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Nr. 67:

Der Landrat in Niebüll über einen Fliegerangriff am 23./24. April 1940
(Bericht auf Formular)

(LGK XI, Ia op 3 LS Nr. 1513/40 g)        
Luftschutzort: Westerland / Sylt, I. Ordnung.

Angriff am 23. 4. 1940 von 23.30 Uhr bis 2.00 Uhr.

Art des Angriffs: Bombenabwurf.

Geschätzte Stärke des Feindes: 10 - 15 Flugzeuge (geschätzt).

Geschätzte Anzahl der abgeworfenen Bomben:1 zahlreiche.

Schädenübersicht (schätzungsweise): 6000-Voltleitung zerstört,
60 Fensterscheiben zertrümmert

Schäden durch Brandbomben: keine.

Schäden durch Brisanzbomben: 6000-Voltleitung zerstört,
60 Fensterscheiben zertrümmert.
Schäden durch Kampfstoffbomben: keine.

Verluste: ...       tot       verletzt       vergiftet
Männer               keine
Frauen                keine
Kinder                keine

Verluste von Gerät des SHD: keine

Kurze Darstellung der eingetretenen bedeutenden Schäden:
      Zahlreiche Bomben im Umkreis von Westerland abgeworfen. Ortskern nicht berührt. Scheinwerfer und Erdabwehr in Tätigkeit. Der Erfolg der Abwehr ist nicht bekannt. Es wurden festgestellt auf freiem Gelände fünf Sprengbomben und mehrere Brandbomben. Zwei Sprengbomben explodierten und eine weitere heute um 7.45 Uhr. Die beiden anderen Bomben sind noch nicht explodiert. Am Ehrenfriedhof ist eine Bombe explodiert, während drei noch liegen.
      Sachschäden sind bisher an keinem Hause gemeldet, jedoch ist Art und Umfang des Schadens noch nicht angegeben.
      Eine 6000-Volt-Leitung von Westerland nach Kampen ist in 20 Meter Entfernung von der Einschlagstelle zerstört.
      In Wenningstedt sind drei Blindgänger niedergegangen. Beim späteren Krepieren einer Bombe wurden etwa 60 Fensterscheiben zerstört. Im übrigen trat geringer Häuserschaden durch die Erschütterung ein. Zwei Bomben liegen noch. In Tinnum sind angeblich 8 - 9 Bomben gefallen.
      Die Übernahme der Absperrung durch die Wehrmacht ist von mir beantragt.

Niebüll, den 24. April 1940.Unterschrift des Landrates Niebüll:
I. V. Unterschrift

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1ggfs. Beifügung eines Stadtplanausschnittes mit Einzeichnung der Einschlagstellen. ...zurück...

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Dokumente über die Alleinschuld Englands
am Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung

Hg. vom Auswärtigen Amt