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Nr. 72:

Von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung der Hauptabwicklungsstelle der niederländischen Wehrmacht gefertigte Übersicht über den Verlauf des Krieges auf niederländischem Grundgebiet1
(Auszug)

S. 32

10. Beschlüsse des Oberbefehlshabers am 11. Mai 1940 und allgemeiner Eindruck am Ende dieses Tages

Der Tag kennzeichnete sich durch zahllose falsche Berichte über Landungen von Fallschirmtruppen und Flugzeugen und durch Unruhe im Lande, wodurch die Truppen in großen Städten sehr nervös wurden und zahllose Schießereien entstanden. Dies und jenes wirkte auf die schon ermüdeten Truppen, während von den kleinen Stäben das Äußerste verlangt wurde.

Der O.L.Z.2 beschloß im Laufe des Tages, dem C.V.2 Befehl zu geben, noch zwei Bataillone und eine Batterie nach Rotterdam zu schicken, da in der Stadt nur schwache Truppen sich befanden und weil am 10. Mai nicht weniger als 240 Flugzeuglandungen in Waalhaven gezählt wurden, so daß mit dem Vorhandensein von 5000 Mann deutscher Elitetruppen im Süden der Stadt gerechnet werden mußte.

Rotterdam wurde als Schlüsselpunkt der Landesverteidigung betrachtet; gehofft wurde, daß es gelingen würde, noch die Brücken bei Rotterdam, Dordrecht oder Moerdijik in die Hand zu bekommen.

Über die Lage in Noordbrabant war dem O.L.Z. noch nichts bekannt.

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1Die Übersicht wurde von der Abteilung I b (Kriegsgeschichte) der Hauptabwicklungsstelle der niederländischen Wehrmacht, ehemaligen Operationsabteilung des Niederländischen Generalstabs, zusammengestellt und am 10. 5. 1941 im Auftrage des niederländischen Generals Carstens, Leiter der Hauptabwicklungsstelle der niederländischen Wehrmacht, durch seinen Stellvertreter dem örtlichen Beauftragten des Chefs der deutschen Heeresarchive übergeben. ...zurück...

2O.L.Z. = Oberbefehlshaber der Land- und Seestreitkräfte. C.V. = Kommandeur des Feldheeres. ...zurück...

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