in der Arbeit alle Deutschen zusammenfassen und eine Gemeinschaft aus ihnen bilden.

Er soll zu diesem Zweck allen das gleiche Instrument der Arbeit in die Hand drücken, das Instrument, das ein Volk am meisten ehrt, den Spaten.

[44] So marschiert Ihr denn unter dem Gewehr des Friedens, unter der Waffe unserer inneren Selbstbehauptung! So marschiert Ihr heute im ganzen Deutschen Reich!

Auf Euch ruht das Auge der Nation, ihre Hoffnung!

Sie sieht in Euch etwas Besseres, als sie selbst in der Vergangenheit war. Würde heute das ganze Deutschen Volk Euch hier gesehen haben, ich glaube, auch die letzten Zweifler würden bekehrt werden, daß die Aufrichtung einer neuen Nation, einer neuen Gemeinschaft unseres Volkes kein Gerede, sondern eine Wirklichkeit ist. (Brausende Heilrufe.)

Wenn Ihr heute so als Gemeinschaft vor mir steht, dann weiß ich, wie schwer der Weg war, aus nichts heraus erst über den Freiwilligen Arbeitsdienst die heutige Lage der nationalen Arbeitsdienspflicht zu schaffen. Ich weiß, daß auch dieses Werk das Werk eines Mannes ist, eines Mannes, der sich damit als Parteigenosse und Mitkämpfer seinen Namen eingegraben hat in die deutsche Geschichte: Euer Führer des Reichsarbeitsdienstes und unser Parteigenosse und alter nationalsozialistischer Mitkämpfer Hierl. (Tosender Beifall.)

Es ist der fanatischen Verbissenheit und der unentwegten zähen Vertretung der Forderung nach der Einführung der Arbeitsdienstpflicht dieses Mannes wesentlich zuzuschreiben, wenn Ihr heute hier steht. Ihr sollt, jeder einzelne auf seinem Platz, aus dem ersehen, was Zähigkeit zu schaffen vermag. Ihr sollt selbst Euch dies zum Vorbild nehmen. Dann werdet Ihr genau so gute und treue Söhne unseres Volkes sein.

In wenigen Tagen zieht Ihr von hier wieder hinaus in Eure Lager. Die blanken Spaten werden dann wieder an der deutschen Erde schaffen. Allein, die Erinnerung an diesen Tag, die werdet Ihr nicht verlieren, sondern mit Euch nehmen.

Und auch die Nation wird die Erinnerung an diese Tage weiter pflegen, und ein Jahr später werden wieder 50 000 als Abgeordnete und Zeugen dieser Schar deutscher Arbeitsmänner hier stehen, und es wird sich dies wiederholen Jahr um Jahr, Jahrzehnte um Jahrzehnte und in die Jahrhunderte hinein, bis endlich aus allen unseren gemeinsamen Anstrengungen, aus unserer unentwegten und ununterbrochenen Erziehung unseres Deutschen Volkes eine wahre deutsche Volksgemeinschaft geworden ist, unzerreißbar und unzertrennbar, ein Block, so wie Ihr jetzt hier steht. (Langanhaltender Beifall.)

Meine Männer! Dann wird man einst nicht mehr verstehen können, daß es in der Vergangenheit anders war. Wir aber, wir wollen stolz sein, daß wir die ersten Bannerträger und Vorkämpfer waren. Und Ihr könnt stolz sein, daß Ihr der erste Jahrgang seid der neuen deutschen Reichsarbeitsdienstpflicht. [45] Das ist Euer Stolz, uns allen aber eine große Freude und eine große Zuversicht.

Mit einem Ruf an die angetretenen Kameraden schließt der Führer: "Heil Arbeitsmänner", und der Gegenruf kommt zu ihm hinauf, von 54 000 heißen Herzen und brennenden Augenpaaren begleitet: "Heil mein Führer!" und der Führer schließt: "Heil Deutschland!" "Heil Deutschland!" antwortet ihm das ganze Feld.

Dann verläßt der Führer die Tribüne, nachdem er sich von Pg. Hierl und seinen Mitarbeitern verabschiedet hat. Der Präsentiermarsch verkündet die Abfahrt des Führers an den erdbraunen Kolonnen vorbei, die wiederum den Spaten zur Achtungsbezeigung erhoben haben. Eine Feierstunde ist zu Ende, die eine einzige, gewaltige und tiefergreifende Demonstration des jungen Deutschland war. Ein Bekenntnis der deutschen Jugend zur Arbeit, zu Führer und Reich. Es war eine Feierstunde, die für die 100 000 Menschen, die als Arbeitsmänner oder Zuschauer auf dem Feld vereint waren, zu einer Stunde wahrhaften Gottesdienstes wurde, zu einer Stunde, in der der deutsche Mensch, die deutsche Seele sich neue Formen ihrer Darstellung geschaffen haben.

Nach einer Ruhepause rückten dann die Kolonnen des Reicharbeitsdienstes von der Zeppelinwiese ab zu ihrem großen Marsch durch die Stadt.


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